Hat Kultur als archäologisches Konzept ausgedient?

Trichterbecher

Eine philosophisch-archäologische Studie erkundet die Bedeutung eines umstrittenen Begriffs und verknüpft ihn mit gegenwärtigen Debatten.

Mittelalterliche Marktszene

Weihnachtseinkäufe im großen Stil sind keine moderne Erfindung: Schon im Spätmittelalter ließen sich die Menschen in London erschwingliches Spielzeug, Schmuck und festliche Waren in großen Mengen aus dem Ausland liefern – rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Das zeigen neue Forschungsergebnisse der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und des Institute of Historical Research an der School of Advanced Study der University of London. Grundlage sind Londoner Zollregister aus den Jahren 1380 bis 1560, die erstmals systematisch digitalisiert und ausgewertet werden.

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Ausgrabung in der Grotta della Monaca

Alte DNA aus Süditalien enthüllt Herkunft und Sozialstruktur einer Gemeinschaft der Mittelbronzezeit

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck–Harvard Research Center for the Ancient Mediterranean (MHAAM) am Max-Planck Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der Universität Bologna hat erstmals das genetische und soziale Profil einer rund 3500 Jahre alten Gemeinschaft aus Nordwestkalabrien rekonstruiert. Die Studie bietet neue Einblicke in die Herkunft, Lebensweise und familiären Strukturen einer sogenannten Protoapenninischen Kultur der Mittelbronzezeit.

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Puzzle-Roboter im Humanoid Robots Lab der Uni Bonn

Davon konnten Archäologinnen und Archäologen lange bloß träumen: Ein "intelligenter Roboter" setzt Stück für Stück zerbrochene antike Wandmalereien aus Pompeji wieder zusammen. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Maren Bennewitz von der Universität Bonn hat dem Roboter das Puzzeln beigebracht. Es gehört zum europäischen Verbundprojekt RePAIR ("Reconstructing the Past: Artificial Intelligence and Robotics Meet Cultural Heritage"), das kürzlich abgeschlossen wurde.

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Unterkonstruktion eines römerzeitlichen Holzgebäudes

Römische Expansion veränderte die Wälder nördlich der Alpen

Die Wälder nördlich der Alpen wurden bereits in der Antike in großem Umfang von Menschen genutzt und umgestaltet. Insbesondere in der Römerzeit (ca. 1. Jh. v. Chr. bis 5. Jh. n. Chr.) gab es im Gebiet zwischen Alpen und Atlantik eine intensive Holznutzung. Dies zeigt eine neue internationale Studie unter der Leitung der Universität Freiburg, die über 20.000 Holzfunde aus der Antike in West- und Mitteleuropa auswertete.

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Neolithische Abfallgrube

Ein neues archäologisches Projekt, das gemeinsam von der Freien Universität Berlin und der Universität York ins Leben gerufen wurde, soll Aufschluss darüber geben, wie neolithischer Müll dazu beitragen kann, zu verstehen, wie sich die ersten Bauern Europas an eine sesshaftere Lebensweise anpassten.

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Urkunde von 736 aus dem Stiftsarchiv St. Gallen

Um 1.000 nach Christus hat die Pflanzenvielfalt einen Höhepunkt erreicht

Eine internationale Studie zeigt: Mittelalterliche Gemeinschaften am Bodensee förderten aktiv die Biodiversität. Um 1000 n. Chr. erreichte die Pflanzenvielfalt ihren Höhepunkt – ein Ergebnis kultureller Innovationen in Landwirtschaft, Landnutzung und Handel.

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Übernachtungsstelle von Karibujägern im Westen Grönlands

Archäologieteam entdeckt Steinartefakte im Inland einer Halbinsel im Westen Grönlands

Archäologen der Universität Jena entdeckten im Sommer 2025 auf der grönländischen Halbinsel Nuussuaq über 2.000 Jahre alte Spuren von Karibujägern. Die Steinartefakte belegen frühe Jagdaktivitäten im Landesinneren und erweitern die archäologische Landkarte Grönlands nach Norden.

Aus aller Welt
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Forschungsarbeiten an der Menkaure-Pyramide

Forschende der Universität Kairo und der Technischen Universität München (TUM) haben erstmals zwei Anomalien in der drittgrößten Pyramide von Gizeh entdeckt und konnten sie als verborgene Hohlräume identifizieren. Schon länger bestand die Hypothese, dass an der Ostseite der Menkaure-Pyramide (altgr. Mykerinos-Pyramide) ein weiterer Eingang existiert haben könnte. Die Untersuchungen mit Radar, Ultraschall und elektrischer Widerstandstomografie belegen nun eindeutig die Existenz zweier luftgefüllter Hohlräume unter der Ostfassade.

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Steinwerkzeug im Turkana-Becken

Über einen Zeitraum von fast 300.000 Jahren hinweg stellten frühe Menschen akribisch Steinwerkzeuge her, während sie gleichzeitig mit wiederkehrenden Waldbränden, Dürren und dramatischen Umweltveränderungen kämpften. Eine neue Studie liefert nun bemerkenswerte Belege für eine kontinuierliche technologische Tradition im Turkana-Becken in Kenia.

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Karte der Probennahmestellen

Moderne Menschen haben einen Teil ihrer Abstammung durch Vermischung mit mehreren genetisch unterschiedlichen Gruppen des Denisova-Menschen geerbt. Die Kontakthistorie mit diesen blieb jedoch bisher unklar. In einer kürzlich veröffentlichten Studie führten Forschende die erste systematische paläogenetische Analyse von DNA-Segmenten durch, die vom Denisova-Menschen vererbt wurden und sowohl bei Menschen, die vor langer Zeit gelebt haben, als auch bei heute lebenden Menschen identifiziert wurden. Mithilfe der Rückverfolgung dieser Segmente über die letzten 40.000 Jahre gelang es dem Forschungsteam, die Dynamik des genetischen Erbes des Denisova-Menschen auf dem eurasischen Kontinent im zeitlichen und räumlichen Verlauf zu rekonstruieren.

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