Neue DFG-Forschergruppe zu Migration und Mobilität

Historiker untersuchen mit modernen Methoden Wanderbewegungen in der Zeit von 250 bis 900 nach Christus

»Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter« ist das Thema eines neuen Forschungsprojekts, das 2017 an der Universität Tübingen starten wird. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet im Januar des kommenden Jahres eine Kolleg-Forschergruppe ein, die sich den genannten Phänomenen für zunächst vier Jahre widmen wird.

Silbermine

Neues Projekt erhält mehr als 1,8 Millionen Euro aus dem INTERREG-Programm der Europäischen Union

Die Anfänge der Industriekultur am Oberrhein: Ein neuer Forschungsverbund zu diesem Thema erhält für die kommenden drei Jahre insgesamt mehr als 1,8 Millionen Euro aus dem europäischen Programm für grenzüberschreitende Projekte INTERREG V Oberrhein. An dem Vorhaben nehmen 18 Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen aus Deutschland, Frankreich und Österreich teil, mit den Universitäten Freiburg, Haute-Alsace und Strasbourg zudem drei Partner aus dem trinationalen Verbund am Oberrhein »EUCOR – The European Campus«.

Forschung
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Trommelfell (grau), Gehörknöchelchenkette (gelb, grün, rot) und knöchernes Innenohr (blau) eines modernen Menschen

Ein Forscherteam unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat die Schädel von Neandertalern gescannt und dabei die erhalten gebliebenen, für das Hören wichtigen Mittelohrgehörknöchelchen gefunden. Überraschenderweise unterschieden sich diese in ihrem Aussehen von denen moderner Menschen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie können auch dazu beitragen, den Ursprung von menschlicher gesprochener Sprache indirekt zu rekonstruieren.

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Similaun Gletscher

Das Kupfer von Ötzis Beilklinge stammt nicht – wie bisher angenommen ‐ aus dem Alpenraum, sondern wurde aus südtoskanischem Erz gewonnen. Ötzi war wahrscheinlich nicht in den Prozess der Metallverarbeitung eingebunden, wie es erhöhte Arsen‐ und Kupferwerte in seinen Haaren bislang vermuten ließen. Seine Ermordung vor über 5.000 Jahren scheint auf eine persönliche Konfliktsituation Tage vor seinem Tod zurückzugehen, und der Mann aus dem Eis litt trotz Normalgewichts und viel Bewegung unter etlichen Gefäßverkalkungen. Diese und andere neue Erkenntnisse präsentieren Wissenschaftler aus aller Welt in diesen Tagen auf dem internationalen Mumienkongresses in Bozen. Zum 25. Jubiläum von Ötzis Entdeckung waren alle drei Kongresstage, vom 19. ‐ 21.9.2016, dem Mann aus dem Eis gewidmet.

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Eingang zur Grotte du Renne

Forscher entschlüsseln uralte Proteine von Neandertalern aus dem Châtelperronien

Für die Beantwortung der Frage, was für Fähigkeiten die Neandertaler besaßen und warum sie ausgestorben sind, nimmt die archäologische Kultur des Châtelperronien eine Schlüsselstellung ein. Trotz intensiver Forschung blieb jedoch unklar, wer die Châtelperronien-Kultur geschaffen hatte: der moderne Mensch oder der Neandertaler. Bislang gab es keine direkten molekularen Daten für Neandertaler im Zusammenhang mit dem Châtelperronien. Um dieses Problem zu lösen, hat sich ein internationales Forscherteam jetzt aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Proteinanalyse zunutze gemacht und in Kombination mit zahlreichen weiteren Belegen zeigen können, dass während des Châtelperronien Neandertaler die Grotte du Renne, eine archäologische Stätte im nördlichen Zentralfrankreich, bewohnten.

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Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

In Berlin wird es mit »Chronoi« ab 2018 das erste geisteswissenschaftliche Einstein-Zentrum geben. Das von der Einstein Stiftung Berlin für fünf Jahre geförderte Zentrum setzt die international einzigartige institutionenübergreifende Zusammenarbeit in den Berliner Altertumswissenschaften fort. Thematischer Schwerpunkt sind »Zeit und Zeitbewusstsein«.

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Pestopfer

Einem deutschen Forscherteam ist es jetzt erstmals gelungen, das Genom des Erregers der Justinianischen Pest vollständig zu rekonstruieren. Anhand von Proben aus einem bereits vor 50 Jahren in Süddeutschland geborgenen Skelett konnten die Wissenschaftler um Johannes Krause und Michal Feldman vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena sowie Michaela Harbeck von der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie in München neue Einblicke in evolutionäre Schlüsselereignisse, Adaptionen und die Pathogenität eines Bakteriums gewinnen, das bis heute in vielen Teilen der Welt zu Pestausbrüchen führt.

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Flechtwerkmatte aus Ästen

Der Karlsgraben ist das bedeutendste und ambitionierteste Infrastrukturprojekt des frühen Mittelalters in Zentraleuropa: Karl der Große wollte im Jahr 793 einen durchgehenden Schifffahrtsweg zwischen Rhein und Donau schaffen. Der etwa drei Kilometer lange Kanal ist eines der größten Bodendenkmäler Süddeutschlands. Nun liefern aktuelle Ausgrabungen einer Forschergruppe der Universitäten Jena, Leipzig und Kiel, des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien Jena sowie des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege neue Ergebnisse.

Ausgrabungen
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Maya Ruine

Irgendetwas Dramatisches muss passiert sein, im neunten Jahrhundert, als die klassische Periode der Maya zu Ende ging. Innerhalb kurzer Zeit erlebte die blühende Hochkultur in Mittelamerika einen Einbruch, die Bevölkerungszahl ging stark zurück, monumentale Steinbauten, wie man sie vorher auf Yucatán errichtet hatte, wurden danach keine mehr gebaut. Der Grund für diesen Niedergang ist bis heute umstritten. Eine mögliche Erklärung liefern nun Modellrechnungen der TU Wien: Gerade die Bewässerungstechnik, die den Maya in Dürrezeiten oft wichtige Dienste geleistet hat, könnte die Gesellschaft verwundbarer gegenüber großen Katastrophen gemacht haben.

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Prof. Nebes

Altertumswissenschaftler der Universität Jena erforschen die Spuren der Sabäer in Äthiopien

Wie zwei Ufos stehen die beiden Monumentalbauten im Hochland des Nordens von Äthiopien: der Tempel von Yeha und der etwa 200 Meter von ihm entfernte Grat Be«al Gebri. Während die Originalmauern des Kultbaus für den sabäischen Gott Almaqah fast 15 Meter in den Himmel ragen, reichen die Wände des Verwaltungsgebäudes sogar 27 Meter in die Höhe. So eindrucksvoll die beiden Bauwerke sind, so rätselhaft ist ihre Geschichte. Und dieser gehen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena in den kommenden zwölf Jahren auf den Grund.

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Der Aufenthaltsraum im Haus "der vergoldeten Amoretten" in Pompeji

Als der Vesuv im Jahr 79 nach Christus ausbrach, vernichtete er mühelos die Städte am Golf von Neapel: Pompeji und Herculaneum wurden unter Asche und vulkanischem Gestein begraben und kamen erst durch die Hände von Archäologinnen und Archäologen wieder ans Tageslicht. Die Ruinenstädte erzählen spannende Geschichten aus der Antike. Die Einblicke in das Leben der damaligen Zeit werden jetzt noch facettenreicher: Professorin Annette Haug, Direktorin der Abteilung Klassische Archäologie des Instituts für Klassische Altertumskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), hat vom Europäischen Forschungsrat (ERC) dafür einen der begehrten ERC Consolidator Grants erhalten.

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