Neandertaler des Nordens

90.000 Jahre alte Steingeräte vom Fundplatz Lichtenberg

Ob Neandertaler gut an das Leben in der Kälte angepasst waren oder doch eher gemäßigte Umweltbedingungen bevorzugten, hat ein multidisziplinäres Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Leuphana-Universität Lüneburg, des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik und weiterer Partnereinrichtungen nun in Norddeutschland untersucht. Anhand von Untersuchungen in Lichtenberg im Wendland (Niedersachsen) konnten die Forschenden belegen, dass Neandertaler während der letzten Eiszeit auch in Kaltphasen ihre nördlichen Siedlungsgebiete aufsuchten – wenn auch vorzugsweise in den Sommermonaten.

Virtuelle Rekonstruktion des Staffelberger Westtors

Virtuelle Rekonstruktionen des Keltentors vom Staffelberg sind fertig

Dieses Bauwerk muss selbst die Kelten vor mehr als 2000 Jahren in Staunen versetzt haben: Mauern so hoch wie zweieinhalb Männer münden in einen fast dreimal so hohen Turm. Mehr als 30 menschliche Schädel schmückten den Ortseingang. Die Ergebnisse der aktuellen Ausgrabung werden nun öffentlich vorgestellt.

Forschung
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Schnitt 26 mit Dreifachbestattung

Ungewöhnliche Bestattungspraktik bei Grabung in der Slowakei entdeckt

Kopflose Skelette, angeordnet rund um eine jungsteinzeitliche Siedlung: Diesen Fund haben Archäologinnen und Archäologen des Sonderforschungsbereiches (SFB) 1266 "TransformationsDimensionen – Mensch-Umwelt Wechselwirkungen in Prähistorischen und Archaischen Gesellschaften" an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) in Vráble (Slowakei) gemacht. Die Forschenden aus Kiel und Nitra fanden heraus, dass die Bestattungspraktiken eine hohe symbolische Bedeutung für die damalige Gesellschaft besaßen.

Forschung
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Gussform aus Ton zu Herstellung der Ringe

Kürzlich beendeten Archäologinnen und Archäologen unter fachlicher Begleitung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Erwitte (Kreis Soest) baubegleitende Untersuchungen. Auf der über zwei Hektar großen Untersuchungsfläche kam eine besondere Entdeckung ans Licht: Das Grabungsteam konnte erstmals für Westfalen nachweisen, dass hier während der späten Bronzezeit (1.300 bis 800 v. Chr.) Schmuckringe hergestellt wurden.

Ausgrabungen
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Bankivahahn aus dem Tierpark Hellabrunn

Fast 2.400 Jahre alte Schalen aus dem heutigen Bayern sind der erste direkte Beleg für den Verzehr von Eiern und zeugen von einem Wandel der Ernährungsgewohnheiten.

Ausgrabungen
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Neolithische Wagenspuren Flintbek

Neue Publikation dokumentiert steinzeitliche Spuren von Rad und Wagen auf einem Gräberfeld bei Flintbek

Einer der größten Megalith-Friedhöfe Europas liegt in Flintbek bei Kiel. Und dort findet sich auch der weltweit früheste Nachweis für die Nutzung von Rädern und Wagen. Die wissenschaftliche Dokumentation dieses Befundes ist in der kürzlich erschienenen Publikation »Das Neolithikum in Flintbek. Eine feinchronologische Studie zur Besiedlungsgeschichte anhand von Gräbern« von Prof. Dr. Doris Mischka nachzulesen.

Funde & Befunde
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Rekonstruktion eines berittenen Awaren-Kriegers in Rüstung

Multidisziplinäres Forschungsteam trägt zur Lösung eines 1.400 Jahre alten Rätsels um die Herkunft der Awaren bei

Weniger bekannt als Attilas Hunnen waren die Awaren, deren erfolgreichere Nachfolger. Sie beherrschten fast 250 Jahre lang weite Teile Mittel- und Osteuropas. Als belegt gilt, dass sie im sechsten Jahrhundert unserer Zeit aus Zentralasien kamen, doch ihre Herkunft blieb antiken Autoren und modernen Historikern gleichermaßen ein Rätsel. Nun hat ein multidisziplinäres Forschungsteam bestehend aus Genetikern, Archäologen und Historikern die ersten alten Genome aus den bedeutendsten Stätten der Awaren-Elite aus dem heutigen Ungarn untersucht. Die Studie verortet den genetischen Ursprung der Awaren-Elite in einer weit entfernten Region Ost-Zentralasiens und liefert direkte genetische Belege für eine der größten und schnellsten Fernmigrationen der frühen Menschheitsgeschichte.

Forschung
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Ausgrabung Bootswrack Uruk

Ein antikes Boot, hergestellt aus Bitumen und nicht mehr erhaltenem organischem Material, wurde im Zuge der Frühjahreskampagne 2022 der irakisch deutschen Mission des State Board of Antiquities und der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Institutes ausgegraben, dreidimensional digital dokumentiert und zur weiteren Rettung und Erhaltung komplett geborgen. An 23. März 2022 konnte es dem Irak-Museum in Bagdad übergeben werden.

Denkmalschutz
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Lindenbast: Die Qualität der Bastschichten und der daraus hergestellten Spleißfäden hängt von ihrer Nähe zum Holz eines Baumes ab

Erforschung der Verwendung von Lindenbast und Flachs

Die Anfänge der Textilherstellung reichen über 30.000 Jahre zurück. Nicht nur Kleidung, sondern auch technische Textilien wurden aus teilweise überraschenden Materialien hergestellt. Mehr als 2.500 Textilfragmente aus den Pfahlbausiedlungen am Bodensee und Oberschwaben waren Grundlage für ein großes Projekt zur Erforschung des prähistorischen Textilhandwerks.

Forschung
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Geländevermessung Hohengenkingen

Studierende der Hochschule Biberach vermessen Burgruine

Von der einstigen Burg Hohengenkingen (Gde. Sonnenbühl, Ldkr. Reutlingen), die vermutlich im 12. Jahrhundert vom Ortsadel Genkingen, Angehörigen der Grafen von Achalm, erbaut wurde, ist aufgrund eines Brandes nicht mehr viel übrig geblieben. Vermessungsarbeiten und archäologische Unterschungen sollen nun Aufschluss darüber geben, wie die Burg einmal aussah und Grundlagen für Planungen zur touristischen Erschließung schaffen.

Denkmalschutz
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Geruchsdaten können im Rahmen relevanter historischer Texte und visueller Darstellungen sowie archäologischer und umweltbezogener Aufzeichnungen kontextualisiert werden

Historische Geruchswelten rekonstruieren

In einer neuen Publikation gehen Forschende des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte der Frage nach der Bedeutung von Gerüchen für die Menschheitsgeschichte nach und finden neue Wege, diese zu erforschen.

Forschung
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