Eine der prägenden Wissenschaftlerinnen im Jahr 2018

Viviane Slon

Die Max-Planck-Forscherin Viviane Slon zählt laut dem »Nature«-Magazin zu den zehn Persönlichkeiten, die 2018 die Wissenschaft prägten.

Die Französin, die am Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie forscht, hatte anhand eines kleinen Knochensplitters herausgefunden, dass ein vor zirka 90.000 Jahren geborenes Mädchen direkt von einer Neandertaler-Mutter und einem Denisova-Vater abstammt. Ein genetischer Nachweis, der Einblicke in die Menschheitsgeschichte gewährt.

Jürgen Kunow

Nach 14-jähriger Tätigkeit als Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland wurde Prof. Dr. Jürgen Kunow in den Ruhestand verabschiedet. Bei einer Veranstaltung im LVR-LandesMuseum Bonn führte Kulturdezernentin Milena Karabaic zugleich als Nachfolger Dr. Erich Claßen ins Amt ein. Karabaic: »Mit Professor Kunow verlässt ein Schwergewicht der Archäologie den LVR.«

Personalia
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Kürzlich beraubtes Grab in Nordwestchina

Weltweit wird kulturelles Erbe rapide durch Grabräuberei zerstört. Die Beraubung archäologischer Stätten vernichtet die Forschungsgrundlagen zu alten Kulturen – der Verlust von Wissen über deren Herkunft und Identität sind die Folgen. Forschungen der Universität Bern zeigen nun, dass mittels Satellitendaten die fortschreitende Zerstörung archäologischer Stätten verfolgt werden kann. Damit ergibt sich auch erstmals ein Bild des Ausmasses der Grabräuberei in schwer zugänglichen Weltregionen.

Denkmalschutz
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CT-Scans von Neandertaler und Homo sapiens sapiens

Ein typisches Merkmal des modernen Menschen ist die ungewöhnlich runde Kopfform, die uns von länglichen Schädeln anderer Menschenarten unterscheidet. Mit Hilfe von Neandertaler-DNA in heute lebenden Europäern haben Wissenschaftler Gene entdeckt, die Einfluss auf die runde Schädelform haben. Ein Forscherteam am Max-Planck-Institut (MPI) für Psycholinguistik und MPI für evolutionäre Anthropologie kombinierte Daten von fossilen Schädeln, Gehirnscans und genetische Daten miteinander.

Veröffentlichungen
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Insgesamt sieben 100 m lange und 6 m breite Baggersuchschnitte überzogen des Planungsareal

Im Vorfeld der geplanten Erweiterung eines Steinbruchs legten Archäologen im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bei Lennestadt-Grevenbrück mehrere Gräber frei. Es handelt sich dabei um Brandbestattungen, vermutlich aus der Eisenzeit, also der Epoche von 800 vor Christus bis Christi Geburt.

Ausgrabungen
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Unterkiefer von Homo rudolfensis

Sich von dem ernähren, was regional wächst – was heute in Mode ist, war für den Urmenschen alltäglich. WissenschaftlerInnen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität Frankfurt haben jetzt anhand von fossilem Zahnschmelz herausgefunden, dass die frühen Urmenschenarten Homo rudolfensis und Paranthropus boisei, die vor 2,4 Millionen Jahren in Malawi lebten, überraschend anpassungsfähig waren und ihren Speiseplan gemäß regionaler Ressourcen änderten. Diese Flexibilität hat zu ihrer erfolgreichen Ausbreitung beigetragen. Die neuen Ergebnisse schließen eine bedeutende Wissenslücke, berichtet das Team im Fachblatt »PNAS«.

Forschung
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Eingangssituation

Die Burg Wettin ist eng mit den Namen großer europäischer Adelsgeschlechter verbunden. Heute befindet sich auf dem denkmalgeschützten Gelände ein Gymnasium. Die derzeit im Vorfeld eines geplanten Erweiterungsbaus durchgeführten archäologischen Ausgrabungen zeigen, dass der Bereich der Mittelburg bereits früher und intensiver genutzt wurde als bisher bekannt.

Ausgrabungen
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Deckblatt der Theologia Indorum

Die frühen Missionare nutzten die indigenen Sprachen zur Verbreitung des Christentums in den Amerikas. Wie übersetzten sie Begriffe wie »Gott«, »Auferstehung« oder »Nächstenliebe«? Und wie passten diese Begriffe in die Vorstellungswelt der Indigenen? Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Altamerikanisten der Universität Bonn übersetzt die noch weitgehend unbekannten Schriften eines Dominikanerpaters, der im 16. Jahrhundert im Hochland Guatemalas missionierte. Domingo de Vico belegte Maya-Begriffe mit christlichen Bedeutungen, um die neue Religion besser verständlich zu machen. Seine »Theologie für die Indianer« stößt die Tür zur Gedankenwelt der Maya auf.

Forschung
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Kupferstich, um 1722

In einer umfangreichen Studie hat ein internationales Team, dem auch die IsotopenphysikerInnen Eva Maria Wild und Peter Steier von der Universität Wien angehören, mittels C-14-Bestimmungen pflanzliche Überreste von archäologischen Fundstellen in Nordamerika analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Chronologie der ersten europäischen Einflüsse auf die indigene Bevölkerung im Nordosten Nordamerikas neu überdacht werden muss.

Isotopenanalyse
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Reliquiar vom Hemmaber, Rekonstruktion

Forscher/innen des Österreichischen Archäologischen Instituts der Österreichischen Akademie der Wissenschaften konnten den Cold Case einer Reliquie lösen, die in den 1990er-Jahren am Hemmaberg in Kärnten entdeckt wurde. Über die mehr als 1.800 Jahre alte Heilige berichten sie nun erstmals in einem neuen Buch.

Veröffentlichungen
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Felsbild Kampf in der Bronzezeit

LOEWE-Projekt an der Goethe-Universität geht in die Schlussrunde

Der LOEWE-Schwerpunkt »Prähistorische Konfliktforschung – Burgen der Bronzezeit zwischen Taunus und Karpaten« kann seine Arbeit ein weiteres Jahr fortsetzen. Das geistes- und sozialwissenschaftliche Forschungsprojekt unter Federführung von Rüdiger Krause, Professor für Vor- und Frühgeschichte an der Goethe-Universität, erforscht den Zusammenhang von Herausbildung und Struktur neuartiger politischer Mächte mit der Entstehung neuer Formen militärischer Gewalt. Hierfür erhält der Verbund eine Auslauffinanzierung von rund 722.000 Euro.

Forschung
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