Seltene Form der Lepra existierte in Amerika seit Tausenden von Jahren

Menschlicher Schädel aus Chile

Forschende haben zwei 4.000 Jahre alte Genome des seltenen Erregers Mycobacterium lepromatosis rekonstruiert

Forschende aus Deutschland und Argentinien haben zwei Genome des Erregers Mycobacterium lepromatosis in 4.000 Jahre alten menschlichen Skeletten aus Chile rekonstruiert. Dieser Erreger gilt als die zweite, weniger häufige Ursache der Hansen-Krankheit (Lepra) und könnte sich unabhängig vom in Eurasien vorkommenden Erreger Mycobacterium leprae in Amerika entwickelt haben.

Brücke des römischen Aquädukts in Arles

Forschende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), der Universität Oxford und der Universität Innsbruck haben die komplexe Geschichte des antiken Aquäduktsystems von Arles in der Provence entschlüsselt. Möglich wurde dies durch Karbonate – Kalkablagerungen – die sich in den Aquädukten, Becken und Bleirohren abgesetzt hatten, sowie durch Klumpen von Aquäduktkarbonat, die als Baustoff im Dach der sogenannten Konstantinsthermen verwendet wurden.

Forschung
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Die in Marathousa 1 entdeckten Steinwerkzeuge belegen den gezielten Einsatz verschiedener Techniken – abhängig von Material und Funktion

Ein internationales Forschungsteam hat eine neue Studie zu einem der ältesten bekannten Fundorte für die Verarbeitung von Tierfleisch durch Menschen im südlichen Balkan veröffentlicht. In Marathousa 1 fanden Forschende nicht nur zahlreiche Steinwerkzeuge, die Hinweise auf das Verhalten früher Menschen geben, sondern auch Überreste eines ausgestorbenen Waldelefanten. Die Untersuchung unter der Leitung des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen zeigt, dass bereits vor etwa 430.000 Jahren verschiedene Techniken zur Werkzeugherstellung genutzt wurden – je nach Material und Zweck.

Forschung
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Savannenfeuer in Afrika

Feuer ist ein uraltes Naturphänomen – seit über 400 Millionen Jahren prägt es nachweislich unseren Planeten. Es beeinflusst Lebensräume, beeinflusst den Kohlenstoffkreislauf und steht in enger Wechselwirkung mit Klima und Vegetation. Doch mit dem Einsetzen der Menschheitsgeschichte wandelte sich Feuer zunehmend von einer natürlichen Kraft zu einem gezielten Werkzeug des Menschen – mit weitreichenden Folgen.

Forschung
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Jelogui-Fluss (Sibirien)

Eine sprachwissenschaftliche Studie belegt eine gemeinsame paläosibirische Sprache der europäischen Hunnen und ihrer asiatischen Vorfahren. Damit ist der bisher angenommene türkische Ursprung der Hunnen entkräftet.

Aus aller Welt
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Afrika: Elefant unter Bäumen

Bevor der Mensch Afrika in Richtung Eurasien verließ, erweiterte er zunächst seine ökologische Nische um Wälder und Wüsten.

Heute weiß man, dass alle Nicht-Afrikaner von einer kleinen Gruppe von Menschen abstammen, die sich vor etwa 50.000 Jahren nach Eurasien wagten. Fossile Aufzeichnungen zeigen jedoch, dass es vor dieser Zeit zahlreiche gescheiterte Ausbreitungsversuche gab, die keine erkennbaren Spuren bei lebenden Menschen hinterlassen haben. Eine neue Studie erklärt nun erstmals, warum diese frühen Wanderungsversuche nicht gelangen.

Forschung
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Umrissanalyse von Artefakten

Forschende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben gemeinsam mit internationalen Partnern eine Software namens »AutArch« entwickelt: Sie nutzt die Leistungsfähigkeit von Künstlicher Intelligenz und Big Data, um alte archäologische Sammlungen neu zu erschließen – und könnte somit die archäologische Datenanalyse revolutionieren.

Digital Humanities
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Illustration des Papua-Neuguineanischen Künstlers Arison Kul

Eine neue Studie zeigt die zentrale Bedeutung der regionalen Ausbreitung und lokalen Interaktionen an der Küste Papua-Neuguineas

In der zerklüfteten Landschaft Papua-Neuguineas, wo mehr als 800 Sprachen gesprochen werden, wirft eine bemerkenswerte Entdeckung neues Licht auf eine der bemerkenswertesten Migrationen der Menschheitsgeschichte. In einer neuen Studie hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig die ersten alten Genome (aDNA) aus Papua-Neuguinea und dem Bismarck-Archipel entschlüsselt. Den Forschenden ist es gelungen, genetische Erkenntnisse aus einer ebenso kulturreichen wie historisch bedeutsamen Region zu gewinnen.

Aus aller Welt
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3D-Modell des eiszeitlichen Steinwalls vor Rerik

Neues Forschungsprojekt SEASCAPE startet mit Kick-off am IOW

Die westliche Ostsee birgt möglicherweise mehr kulturelles Erbe der Menschheit als bisher vermutet: Unterwasserlandschaften mit monumentalen, von steinzeitlichen Jägern und Sammlern errichteten Strukturen. Das interdisziplinäre Verbundforschungsprojekt SEASCAPE unter Federführung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) will diesen einzigartigen Spuren nun nachgehen. Zum Auftakt der für drei Jahre geplanten Zusammenarbeit trafen sich am Mittwoch Forschende aller beteiligten Partnerinstitutionen am IOW.

Forschung
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Roggenfeld

Roggenprodukte wie Schwarzbrot oder Pumpernickel gelten nicht nur als typisch deutsch, sie werden gern auch als besonders urig und traditionell vermarktet. Dabei trägt Roggen erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit zur menschlichen Ernährung bei. Während andere Getreidesorten wie Weizen oder Gerste schon seit Beginn der Jungsteinzeit in Mitteleuropa kultiviert werden, fristete Roggen Jahrtausende lang ein Dasein als Unkraut. Das änderte sich erst vor etwa 2000 Jahren. Hauptgrund für diesen Wandel – so die bislang gängige Meinung – war, dass Roggen ohne viel Aufwand auf kargen sandigen Böden gedeiht und sich so langsam als Nutzpflanze durchsetzte.

Forschung
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Früchte von Peganum harmala

Eine neue Studie, veröffentlicht in Communications Biology, liefert den bislang frühesten Nachweis für die Verwendung der medizinischen und psychoaktiven Pflanze Peganum harmala – auch bekannt als Steppenraute oder Harmal – als Rauchmittel in der Antike. Die Ergebnisse der Studie liefern bisher unbekannte Einblicke in frühe therapeutische Praktiken in Arabien und zeigen, dass einheimische Pflanzen bereits vor 2700 Jahren gezielt aufgrund ihrer bio- und psychoaktiven Wirkung genutzt wurden.

Forschung
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