Neu entdeckter menschlicher Schädel aus Portugal ist 400.000 Jahre alt

Schädel von Aroeira

Ein internationales Forscherteam entdeckte kürzlich bei Ausgrabungsarbeiten in der Gruta da Aroeira in Torres Novas in Portugal einen fossilen menschlichen Schädel. Die Uran-Thorium-Datierung (U-Th) von Kalzitformationen, die sich unter und auf dem Schädel aus dem Mittleren Pleistozän gebildet hatten, weisen diesem ein Alter von zwischen 390.000 und 436.000 Jahren zu.

Wikingerfest in Tønsberg

Archäologin untersucht im Sonderforschungsbereich »RessourcenKulturen« der Universität Tübingen den Wandel der Wikinger-Begeisterung zur globalen Marke

Wikinger sind die neuen Helden der Gegenwart: Im vergangenen Jahrzehnt ist ein regelrechter »Viking Hype« entstanden, der »den Wikinger« zur globalen Marke gemacht hat, wie Dr. Nina Nordström vom Sonderforschungsbereich RessourcenKulturen (SFB 1070) der Universität Tübingen in ihrer Forschung dokumentiert. Anstelle des lange gängigen Bildes vom primitiven Krieger stünden die skandinavischen Seefahrer heute für Mut, Abenteuer, Revolution und starke Frauen.

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Skythischer Grabhügel

Genfluss über den Steppenraum geht einher mit der Verbreitung der skythischen Kultur und bringt ostasiatische Gene nach Europa

Im 1. Jahrtausend vor Christus war die Eurasische Steppe vom Karpatenbecken bis zum Altai-Gebirge von reiternomadischen Gruppen besiedelt. Die bekanntesten unter ihnen sind die Skythen, die im Bereich nördlich des Schwarzen Meeres zu finden waren. Die skythische Kultur, zu der neben dem berittenen Bogenschießen auch eine besondere Kunstform, der »Tierstil« gehört, findet sich allerdings nicht nur im nordpontischen Raum, sondern über die gesamte Eurasische Steppe bis ins Altai-Gebirge wieder. Tatsächlich finden sich die bislang ältesten Artefakte, die dem Tierstil zugeschrieben werden können, im Osten der Eurasischen Steppe.

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Kultivierter Urwald

Ureinwohner hinterließen Spuren im Regenwald indem sie Baumarten domestizierten

Bäume, die von präkolumbianischen Völkern domestiziert wurden, spielen bis heute eine wichtige Rolle in den Wäldern des Amazonas-Beckens. Die Vorstellung, dass die ausgedehnten Regenwälder vor der Ankunft der Spanier in Südamerika unberührt von menschlichem Einfluss waren, hat damit einen Dämpfer erhalten.

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Historiker der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben in dreijähriger Arbeit eine kommentierte digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher erstellt, die nun öffentlich im Internet zugänglich ist. Die Edition bietet einen unvergleichlichen Einblick in die mittelalterlichen Rechnungsbücher der Stadt Augsburg für den Zeitraum von 1320 bis 1466.

Veröffentlichungen
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Gletscher des Nevado Illimani

In Südamerika wurde etwa ab dem Jahr 700 v. Chr. Kupfer gewonnen

Der Bergbau Südamerikas versorgt den halben Globus mit Kupfer. In den Anden liegen die weltgrössten Minen. Doch wann die Kupferproduktion dort begann, blieb bislang unklar. Von den frühen Hochkulturen in Peru, Chile und Bolivien sind kaum Überlieferungen und Artefakte erhalten. Schweizer Wissenschaftler sind dem Geheimnis nun trotzdem auf die Spur gekommen. Ihre Analyse des Eises am Illimani-Gletscher in den bolivianischen Anden ergab, dass in Südamerika etwa ab dem Jahr 700 v. Chr. Kupfer gewonnen wurde.

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Flowstones und Stalaktiten

Stalagmiten aus Tropfsteinhöhlen zeigen veränderten Einfluss der Nordatlantischen Oszillation auf Wetterregimes in Mitteleuropa und Marokko

Die Nordatlantische Oszillation (NAO) ist der vorherrschende Luftdruckmodus über dem Nordatlantik, der vor allem das Winterklima in Europa wesentlich beeinflusst. Je nach Ausprägung der NAO kann es zu milden oder sehr kalten Wintern, aber auch zu starken Stürmen kommen. Geowissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) versuchen, den Verlauf der NAO während der letzten 10.000 Jahre zu rekonstruieren, um damit auch künftige Entwicklungen abzuschätzen. Sie nutzen dazu Tropfsteine aus unterirdischen Höhlen als Klimaarchiv und entwickeln Methoden, um die gespeicherten Klimaindikatoren möglichst genau auszuwerten. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Nordatlantische Oszillation auf ein Abschmelzen der Eisschilde in der Zukunft wahrscheinlich sehr sensibel reagieren würde – mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Klima und ökologischen und ökonomischen Folgen.

Forschung
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Prof. Baales

Sein Wissen als Experte für die Alt- und Mittelsteinzeit ist begehrt. Insbesondere aber für die Klima- und Umweltveränderungen der letzten Eiszeit ist Prof. Dr. Michael Baales Fachmann. Seine Forschungen, die der Archäologe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) seit fast 15 Jahren begleitet, trugen zu neuen Erkenntnissen in diesem Forschungsbereich bei. Die sind jetzt in eine Publikation über das Ende der Eiszeit eingeflossen.

Veröffentlichungen
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Atlas

Die Geowissenschaft hat das »Zeitalter des Menschen« ausgerufen – jetzt fordern Sozialwissenschaftler eine breite und interdisziplinäre Diskussion

Die Geowissenschaft hat ein neues Erdzeitalter ausgerufen - das »Zeitalter des Menschen«. Anfang der 1950er Jahre habe es begonnen, globale Ablagerungen von Kunststoff-, Aluminium- oder radioaktiven Partikeln markierten seinen Beginn. In einem Anfang Dezember in der Zeitschrift Nature veröffentlichten Artikel kritisiert Nicole Boivin, Direktorin am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena, gemeinsam mit Kollegen diese Festlegungen als ungenau und vorschnell. Die Formalisierung des Anthropozäns müsse das Ergebnis eines transparenten, breit geführten, interdisziplinären Diskussion sein, in der den Sozial- und Geisteswissenschaften eine zentrale Rolle zukommt.

Aus aller Welt
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Reiter der Apokalypse

Menschliche Vorlieben hinsichtlich der Fellfärbung bei Pferden haben sich über die Zeit und die Kulturen sehr verändert. Gefleckte und helle Pferde waren vom Beginn der Domestikation bis zur Römerzeit häufig, wohingegen einfarbige, nichtgescheckte Pferde im Mittelalter dominierten. Zu dieser Erkenntnis kommt ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Institutes für Zoo- und Wildtierforschung (IZW).

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Mammutknochen

Radiokarbonmethode bleibt verlässliches Werkzeug, wenn sie durch 13-C-Messungen ergänzt wird

Gute Nachrichten für Archäologen und Naturwissenschaftler! Sie werden auch künftig die Radiokarbonmethode als verlässliches Werkzeug für die Altersbestimmung von Artefakten und Probenmaterial verwenden können.

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