Verwandtschaft und Herkunft der Kelten in Baden-Württemberg

Zentralbestattung des keltischen Grabhügels von Hochdorf

Genetische Analysen an keltischen Grabhügeln 500 vor unserer Zeitrechnung geben Einblicke in enge Verwandtschaften und in die Machtstrukturen frühkeltischer Eliten

Die keltische Kultur aus der vorrömischen Eisenzeit in West- und Zentraleuropa hat bis heute reiche Spuren hinterlassen, nicht zuletzt in Form gewaltiger Grabhügel und spektakulärer archäologischer Artefakte. Trotz dieser reichen Hinterlassenschaft ist uns vieles über diese Zivilisation bis heute verborgen. In einer Kooperation zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, das zum Regierungspräsidium Stuttgart gehört, und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wurden nun erstmals die Erbgut-Sequenzen keltischer Individuen aus mehreren Grabhügeln rekonstruiert.

Schachfigur, Spielstein und Würfel des 11./12. Jahrhunderts. Funde der archäologischen Grabung 2022 am Burgstein

Ein Archäologisches Team hate eine fast 1.000 Jahre alte Spielesammlung samt gut erhaltener Schachfigur, Spielsteinen und Würfel entdeckt. Laboruntersuchungen zeigen, dass eine Partei mit Rot spielte. Die Laborergebnisse lassen auch Rückschlüsse auf eine erstaunliche Kontinuität der Spielregeln zu. Die detaillierte Auswertung der Funde verspricht Einblicke in die Spielewelt des mittelalterlichen Adels und die Ursprünge des europäischen Schachspiels.

Ausgrabungen
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Früheisenzeitlicher Grabhügel Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen

Studie des Exzellenzclusters ROOTS belegt erstmals Wohlstandsunterschiede innerhalb der oberen Schicht prähistorischer Gesellschaften.

Der Abbau von Ungleichheit zwischen Staaten, aber auch zwischen einzelnen Menschen gehört zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Gleichzeitig ist in jüngster Zeit ein globaler Trend zu beobachten, dass eine kleine Gruppe von Menschen einen immer größeren Anteil am Wohlstand auf sich konzentriert. Was führt zu sozialer Ungleichheit und welche Auswirkungen kann sie haben? Um solche grundlegenden Fragen zu beantworten, nimmt die Forschung auch die fernere Vergangenheit menschlicher Gesellschaften in den Blick.

Forschung
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Defekte in Zahnschmelzentwicklung Neandertaler

Forschungsteam der Universität Tübingen untersucht Hinweise auf schwierige Phasen der frühen Lebensjahre vor mehreren Zehntausend Jahren anhand von Zähnen

Kinder von Neandertalern, die bis vor rund 40.000 Jahren lebten, und moderne Menschen der Jüngeren Altsteinzeit vor 50.000 bis 12.000 Jahren waren wahrscheinlich vergleichbaren Belastungen ausgesetzt, jedoch lag die jeweilige höchste Intensität in verschiedenen Entwicklungsphasen. Das hat die Untersuchung von Zähnen ergeben, deren Struktur Stressphasen etwa durch Krankheiten und Mangelernährung während der frühen Lebensjahre widerspiegelt.

Forschung
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Der Münzhort von Wettin

Ehrenamtliches Engagement spielt häufig eine große Rolle bei der Erhaltung der zahlreichen hochkarätigen Baudenkmale im Land Sachsen-Anhalt. Seit 2018 betreut der Verein Altstadt Wettin e.V. ein Ackerbürgergehöft im Zentrum der Stadt, das vom Abriss bedroht war. Bei Bauarbeiten im Hof des Anwesens wurde im letzten Jahr ein umfangreicher, im 17. Jahrhundert verborgener Münzfund entdeckt und durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt fachmännisch geborgen. Die Untersuchung des Fundes ergab Hinweise auf ausgesprochen weiträumige Handelsverbindungen; das Studium erhaltener Akten sogar den Namen des möglichen Besitzers.

Funde & Befunde
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Prof. Dr. Norbert Nebes und Prof. Mulugeta Feseha

Ein internationales Team der Universität Jena, des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), der Universität Addis Abeba und der äthiopischen Antikenbehörde hat seit 2022 in einem von der Gerda-Henkel-Stiftung geförderten Projekt den »Ethiopian Heritage Digital Atlas« (EHDA) erstellt. Dieser kartiert und bündelt Informationen zu bisher rund 1.700 archäologischen, paläo-anthropologischen, historischen christlichen Fundstätten in Tigray.

Kulturerbe
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Mauerwerk des 11. Jahrhunderts auf dem Merseburger Domhügel

Im Zusammenhang mit der Sanierung der Martinikurie an der Südspitze des Merseburger Domhügels führte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt archäologische und bauhistorische Untersuchungen in dem bedeutenden Denkmal durch. Diese erbrachten wichtige neue Erkenntnisse zur Bebauungsgeschichte des landeshistorisch höchst bedeutenden Ortes. Herausragend ist die Entdeckung der gut erhaltenen Reste eines großen und repräsentativen Vorgängerbaus, bei dem es sich um den ersten Bischofspalast auf dem Domhügel handelt.

Funde & Befunde
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Pfahlfeld der Fundstelle von Dispilio

Forschenden der Universität Bern ist es erstmals gelungen, eine über 7.000 Jahre alte prähistorische Siedlung früher Bauern im Norden Griechenlands jahrgenau zu datieren. Dafür kombinierten sie Jahrringmessungen an Gebäudeteilen aus Holz mit dem plötzlichen Anstieg von Partikeln aus kosmischer Strahlung im Jahr 5.259 v. Chr. Damit wird ein verlässlicher chronologischer Fixpunkt für viele weitere archäologische Fundstellen Südosteuropas geliefert.

Forschung
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In einem niederösterreichischen Weinkeller hat ein Winzer bis 30.000 bis 40.000 Jahre alte Mammutknochen entdeckt. Es ist der bedeutendste Fund dieser Art seit mehr als 100 Jahren.

Funde & Befunde
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Bärenjagd in der Altsteinzeit

Der Mensch konkurrierte um Lebensraum – Forscherteam zeigt Wandel der Beziehung bis zum Aussterben des Höhlenbären vor 24.000 Jahren

Der Mensch zog Höhlenbären ihr Fell bereits vor 320.000 Jahren ab. Mit dem Auftreten des Homo sapiens in Europa vor 45.000 Jahren intensivierte sich der Jagddruck auf das Tier, bis Ursus spelaeus schließlich vor 24.000 Jahren ausstarb. Mit 1,70 Meter Schulterhöhe und einer Länge bis zu 3,5 Metern war der Höhlenbär deutlich größer und massiger als sein Verwandter, der Braunbär, der bis heute überlebt hat.

Forschung
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Depotfund der Aunjetitzer Kultur, Pömmelte

Studie zum Inhalt von Keramikgefäßen des Neolithikums und der Frühbronzezeit

Traditionell stehen Formen und Verzierungen von Keramik im Mittelpunkt archäologischer Betrachtungen, seltener der ehemalige Inhalt und die Funktion der Gefäße. Nun hat ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt und der Autonomen Universität Barcelona anhand von Lipidrückständen die kulinarischen Traditionen in Mitteldeutschland zwischen der Jungsteinzeit und der späten Bronzezeit (6. bis 1. Jahrtausend vor Christus) untersucht.

Forschung
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