Verwandtschaftsbeziehungen in der eisenzeitlichen Holzsargkultur Thailands

Eisenzeitliche Baumsärge in Thailand

Forschungsteam untersucht 33 Individuen der sogenannten »Log Coffin«-Kultur

Charakteristisch für die Eisenzeit im Pang Mapha Hochland im Nordwesten Thailands ist eine Bestattungspraxis, die als »Log Coffin«-Kultur bekannt ist. Vor etwa 2300 bis 1000 Jahren wurden die Menschen in großen Holzsärgen auf Stelzen meist in Höhlen und Felsnischen bestattet. Die Analyse der DNA von 33 Individuen aus fünf Fundorten durch ein internationales Forscherteam hat neue Verbindungen zwischen einzelnen Individuen innerhalb der Fundorte und zu den anderen Fundorten aufgezeigt. Dies deutet auf eine gut vernetzte Gemeinschaft hin, in der genetische Verwandtschaft bei der Bestattungsform eine Rolle spielte.

Bergung des Sedimentkerns mit dem Schwerelot im Golf von Tarent

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Pandemien? In einer jetzt erschienenen Studie bringen Forschende vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften und Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen und der University of Oklahoma (USA) Veränderungen in Temperatur und Niederschlage mit Pandemien in Verbindung. Dafür haben sie anhand von Ablagerungen am Ozeanboden zum ersten Mal ein hochauflösendes Klimaarchiv für den Golf von Tarent (Italien) erstellt und mit Pandemien im römischen Reich abgeglichen.

Forschung
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Moritz Fieseler bereitet die maßstabsgetreue Fotodokumentation vor

Seit Mitte Januar erforscht ein Ausgrabungsteam, fachlich begleitet vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), ein Areal im historischen Zentrum von Steinheim (Kreis Höxter). Nur 70 Meter westlich der Kirche St. Marien, an deren Stelle bereits im 9. Und 10. Jahrhundert eine erste steinerne Saalkirche stand, konnten die Fachleute nun Überreste einer städtischen Bebauung untersuchen, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Die Expertinnen und Experten schätzen die Ergebnisse als "wertvolle Quellen für die Stadtgeschichte" ein.

Ausgrabungen
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Blattspitzen aus der Ilsenhöhle in Ranis

Neue Fossilien des H. sapiens aus der Ilsenhöhle in Ranis in Thüringen wurden auf ein Alter von ca. 45.000 Jahren datiert. Sie wurden zusammen mit klingenförmigen, teils beidseitig bearbeiteten Steingeräten gefunden, die als Leitformen des Lincombian-Ranisian-Jerzmanowician (LRJ) Technokomplexes gelten. Die neuen Entdeckungen dokumentieren die frühsten H. sapiens in Mittel- und Nordwesteuropa und auch erstmals, dass H. sapiens Träger des LRJ in Europa sind. Die Klingenspitzen sind mit Funden aus Europa von Mähren und dem südlichen Polen bis zu den Britischen Inseln verknüpft. H. sapiens erreichte Nordwesteuropa also einige tausend Jahre vor dem Aussterben der Neandertaler in Südwesteuropa.

Forschung
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Beprobung eines Tiergefäßes

Naturwissenschaftliche Analysen zeigen, dass Kupfer aus Salzburg und den Südalpen nach Hallstatt gebracht wurde

Der Bedarf nach Salz aus Hallstatt stimulierte schon während der Spätbronze- und Eisenzeit weitreichende Handelsverbindungen und einen regen Austausch von wertvollen Gütern wie etwa Gold oder Elfenbein. Ein österreichisches Forschungsteam untersuchte den eisenzeitlichen Metallhandel im Salzkammergut und den Ostalpen erstmals systematisch mit naturwissenschaftlichen Methoden.

Forschung
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Drohnenfoto der Ausgrabung 2023 im Poseidonheiligtum von Kleidi-Samikon

Neue Grabungen von Archäologinnen und Archäologen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des griechischen Kulturministeriums in Kleidi-Samikon auf der Westpeloponnes zeigen, dass der 2022 entdeckte Tempel monumentaler war als bisher angenommen. Es handelt sich um einen 28 Meter langen Großbau aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., der um 300 v. Chr. umgestaltet wurde. Die aktuellen Ergebnisse sind ein weiterer Beleg dafür, dass es sich bei diesem Tempel um ein Kultgebäude innerhalb des heiligen Bezirks des Gottes Poseidon handelt, der ein wichtiges religiöses Zentrum in der Region darstellte.

Ausgrabungen
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Skelettreste einer Erwachsenen und eines Kindes aus Altwies

Prähistorische Bestattungen, bei denen Erwachsene mit einem Kind in inniger Umarmung begraben worden sind, bieten einen ergreifenden Anblick und faszinieren Archäologen schon lange. Eine neue Studie zu solchen Grabfunden aus der frühen Bronzezeit in Luxemburg und Großbritannien, durchgeführt von Forschenden der Universitäten Mainz und Ferrara, gibt Einblicke in familiäre Beziehungen in prähistorischen Gemeinschaften und den Übergang von kollektiven zu individuellen Bestattungen im 3. Jahrtausend v. Chr. in West-Eurasien. Die Ergebnisse liefern erstmals genetische Nachweise dafür, dass die Glockenbecher-Gemeinschaften in Nordwesteuropa Kinder gemeinsam mit ihren biologischen Müttern und anderen engen biologischen Verwandten bestattet haben.

Funde & Befunde
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Skelett aus Jubuicabeira II

Forschende der Universitäten Basel und Zürich haben das Erbgut des Erregers Treponema pallidum in Knochen von Menschen entdeckt, die vor 2.000 Jahren in Brasilien gestorben sind. Dieser bisher älteste gesicherte Fund des Erregers beweist, dass Menschen bereits lange vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus an Syphilis-ähnlichen Erkrankungen gestorben sind. Die neuen Erkenntnisse stellen bisherige Theorien zur Verbreitung von Syphilis durch die spanischen Eroberer in Frage.

Forschung
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Keilschrifttafel in transportablem Röntgengerät

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters »Understanding Written Artefacts« der Universität Hamburg und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons haben einen weltweit einmaligen mobilen Computertomographen entwickelt. Mit seiner Hilfe können sie erstmals 4.000 Jahre alte versiegelte Keilschrifttafeln aus Mesopotamien lesen.

Forschung
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Textilfragmente einer Mumie

Interdisziplinäres Team der Universität Jena betreibt weitere Provenienzforschung an Beständen eigener Sammlungen. Dabei wurden zwar neue Erkenntnisse zu den Mumienfragmenten und besonders zu den Textilien, mit denen die Mumien umwickelt oder bekleidet waren, gewonnen. Es zeigt sich aber auch, wie schwierig Provenienzforschung ist, wenn es an Informationen zu den Fragmenten mangelt.

Archäologie & Gesellschaft
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Multidisziplinäre Ansätze in der Stadtarchäologie liefern eine Fülle von Informationen darüber, wie Städte ihre Umwelt formen und von ihr geformt werden

Eine neue Studie geleitet von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie (MPI-GEA), die in der ersten Ausgabe der neuen Fachzeitschrift Nature Cities veröffentlicht wurde, zeigt, wie modernste Methoden und Perspektiven aus Archäologie, Geschichte und Paläoökologie ein neues Licht auf 5.500 Jahre städtisches Leben werfen.

Archäologie & Gesellschaft
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