Persiens Antike Pracht. Bergbau - Handwerk - Archäologie

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum eröffnet am 28. November 2004 eine Ausstellung zu einer der ältesten Hochkulturen der Wel. Gezeigt werden mehr als 600 Objekte aus zehn Jahrtausenden iranischer Geschichte, von denen die Mehrzahl noch niemals außerhalb des Iran zu sehen war.

 

Der Wohlstand des Iran ist vor allem auf den großen Reichtum an Bodenschätzen zurückzuführen. Kupfer und Eisen, aber auch Gold, Blei, Silber, Kobalt, Türkis sowie andere Metalle, Mineralien, Edel- und Halbedelsteine wurden und werden dort gefördert. Die Besucher der Ausstellung erhalten einen lebendigen Einblick in die Bedeutung der Rohstoffe, den Bergbau und das Handwerk von der ausgehenden Altsteinzeit bis in die Neuzeit.

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Die Ausstellung, die bis zum 29.5.2005 gezeigt wird, ist eine Schau der Superlative: Zu den Höhepunkten zählen der aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammende Goldbecher von Marlik, der so genannte "Prinz von Shami", eine überlebensgroße parthische Bronzestatue, sowie wesentliche Teile des Schatzes aus der berühmten Kalmakareh-Höhle in Luristan/Westiran. Die vorgestellten Exponate zeigen den außerordentlichen Reichtum der persischen Kulturentwicklung und die Ästhetik der persischen Kunst. Ein Teil des berühmten Apadana-Frieses aus Persepolis vermittelt einen lebendigen Eindruck von der Großartigkeit und Monumentalität der alten achämenidischen Königsstadt. In einer Halle, die einem iranischen Basar nachgebildet gestaltet ist und von der Statue des "Prinzen von Shami" überragt wird, werden eine Fülle von kostbaren Objekten aus Gold, Lapislazuli und Keramik von der Bronzezeit bis zur frühen Neuzeit vorgestellt: Dazu zählen vollständig erhaltene, metallene Geschirrsätze, Schmuckstücke wie Finger- und Ohrringe, Gemmen, Perlen und Schmucksteine aus Chalzedon.

Außerdem widmet sich die Ausstellung den verschiedenen Kulturen des Iran und seiner Geschichte. Die einzigartigen Luftbilder von iranischen Landschaften und archäologischen Grabungen mit ihren Architekturen runden das Bild vom Iran als einem noch weithin unbekannten, aber faszinierenden Land ab: Sie wurden von dem international bekannten schweizer Fotografen Dr. Georg Gerster aufgenommen, der den Iran Ende der 1970er Jahre mehrfach überflogen hat. 3-D-Animationen und Filmsequenzen ergänzen das Ausstellungsangebot.

Der Großteil der Exponate stammt aus iranischen Museen, u. a. aus dem Iranischen National Museum in Teheran, aber auch die weltweit renommierten Museen des Louvre in Paris und des Königlichen Museums für Kunst und Geschichte in Brüssel haben ihre Kostbarkeiten dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung gestellt.

Die Ausstellungsarchitektur wurde von den Werkstätten des Deutschen Bergbau-Museums in aufwändiger Weise gestaltet, um die Besucher auch atmosphärisch in die iranische Landschaft einzustimmen: Sie ist der Königshalle von Persepolis nachempfunden, die Besucher werden diese begehen und sich auf das "alte Persien" einstimmen können. Ein umfangreicher, zweibändiger Ausstellungskatalog und ein Kurzführer durch die Ausstellung bieten Möglichkeiten einer ausführlichen Information. Das geplante Rahmenprogramm während der gesamten Ausstellungsdauer beinhaltet ein zusätzliches Ausstellungsprojekt über die Stadt Bam, Vorträge, Konzerte, Lesungen und vieles mehr. Nähere Informationen wird die Homepage www.persiens-antike-pracht.de bieten.

Ergebnis langjähriger iranisch-deutscher Kooperation

Das Deutsche Bergbau-Museum ist nicht nur das Museum des Bergbaus, sondern auch außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Im Jahr 2000 wurde ein Gemeinschaftsprojekt des Museums mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI), dem Lehrstuhl für Archäometallurgie an der TU Bergakademie Freiberg und der Iranian Cultural Heritage Organization (ICHO) ins Leben gerufen: Daraus resultierten die ersten montanarchäologischen Untersuchungen im Iran überhaupt; die z. T. sensationellen Ergebnisse dieser erfolgreichen Kooperation sind in die Ausstellung eingeflossen und werden der Öffentlichkeit nun erstmals vorgestellt.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft, Wolfgang Clement.

Ausstellungseröffnung

Zur Ausstellungseröffnung am 28. November 2004 wird eine Vielzahl von hochrangigen Gästen erwartet, so der Vizepräsident der Islamischen Republik Iran, Seyyed Hossein Marashi, der Direktor des iranischen Organisation für Kulturerbe und Tourismus, Seyyed Mohammad Beheshti, der Botschafter der Islamischen Republik Iran in der Bundesrepublik Deutschland, Seyed Shamseddin Khareghani, der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, Wolfgang Clement, der Vorsitzende des Vorstands der RAG Aktiengesellschaft, Bundesminister a. D. Dr. Werner Müller und der Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts, Prof. Dr. Herrmann Parzinger.

Führungen für Gruppen können angemeldet werden unter: 0234/5877-146 (außer Mo)

Offene Führungen werden sonntags um 11.00 und 14.00 Uhr angeboten.