Archäologie-Dachverband gegründet

Prof. Hermann Parzinger

Deutschlands Archäologen wollen künftig stärkeren Einfluss auf die Politik nehmen.

Am Mittwoch gründeten sie am Rande des 7. Deutschen Archäologiekongresses, der noch bis Freitag in Bremen stattfindet, den Dachverband für Archäologie.

Wahrscheinlich sind noch mehrere hundert Meter der repräsentativen mittelalterlichen Stadtmauer Rheines erhalten - Archäologen des LWL legten im Sommer diesen Jahres einen Teil davon frei. (Foto: LWL /R. Klostermann)

Seit Sommer diesen Jahres erforscht ein Team von Archäologen, Historikern und Technikern unter der Leitung von Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die mittelalterliche Geschichte der Stadt Rheine. Die Wissenschaftler untersuchen die bisher noch unerforschten archäologischen Befunde im städtischen Quartier zwischen Ems, Münster- und Emsstraße auf dem zukünftigen Baugelände der geplanten "Emsgalerie".

Ausgrabungen
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Seit 2009 erforschen die LWL-Archäologen die Großsteingräber der Jungsteinzeit bei Erwitte-Schmerlecke (Foto:LWL/M. Baales)

Es ist eines der größten interdisziplinären Forschungsprojekte zur Jungsteinzeit, das derzeit in Westfalen läuft: Die Erforschung dreier Grabanlagen in der Soester Börde aus der Zeit zwischen 3500 v. Chr. bis 2800 v. Chr. Seit 2009 sind Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Anthropologen der Georg-August-Universität Göttingen und andere Experten dabei, die Gräber bei Erwitte-Schmerlecke bei Soest mit modernsten Methoden auszugraben.

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Bei Grabungsbeginn in Geseke vermuteten die Wissenschaftler noch eine mittelalterliche Siedlung zu finden - und wurden von einer viel älteren, eisenzeitlichen Siedlung überrascht. (Foto: LWL/M.Baales)

Eigentlich vermuteten die Wissenschaftler auf dem Gelände des geplanten Neubaugebietes in Geseke-Stochem (Kreis Soest) eine mittelalterliche Siedlung. Doch Grabungen unter der Fachaufsicht der LWL-Archäologie für Westfalen ergaben: Die Wurzeln des Ortes gehen bis in die vorrömische Eisenzeit zurück.

Ausgrabungen
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2000 Jahre Stadtgeschichte auf 80 Quadratmetern: Die Grabungen an der Mühlenstraße in Paderborn. (Foto: LWL/Spiong)

Zwei Monate lang untersuchte die Stadtarchäologie Paderborn der LWL-Archäologie für Westfalen die Spuren frühester Besiedlungen am Fuße der Paderborner Kaiserpfalz. Am Dienstag, den 27.9.2011 beendeten die Wissenschaftler die Ausgrabungen in der Mühlenstraße - mit neuen Erkenntnissen über die Besiedelungsgeschichte des Areals bis in die vorrömischen Eisenzeit.

Ausgrabungen
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Die Ausgrabungen der zahlreichen Brunnen sind aufwendig und erfordern den Einsatz von Pumpen zur Beseitigung des Grundwassers. (Bild: Olgino/GU)

Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt/Main und der Akademie der Wissenschaften in Ekaterinburg finden bemerkenswerte Zeugnisse einer vergessenen Kultur im Trans-Ural.

Ausgrabungen
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Bei der Unterzeichnung anwesend (v. r.): der deutsche Botschafter Dr. Horst-Wolfram Kerll, Minister Prof. Dr. Azzedine Beschaouch, Prof. Henner von Hesberg und Dr. Philipp von Rummel (Foto: DAI)

Am 26.09.2011 wurde in Tunis die Verlängerung der deutsch-tunesischen Kooperationsverträge für die archäologischen Arbeiten in Karthago und Simitthus (Chimtou) feierlich unterzeichnet.

Aus aller Welt
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Am 3. Oktober würdigt die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF) besondere Leistungen bei der Vermittlung archäologischer Sachverhalte mit dem Deutschen Archäologiepreis. Die DGUF zeichnet damit Leistungen aus, welche die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft befördert haben.

Veranstaltungen
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Luftbild über den nördlichen Bereich des sechseckigen Hafenbeckens. Das Werftgebäude liegt im oberen Bereich des Bildes © University of Southampton 2011

In Portus, dem antiken Seehafen von Rom unweit von Ostia, glauben Archäologen eine große Werftanlage gefunden zu haben. Die im Portus Project zusammengeschlossenen Wissenschaftler der Universitäten von Southampton und Cambridge sowie der British School at Rome erforschen bereits seit einigen Jahren die Entwicklung und Bedeutung des Hafens.

Ausgrabungen
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Christiane Kunze (Archaeofirm) und die Kommualarchäologin Ute Bartelt auf dem Grabungsareal in Gehrden (© Hannover Region)

Auf dem Gebiet der heutige Stadt Gehrden (Niedersachsen) befand sich in den Jahrhunderten nach Christi Geburt anscheinend kein »einfaches germanisches Dorf«. Vielmehr scheinen hier Angehörige einer germanischen Elite gelebt zu haben, wie die laufenden archäologischen Untersuchungen im Bereich eines künftigen Gewerbegebietes schließen lassen.

Ausgrabungen
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Das »Internationale Sachsensymposion« lockt rund 100 Experten ins Landesmuseum Hannover

Archäologen, Historiker und Anthropologen aus ganz Europa widmen sich derzeit während einer fünftägigen Konferenz der interdisziplinären Erforschung des frühmittelalterlichen Stammesverbands der Sachsen und ihrer Nachbarvölker im ersten Jahrtausend.

Tagungen
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