World Congress on Mummy Studies in Cusco/Peru: Hochauflösende 3D-Dokumentation von Ötzis Mumie und Beifunden vorgestellt

Photogrammetrische Dokumentation von Ötzi

Ein innovatives Dokumentationsprojekt des Südtiroler Archäologiemuseums wurde am Donnerstag, 14.8.2025 auf dem 11. Welt-Mumien-Kongress in Cusco, Peru, präsentiert. Es handelt sich um eine neuartige, präventive Konservierungsmaßnahme unter Einsatz von Photogrammmetrie-Technologie und künstlicher Intelligenz. Das Projekt setzt neue Maßstäbe in der digitalen Erhaltung prähistorischer Funde – allen voran der weltberühmten, 5.300 Jahre alten Gletschermumie Ötzi.

Heck eines hölzernen Lastsegelschiffs am Grund des Bodensees

Seit 2022 erforscht das Landesamt für Denkmalpflege in Baden-Württemberg im Projekt "Wracks und Tiefsee" den Bodensee. Mithilfe moderner Methoden der Geophysik, einem Tauchteam sowie Tauchrobotern sind bereits jetzt einige interessante Neuentdeckungen gelungen – von kulturhistorisch bedeutenden Objekten bis hin zu modernen Wasserfahrzeugen.

Ausgrabungen
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Mzcheta, die alte Hauptstadt des Iberischen Königreichs

Ein internationales Forschungsteam aus Deutschland, Georgien, Armenien und Norwegen hat die alte DNA von 230 Individuen aus 50 archäologischen Fundstätten in Georgien und Armenien analysiert. Im Rahmen des Max Planck-Harvard Research Center for the Archaeoscience of the Ancient Mediterranean, das gemeinsam von Johannes Krause, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, und Philipp Stockhammer, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, geleitet wird, rekonstruiert diese Studie die genetischen Interaktionen der Populationen im Südkaukasus im Laufe der Zeit bis hinunter auf die Ebene der individuellen Mobilität.

Forschung
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Siedlungsschichten im Grabungsprofil von Békés-Várdomb in Ungarn

Die weltweite Verteilung von Wohlstand ist aktuell Gegenstand kontroverser Diskussionen. Vor diesem Hintergrund untersuchen Sozial-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften intensiv, wie soziale Hierarchien in menschlichen Gemeinschaften entstehen und wo diese Prozesse ihre Ursprünge haben. Eine bislang weit verbreitete These lautet, dass die Einführung der Landwirtschaft in Europa zu Beginn der Jungsteinzeit vor etwa 8000 Jahren unvermeidlich zu sozial ungleichen Gemeinschaften geführt habe. Die Einführung des Pflugs und die damit einhergehende Vererbung von landwirtschaftlichem Kapital habe diesen Prozess weiter intensiviert. Eine Studie des Exzellenzclusters ROOTS stellt verbreitete Theorien zur Entstehung sozialer Hierarchien in der Urgeschichte infrage.

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Trinkszene

Seit langem vermuten Forschende, dass Alkohol eine wichtige Rolle bei der Förderung breit angelegter Kooperationen und der Entwicklung komplexer, hierarchischer Gesellschaften gespielt haben könnte. Eine Analyse von 186 nicht-industriellen Gesellschaften ergab einen positiven Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein traditionell hergestellter fermentierter Getränke (wie Met, Wein und Bier) und einem höheren Grad an politischer Komplexität.

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KI-gernerierte Darstellung der Fettfabrik-Fundstelle

Am Fundplatz Neumark-Nord im Tal der Geisel zeigt sich: Neandertaler betrieben bereits vor 125.000 Jahren systematisch Fettgewinnung aus Knochen – ein Beleg für komplexes Ressourcenmanagement und vorausschauendes Handeln.

Neandertaler hatten am Ufer eines Sees vor 125.000 Jahren systematisch Knochen von mindestens 172 großen Säugetieren, darunter Hirsche, Pferde und Auerochsen, in zehntausende Stücke zerschlagen, um durch Erhitzen in Wasser kalorienreiches Knochenfett zu gewinnen. Solch hochkomplexes vorausplanendes Ressourcenmanagement hatte man lange nur späteren Menschengruppen zugetraut.

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Jaspis-Aufschluss im Mgwayiza-Tal

Internationales Forschungsteam untersucht die Mobilität steinzeitlicher Jäger und Sammler im südlichen Afrika

Bereits in der Steinzeit Afrikas nahmen Menschen weite Wege auf sich, um bunte Gesteinsrohmaterialien zur Herstellung von Werkzeugen zu beschaffen. Das ergab eine Untersuchung an bearbeiteten Steinwerkzeugen aus bis zu 40.000 Jahre alten Fundstätten und an natürlichen Gesteinsvorkommen im heutigen Königreich Eswatini an den Grenzen zu Südafrika und Mosambik, dem früheren Swasiland. So legten die Jäger und Sammler vor Jahrtausenden zwischen 30 und hundert Kilometer zurück, um bestimmte Gesteinsmaterialien mit auffälliger Färbung zu sammeln, etwa roten Jaspis, grünen Chalzedon und schwarzen Hornstein. Die neue Studie stand unter der Leitung von Dr. Gregor D. Bader aus der Älteren Urgeschichte und Quartärökologie sowie dem Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen.

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Kriegergrab, Kyordyughen, Zentralsibirien

Neue Erkenntnisse über die Urgeschichte zweier großer nordeurasischer Sprachfamilien

Woher stammen die uralischen Sprachen wie etwa Finnisch und Ungarisch oder das Jenisseische? Antworten könnte alte DNA liefern: Forscherinnen und Forscher unter Beteiligung von Ron Pinhasi von der Universität Wien analysierten das Genom von 180 Individuen von der Wolga-Ural-Region bis zum Lena-Tal in Zentralsibirien im Zeitraum vom Mesolithikum (vor ca. 11.000 Jahren) bis zur Bronzezeit (vor ca. 4.000 Jahren). Die Ergebnisse zeigen, dass zwei Populationen einerseits mit der frühen Ausbreitung uralischer Sprachen wie Finnisch, Estnisch und Ungarisch in Verbindung gebracht werden können sowie andererseits mit der Verbreitung des Jenisseischen. Diese heute nur noch vom Volk der Ket gesprochene Sprache war einst in einem größeren Gebiet in Sibirien verbreitet.

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Menschlicher Schädel aus Chile

Forschende haben zwei 4.000 Jahre alte Genome des seltenen Erregers Mycobacterium lepromatosis rekonstruiert

Forschende aus Deutschland und Argentinien haben zwei Genome des Erregers Mycobacterium lepromatosis in 4.000 Jahre alten menschlichen Skeletten aus Chile rekonstruiert. Dieser Erreger gilt als die zweite, weniger häufige Ursache der Hansen-Krankheit (Lepra) und könnte sich unabhängig vom in Eurasien vorkommenden Erreger Mycobacterium leprae in Amerika entwickelt haben.

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Brücke des römischen Aquädukts in Arles

Forschende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), der Universität Oxford und der Universität Innsbruck haben die komplexe Geschichte des antiken Aquäduktsystems von Arles in der Provence entschlüsselt. Möglich wurde dies durch Karbonate – Kalkablagerungen – die sich in den Aquädukten, Becken und Bleirohren abgesetzt hatten, sowie durch Klumpen von Aquäduktkarbonat, die als Baustoff im Dach der sogenannten Konstantinsthermen verwendet wurden.

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Die in Marathousa 1 entdeckten Steinwerkzeuge belegen den gezielten Einsatz verschiedener Techniken – abhängig von Material und Funktion

Ein internationales Forschungsteam hat eine neue Studie zu einem der ältesten bekannten Fundorte für die Verarbeitung von Tierfleisch durch Menschen im südlichen Balkan veröffentlicht. In Marathousa 1 fanden Forschende nicht nur zahlreiche Steinwerkzeuge, die Hinweise auf das Verhalten früher Menschen geben, sondern auch Überreste eines ausgestorbenen Waldelefanten. Die Untersuchung unter der Leitung des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen zeigt, dass bereits vor etwa 430.000 Jahren verschiedene Techniken zur Werkzeugherstellung genutzt wurden – je nach Material und Zweck.

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