Aktuelles aus der Archäologie

Nachrichten

Spektakuläre Grabkammer der frühen Kelten bei Riedlingen entdeckt

Rekonstruktion des Grabhügels mit Raubgräbertunnel

Bei archäologischen Ausgrabungen wurde in der Donauebene bei Riedlingen (Lkr. Biberach) eine Grabkammer aus frühkeltischer Zeit gefunden. Sie lag im Zentrum eines riesigen Grabhügels, der einen Durchmesser von 65 m besitzt und heute noch knapp 2 m hoch ist. Ursprünglich dürfte er eine Höhe von über 6 m aufgewiesen haben. Mit diesen Dimensionen gehört er zur zahlenmäßig kleinen und exklusiven Gruppe der sogenannten Fürstengrabhügel. Solche Hügel errichteten die Kelten Südwestdeutschlands in der Zeit zwischen 620 und 450 v. Chr. für besonders hochstehende Persönlichkeiten.

Ausgrabung bei Seddin 2024

Genau 125 Jahre nach der Entdeckung des »Königsgrabes« von Seddin wurde die überraschend dicht bebaute Siedlung des »König Hinz« gefunden. Nun ist bekannt, wo die Menschen wohnten und wie groß die Gebäude der »einfachen« Bevölkerung waren, die direkt beim vermuteten »Königshof« wohnten.

Ausgrabungen
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Fundort Svinjarička Čuka

Ein außergewöhnlicher Fund gibt Aufschluss über die Ursprünge der Sesshaftwerdung in Europa: In Svinjarička Čuka wurde ein 8.000 Jahre altes Haus entdeckt. Die archäologischen Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die frühen Ackerbaugesellschaften und die Verbreitung jungsteinzeitlicher Innovationen auf dem Balkan.

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Reste des Mosaikbodens des römischen Hauses auf Sizilien

Seit mehr als 20 Jahren erforschen Archäologinnen und Archäologen der Universität Göttingen auf Sizilien, wie die Menschen früher gelebt und gehandelt haben. Jetzt ist ihnen eine weitere wichtige Entdeckung gelungen: In der Provinz Catania gruben sie Reste eines römischen Hauses mit Mosaikboden aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus aus. Das Haus lag fast 500 Meter über dem Meeresspiegel nahe der Stadt Vizzini an der südöstlichen Spitze Siziliens und war Teil eines ganzen römischen Dorfes.

Ausgrabungen
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Speerkampf-Experiment

Wie lassen sich Geschicklichkeit und Kampfkunst in bronzezeitlichen Speerkämpfen besser nachvollziehen? Dazu stellen Forschende mit Göttinger Beteiligung einen neuen Ansatz vor: Hierbei simulieren sie Schritt für Schritt den tatsächlichen Kampf und gewinnen so neue Erkenntnisse über Kampfstile und die Entstehung von Spuren an den Waffen. Zusätzlich fließt mit ein, wie sich diese Spuren im Laufe der Zeit verändern. Die Methode ist in der Fachzeitschrift Journal of Archaeological Science veröffentlicht.

Forschung
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Kurz notiert

Gird-i-Dasht: Ausgrabungen an einem wichtigen Knotenpunkt des Fruchtbaren Halbmonds

Grabung am Tell Gird-i-Dasht.

Erfolgreiche Zusammenarbeit der Universität Soran und des Exzellenzclusters ROOTS gehen ins fünfte Jahr

Der Übergang der Menschheit zu einer sesshaften Lebensweise mit Viehzucht und Pflanzenbau, die Erfindung der Schrift, die Entwicklung von Staatlichkeit und Verwaltung – all das fand im sogenannten Fruchtbaren Halbmond statt. Die Delzian-Ebene in der heutigen Autonomen Provinz Kurdistan im Irak gehört zu dieser Region. Hier liegt der Siedlungshügel (Tell) Gird-i-Dasht, der über Jahrtausende die Hauptsiedlung der Ebene und ein wichtiger Knotenpunkt für alle Arten von kulturellen Kontakten war. Aktuell untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Wissenschaftlichen Forschungszentrums der Universität Soran (Autonome Provinz Kurdistan, Irak), des Exzellenzclusters ROOTS an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Stavanger (Norwegen) in einer mehrwöchigen Grabungskampagne gemeinsam Teile des Siedlungshügels.

Rekonstruiertes Römerboot
Preis für Römerboot-Nachbau der FAU

Prof. Dr. Boris Dreyer für gemeinsame Forschungsarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern gewürdigt

Menschen außerhalb der Wissenschaft in die eigene Forschungsarbeit mit einbeziehen – und vom »Wissen der Vielen« profitieren: Beim Nachbau eines Römischen Patrouillenboots nach Originalfunden hat Althistoriker Prof. Dr. Boris Dreyer diese Idee von Citizen Science ausgezeichnet umgesetzt. Weiterlesen
| Personalia
Sprungbeinknochen von Rind und Auerochse
Mutterschaf oder Bock?

KI ermöglicht Geschlechtsbestimmung am Sprungbeinknochen

Forschende der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) stellen eine KI-gestützte Methode vor, um mit hoher Genauigkeit das Geschlecht von Schafen zu bestimmen – und zwar nur anhand linearer Maße an ihren Sprungbeinen. Ihre Ergebnisse präsentierte und veröffentlichte das Team aus Archäozoologie sowie Informatik kürzlich auf der 20. IEEE International Conference on eScience in Osaka, Japan. Weiterlesen
| Forschung
Als ehemaliger Erster Direktor der Römisch-Germanischen Kommission wusste Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein mit persönlichen Anekdoten die frühen Jahre der Verbandsarbeit lebendig zu schildern
75 Jahre VLA - Festakt zum Jubiläum des Verbandes der Landesarchäologien
Mit einem Festakt wurde am 29. September in der Rotunde des Schlosses Biebrich das 75-jährige Gründungsjubiläum des Verbandes der Landesarchäologien in der Bundesrepublik Deutschland (VLA) begangen. Weiterlesen
| Denkmalschutz
Know-How-Transfer zwischen den KulturGutRettern
KulturGutRetter-Vollübung in Brandenburg

Freiwillige trainieren das Dokumentieren, Bergen und Notkonservieren von Kulturgut für den Ernstfall

Vom 25. bis 28. September 2024 fand im Schloss Demerthin (Gemeinde Gumtow) die erste Vollübung der vom Auswärtigen Amt finanzierten KulturGutRetter-Auslandseinheit Cultural Heritage Response Unit (CHRU) statt. In einem fiktiven Erdbebenszenario trainierten Fachleute den internationalen Kulturgutschutz nach einer Katastrophe. Ziel ist die Einsatzfähigkeit im Jahr 2025. Weiterlesen
| Kulturerbe
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26.10.2024 10:00 - 13:00   Mettmann
Bestimmungstag im Neanderthal Museum

Am Samstag, 26. Oktober, können von 10 bis 13 Uhr Funde aus Stein oder Knochen für eine individuelle Besprechung mitgebracht werden. [...] mehr

26.04.2024 - 27.10.2024   Berlin
Elephantine - Insel der Jahrtausende

Tausende Texte sind auf Papyrus oder Tonscherben in zehn verschiedenen Sprachen und Schriften verfasst (u. a. Hieroglyphen, Aramäisch, [...] mehr

In der Ausstellung werden als heilig interpretierte Orte und Funde vorgestellt – gängige Deutungen wie „Gaben an die Götter“, „Menschenopfer“ [...] mehr