Seltene Silberfunde am Gotthardtkirchplatz in Brandenburg

½ Reichsthaler, Niederlande,1618

Sie sind silbern, sie sind selten und sie sind ein sensationeller Fund für die Stadt Brandenburg an der Havel: Bei Ausgrabungen auf dem Gotthardtkirchplatz wurde ein Kupferkessel mit Silbermünzen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges entdeckt.

Wandmalerei-Fragmente

Im Vorfeld einer großen Überbauung führte die Kantonsarchäologie Aargau von Anfang April 2024 bis Ende Mai 2025 eine Rettungsgrabung durch, um die römischen Überreste im "Steinacher" südlich der Limmat in Gebenstorf zu dokumentieren. Die römischen Ruinen waren außerordentlich gut erhalten und belegen mehrere Großbauten, die in engem Verhältnis zum Legionslager Vindonissa standen.

Ausgrabungen
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Trinkszene

Seit langem vermuten Forschende, dass Alkohol eine wichtige Rolle bei der Förderung breit angelegter Kooperationen und der Entwicklung komplexer, hierarchischer Gesellschaften gespielt haben könnte. Eine Analyse von 186 nicht-industriellen Gesellschaften ergab einen positiven Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein traditionell hergestellter fermentierter Getränke (wie Met, Wein und Bier) und einem höheren Grad an politischer Komplexität.

Forschung
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Schnurkeramisches Männergrab mit Axt

Im Vorfeld des Baus der Gleichstromverbindung SuedOstLink finden derzeit archäologische Untersuchungen statt, die neue Erkenntnisse zur Nutzungsgeschichte der seit Jahrtausenden besiedelten Kulturlandschaft zwischen Wolmirstedt und Droyßig erbringen. Besonders aufschlussreich sind die Befunde, die derzeit bei Krauschwitz im Burgenlandkreis untersucht werden. Neben fünf rund 6.000 Jahre alten Grabhügeln der Baalberger Kultur wurden mehrere Bestattungen der Schnurkeramischen Kultur des 3. Jahrtausends vor Christus entdeckt, die sich durch die Beigabe von reich verzierten Taschen mit Tierzahnbesatz auszeichnen.

Ausgrabungen
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KI-gernerierte Darstellung der Fettfabrik-Fundstelle

Am Fundplatz Neumark-Nord im Tal der Geisel zeigt sich: Neandertaler betrieben bereits vor 125.000 Jahren systematisch Fettgewinnung aus Knochen – ein Beleg für komplexes Ressourcenmanagement und vorausschauendes Handeln.

Neandertaler hatten am Ufer eines Sees vor 125.000 Jahren systematisch Knochen von mindestens 172 großen Säugetieren, darunter Hirsche, Pferde und Auerochsen, in zehntausende Stücke zerschlagen, um durch Erhitzen in Wasser kalorienreiches Knochenfett zu gewinnen. Solch hochkomplexes vorausplanendes Ressourcenmanagement hatte man lange nur späteren Menschengruppen zugetraut.

Forschung
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Jaspis-Aufschluss im Mgwayiza-Tal

Internationales Forschungsteam untersucht die Mobilität steinzeitlicher Jäger und Sammler im südlichen Afrika

Bereits in der Steinzeit Afrikas nahmen Menschen weite Wege auf sich, um bunte Gesteinsrohmaterialien zur Herstellung von Werkzeugen zu beschaffen. Das ergab eine Untersuchung an bearbeiteten Steinwerkzeugen aus bis zu 40.000 Jahre alten Fundstätten und an natürlichen Gesteinsvorkommen im heutigen Königreich Eswatini an den Grenzen zu Südafrika und Mosambik, dem früheren Swasiland. So legten die Jäger und Sammler vor Jahrtausenden zwischen 30 und hundert Kilometer zurück, um bestimmte Gesteinsmaterialien mit auffälliger Färbung zu sammeln, etwa roten Jaspis, grünen Chalzedon und schwarzen Hornstein. Die neue Studie stand unter der Leitung von Dr. Gregor D. Bader aus der Älteren Urgeschichte und Quartärökologie sowie dem Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen.

Forschung
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Karte mit Lage der Fundstelle

Schwarzes Make-up für die Augen aus dem neunten bis siebten Jahrhundert v. Chr. im Nordwesten des heutigen Iran enthielt natürlichen Graphit und Manganoxid – anders als das weitverbreitete Kajal dieser Zeit im Mittleren Osten, das häufig auf der Basis von Blei hergestellt wurde. Die einzigartige Rezeptur für Kajal entdeckte ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Silvia Amicone von der Arbeitsgruppe Archäometrie der Universität Tübingen bei der Untersuchung von Proben aus der Friedhofsfundstätte Kani Koter an der Ostgrenze des früheren Assyrischen Reichs. Das Ergebnis gibt Einblick in kosmetische Praktiken im früheren Mittleren Osten und in die materielle Kultur vom Rande des Assyrischen Reichs.

Funde & Befunde
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Kriegergrab, Kyordyughen, Zentralsibirien

Neue Erkenntnisse über die Urgeschichte zweier großer nordeurasischer Sprachfamilien

Woher stammen die uralischen Sprachen wie etwa Finnisch und Ungarisch oder das Jenisseische? Antworten könnte alte DNA liefern: Forscherinnen und Forscher unter Beteiligung von Ron Pinhasi von der Universität Wien analysierten das Genom von 180 Individuen von der Wolga-Ural-Region bis zum Lena-Tal in Zentralsibirien im Zeitraum vom Mesolithikum (vor ca. 11.000 Jahren) bis zur Bronzezeit (vor ca. 4.000 Jahren). Die Ergebnisse zeigen, dass zwei Populationen einerseits mit der frühen Ausbreitung uralischer Sprachen wie Finnisch, Estnisch und Ungarisch in Verbindung gebracht werden können sowie andererseits mit der Verbreitung des Jenisseischen. Diese heute nur noch vom Volk der Ket gesprochene Sprache war einst in einem größeren Gebiet in Sibirien verbreitet.

Forschung
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Menschlicher Schädel aus Chile

Forschende haben zwei 4.000 Jahre alte Genome des seltenen Erregers Mycobacterium lepromatosis rekonstruiert

Forschende aus Deutschland und Argentinien haben zwei Genome des Erregers Mycobacterium lepromatosis in 4.000 Jahre alten menschlichen Skeletten aus Chile rekonstruiert. Dieser Erreger gilt als die zweite, weniger häufige Ursache der Hansen-Krankheit (Lepra) und könnte sich unabhängig vom in Eurasien vorkommenden Erreger Mycobacterium leprae in Amerika entwickelt haben.

Forschung
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Ausgrabung Klosteranlage Kenzingen

Bei einer Rettungsgrabung des Landesamts für Denkmalpflege wurde unerwartet ein Kanal gefunden, der früher zum Stadtbachsystem von Kenzingen gehörte.

Ausgrabungen
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Brücke des römischen Aquädukts in Arles

Forschende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), der Universität Oxford und der Universität Innsbruck haben die komplexe Geschichte des antiken Aquäduktsystems von Arles in der Provence entschlüsselt. Möglich wurde dies durch Karbonate – Kalkablagerungen – die sich in den Aquädukten, Becken und Bleirohren abgesetzt hatten, sowie durch Klumpen von Aquäduktkarbonat, die als Baustoff im Dach der sogenannten Konstantinsthermen verwendet wurden.

Forschung
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