Überraschende antike Funde in der Türkei

Teil eines späthethitischen Reliefs mit luwischen Hieroglyphen auf der Rückseite. (Foto: WWU)

Münsteraner Archäologen haben bei Ausgrabungen in der Türkei wichtige Entdeckungen in einer antiken Tempelanlage nahe der heutigen Metropole Gaziantep in der Südosttürkei gemacht. Die Überreste eines Reliefs mit Götterdarstellung und Inschrift deuten darauf hin, dass der Ort nahe der antiken Stadt Doliche bereits im 9. und 8. Jh v. Chr. als Heiligtum genutzt wurde und damit älter ist als bisher angenommen

Studierende der Universität Bonn legen einen Brennofen in Selinunt, Sizilien frei (Foto: Martin Bentz/Uni Bonn)

Bonner Altertumswissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Bentz haben während zwei Grabungskampagnen im September 2010 und im Herbst 2011 damit begonnen, in der griechischen Koloniestadt Selinunt auf Sizilien (7. bis 3. Jh. v. Chr.) eines der größten Handwerkerviertel der griechischen Antike auszugraben.

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Das »Malset« nach der Freilegung. Der Inhalt der Abalone-Schale wird durch einen flachen Kieselstein bedeckt © d'Errico/Pedersen/Henshilwood

Schon sehr lange nutzt der Mensch Farben. Doch gerade für die paläolithischen Epochen lagen bisher kaum Informationen zum Herstellungsprozess der Pigmente vor. Die Entdeckung eines 100.000 Jahre alten »Werkzeugkastens« zur Farbherstellung vor drei Jahren in Südafrika hat diese Wissenslücke nun etwas geschlossen. Französische Wissenschaftler des Centre National de la Recherche Scientifique haben bei der Auswertung dieses besonderen Fundkomplexes mitgearbeitet.

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Die Funde spiegeln das Alltagsleben der römischen Legionäre: vom Soldatensold, Ess- und Trinkgeschirr, Gewandspangen, Salbfläschchen bis hin zu Tierknochen. Die Funde datieren sämtlich in die Zeit des Kaisers Augustus (Foto: LWL/S. Brentführer)

Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben im Münsterland bei Olfen (Kreis Coesfeld) ein über fünf Hektar großes, 2.000 Jahre altes römisches Militärlager entdeckt. Vom Lager aus kontrollierten die Römer in der Zeit von 11 bis 7 vor Christus den Fluss-Übergang über die Lippe - und damit eine der wichtigsten logistischen Landmarken der römischen Eroberer.

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Römisches Forum

Archäologen der Forschungsstelle Asia Minor berichten von Ausgrabungen in der Türkei

Seit rund zehn Jahren legen Archäologen der Universität Münster Schritt für Schritt die Überreste der antiken Stadt Alexandria Troas in der Türkei frei. Dabei fördern sie immer neue, bedeutsame Funde ans Tageslicht. In der diesjährigen Grabungssaison stellte das Projekt die Wissenschaftler vor eine große Herausforderung: Sie legten ein großes zwölfeckiges römisches Gebäude frei, das durch ein Erdbeben in der Spätantike unter einer meterhohen Schutt- und Trümmerschicht begraben worden war. Die Forscher mussten schweres Räumgerät einsetzen, um die Überreste des Gebäudes zu bergen.

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Bootsgrab eines Wikingers

Auf der westschottischen Halbinsel Ardnamurchan haben Archäologen die erste intakte Bootsbestattung auf dem britischen Festland freigelegt.

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Das Kloster Deir el-Bachit auf einer Hügelkuppe in Theben-West/Luxor. (© DAI Kairo, LMU)

Im Konzessionsgebiet der Unternehmung Dra‘ Abu el-Naga des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) Kairo in Theben-West/Oberägypten gelang einem Team der Universität München eine überraschende Entdeckung: Die Funde ermöglichen erstmals eine Identifikation der nahegelegenen Klosteranlage von Deir el-Bachit.

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Blick ins Langhaus mit freigelegten Grüften und Fundament der Tumba

Ausgrabungen in der Klosterkirche haben begonnen

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Eisenzeitliche Keramik

Neueste Grabungsergebnisse der LWL-Archäologie für Westfalen zeigen: Schon der frühe Germane fühlte sich im Münsterland wohl. Grabungen in Everswinkel-Alverskirchen (Kreis Warendorf) haben ergeben, dass hier bereits 1000 Jahre früher als ursprünglich angenommen Menschen sesshaft waren. Nicht erst im frühen Mittelalter, sondern bereits in der vorrömischen Eisenzeit gab es hier eine Siedlung.

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Vorratsgefäß

Grabung bei Weilerswist erbrachte Häuser und rund 100 Speichergruben

Einem archäologischen Grabungsteam des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ist es gelungen, bei Weilerswist-Groß Vernich eine rund 500 Jahre vor Christus angelegte Siedlung freizulegen, die vermutlich überwiegend als Vorrats- und Lagerplatz diente. Derartige Plätze sind sehr selten; der nächstliegende vergleichbare Befund wurde in Luxemburg gemacht.

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Zahnprothese des 19. Jh.

Die archäologischen Voruntersuchungen auf dem Baugelände des geplanten Lern- und Studiengebäudes der Universität Göttingen sind abgeschlossen. In der nordwestlichen Ecke des Campus befand sich ehemals ein Friedhof der katholischen Michaelis-Gemeinde, der zwischen 1851 und 1889 genutzt wurde. Ein Team aus Archäologen einer privaten Grabungsfirma im Auftrag der Universität und der Stadt Göttingen hat knapp 600 Quadratmeter des insgesamt 4000 Quadratmeter großen Areals untersucht und 146 Gräber freigelegt.

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