Gesellschaftlicher Wandel auf der Arabischen Halbinsel in 12.000 Jahren Klimawandel

Die Jubbah-Oase mit landwirtschaftlicher Nutzung

Neueste archäologische und paläoökologische Forschungen auf der Arabischen Halbinsel zeigen eine Reihe von gesellschaftlichen Reaktionen auf extreme klimatische und ökologische Schwankungen über Tausende von Jahren. Dazu gehören Migration, eine zunehmende Mobilität der Bevölkerung, die Einführung des Pastoralismus, die Bewirtschaftung von Wasserressourcen und der Aufbau verschiedener Strukturen, um die eigenen Überlebenschancen zu erhöhen. Viele dieser Möglichkeiten stehen der heutigen Bevölkerung der Arabischen Halbinsel jedoch nicht mehr zur Verfügung.

Einblick in die archäologische Ausgrabungsstätten im Südwesten des Amazonas

Wie eine neue Studie zeigt, begannen die Menschen vor mehr als 10.000 Jahren im Südwesten des Amazonas mit dem Anbau von Maniok und Kürbissen, 8.000 Jahre früher als bisher angenommen. Das Gebiet ist somit eines der frühen holozänen Zentren der Pflanzendomestikation auf der Welt. Die Menschen veränderten dabei auch die Landschaft, indem sie Tausende von Erdhügeln anlegten, die sogenannten Waldinseln.

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Neolithische Grabbeigaben

Analyse von Grabbeigaben gibt Aufschlüsse über die spirituelle Bedeutung des Rindes im Neolithikum

Mindestens ab dem 4. vorchristlichen Jahrtausend stellten Rinder als Fleisch- und Milchlieferanten, aber auch als Zugtiere und Dungproduzenten ein ökonomisch unverzichtbares Gut in bäuerlichen Gemeinschaften in Afrika, Asien und Europa dar. Eine Studie des Sonderforschungsbereiches 1266 »TransformationsDimensionen« der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) belegt nun auch den religiös-kulturellen Stellenwert der Nutztiere und gibt Aufschlüsse über deren Integration in Rituale und das spirituelle Leben.

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Drei Millionen Jahre alte Gehirnabdrücke in fossilen Schädeln der Art Australopithecus afarensis werfen ein neues Licht auf die Evolution des Gehirns

Eine neue Studie der Paläoanthropologen Philipp Gunz und Simon Neubauer vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig enthüllt, dass Australopithecus afarensis ein affenähnliches Gehirn hatte. Die berühmte Lucy gehört dieser Urmenschenform an. Das lange Gehirnwachstum lässt jedoch vermuten, dass die Kinder dieser Art so wie bei Menschen lange Zeit auf elterliche Fürsorge angewiesen waren.

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Pferde in der Steppe

Durch die Analyse von Milchproteinen aus Zahnstein, gelang es Forscherinnen des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte und ihren internationalen Kollegen die ältesten Beweise für Molkereikonsum in der östlichen eurasischen Steppe zu finden. Sie datieren die Molkerei in der östlichen Steppe um mehr als 1700 Jahre zurück und verweisen auf Migration als Ursprung der Molkerei

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Ackerfläche in der nördlichen Mongolei

Isotopenanalyse stellt deutliche Ernährungsveränderungen zu Beginn der ersten Großreiche der Mongolei fest

Forscherinnen und Forscher untersuchten Stabilisotope aus Knochenkollagenen und Zahnschmelz, um die Ernährung der historischen Mongolen zu untersuchen. Ihre Ergebnisse bezweifeln die gängige Meinung von einer vollständig nomadischen prähistorischen Population und verbinden die Getreidekultivierung mit dem Erfolg des Xiongnu-Reiches (ca. 200 v. Chr. – 150 n. Chr.) sowie Getreidekonsum im Mongolischen Reich der Khans (ca. 1200 -1400 n. Chr.).

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Abbrennen von Stoppeln auf einem Feld in Usbekistan

In den letzten 3000 Jahren hat die selektive Züchtung die Palette der Eigenschaften domestizierter Pflanzen entscheidend erweitert. Ein genauer Blick auf die archäobotanischen Befunde zeigt jedoch, dass bereits bevor der Mensch mit der gezielten Züchtung von Nutzpflanzen begann, eine Reihe einander ähnlicher Merkmale bei den später domestizierten Pflanzen auftrat. In einer aktuellen Studie gibt Robert Spengler, Leiter der archäobotanischen Labore am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena einen Überblick über die frühen evolutionären Anpassungen bei Pflanzen und argumentiert, dass diese eine Reaktion auf die Unterstützung des Menschen bei der Verbreitung des Saatguts darstellen.

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Dhaba-Ausgrabung, Indien

In einer in Nature Communications veröffentlichen Studie legen Forschende der Abteilung für Archäologie des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte zusammen mit internationalen Partnern Belege dafür vor, dass vor und nach der Supereruption des Vulkans Toba vor 74.000 Jahren Nutzer von mittelpaläolithischen Steinwerkzeugen in Indien präsent waren. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass Homo sapiens schon vor den großen Expansionswellen des Menschen vor 60.000 Jahren nach Südasien gelangt war und dass menschliche Bevölkerungsgruppen dort klimatische und ökologische Veränderungen überstanden.

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Tier - Mensch - Bakterien - Interaktionen

Anhand der Genome des Bakteriums Salmonella enterica, welche aus bis zu 6.500 Jahre alten Skeletten entschlüsselt wurden, gelang es einem internationalen Forschungsteam, Belege für die Hypothese zu finden, dass der Übergang von einer Jäger-Sammlerkultur zu Landwirtschaft und Viehhaltung die Entstehung von neuen, noch heute existierenden menschlichen Krankheitserregern begünstigte.

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Chagyrskaya-Höhle

Sibirische Neandertaler stammten von verschiedenen europäischen Populationen ab

In Südsibirien haben mindestens zwei verschiedene Neandertaler-Gruppen gelebt, von denen eine aus Osteuropa kam: Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) anhand von DNA-Analysen.

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Die bislang größte Studie mit DNA-Daten von 66 Individuen aus dem Mittelmeerraum zeigt ein komplexes Muster der Einwanderung aus Afrika, Asien und Europa

Schon vor der Zeit der mediterranen Seefahrerzivilisationen gab es prähistorische Wanderungen aus Afrika, Asien und Europa auf die Mittelmeerinseln. Das hat ein Team um den Anthropologen Ron Pinhasi von der Universität Wien gemeinsam mit Forscherinnen und Forscher der Universität Florenz und der Universität Harvard anhand antiker DNA-Proben festgestellt. Im Zentrum der Untersuchungen standen prähistorische Individuen aus Sizilien, Sardinien und den Balearen.

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