Baumringe als Zeugen menschlicher Geschichte

Paranussbaum in der Nähe eines Hauses am Flussufer

Bäume in Amazonien offenbaren vorkoloniale menschliche Einflussnahme

Der Paranussbaum war zumindest seit dem frühen Holozän ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährungsstrategien im Amazonaswald. Diese Bäume können Hunderte von Jahren alt werden und werden heute wegen ihrer wertvollen, energiereichen Nüsse bewirtschaftet. Muster in der Etablierung und im Wachstum der Paranussbäume in Zentralamazonien spiegeln über 400 Jahre die Veränderungen der Okkupation durch den Menschen sowie der politischen und sozio-ökonomischen Aktivitäten in der Region wider.

Das internationale Forschungsteam während der geowissenschaftlichen Feldkampagne am Sidi-Ali-See im Mittleren Atlas Marokkos

Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Leipzig hat die Klimageschichte von Nordwestafrika und Europa untersucht. Hierbei fanden Prof. Dr. Christoph Zielhofer, Physischer Geograph an der Universität Leipzig, und seine Kollegen Hinweise für den Beginn des heutigen Klimas vor 5.000 Jahren. Eine besondere Rolle spielt hierbei die sogenannte Nordatlantische Oszillation.

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Das Skelett eines 15.000 Jahre alten anatolischen Jägers und Sammlers

Ein internationales Team unter der Leitung von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte hat in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Großbritannien, der Türkei und Israel prähistorische Skelette von bis zu 15.000 Jahre alten Einwohnern Anatoliens untersucht, unter ihnen die ersten Jäger und Sammler aus dieser Region. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die ersten anatolischen Bauern direkte Nachkommen lokaler Jäger und Sammler waren.

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Ausgrabungsarbeiten auf dem Gelände von Balma Guilanyà

Die Iberische Halbinsel gilt seit langem als Sonderfall in der Bevölkerungsgeschichte Europas, aufgrund ihres einzigartigen Klimas und ihrer Lage am äußersten westlichen Rand des Kontinents. Während der letzten Eiszeit blieb die Region relativ warm, so dass Pflanzen und Tiere - und möglicherweise auch Menschen -, die sich aus einem Großteil des übrigen Europas zurückziehen mussten, dort weiterleben konnten. Ein internationales Forschungsteam hat nun in zwei Studien alte DNA von Individuen der iberischen Halbinsel analysiert, die aus einem Zeitraum von mehr als 12.000 Jahren stammen.

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Seeotter benutzt Amboss-Stein zum Öffnen von Muscheln

Ein internationales Forscherteam hat die Verwendung von großen, küstennahen Felsen als »Ambosse« zum Aufbrechen von Muschelschalen analysiert, ebenso wie mit der Zeit gewachsene Muschelhaufen. Mit ökologischen und archäologischen Ansätzen identifizierten die Forscherinnen und Forscher Muster, die für die Nutzung solcher Orte durch Seeotter charakteristisch sind. Durch die Betrachtung von Beweisen für die Nutzung von Steinen als Ambosse in der Vergangenheit könnten Wissenschaftler die Lebensraumnutzung von Seeottern besser verstehen.

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Neandertalerknochen aus Spy, Belgien

Internationale Studie findet mehr gemeinsame Nahrungsvorlieben als angenommen ‒ Rätselhafte Spuren von Kannibalismus

Neandertaler und der frühe moderne Mensch ernährten sich vermutlich sehr ähnlich: Zu diesem Schluss kommt eine internationale Studie und widerspricht damit der Annahme, die Neandertaler seien ausgestorben, weil ihr Ernährungsspektrum eingeschränkt war. Die Ergebnisse zeigten aber auch, dass moderne Menschen dennoch einen Vorteil hatten, weil sie vermutlich mobiler und besser vernetzt waren, berichtet das Team um Dr. Christoph Wißing von der Universität Tübingen.

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Paläolithischer Kopfbiss (links), und moderne Gebissform (rechts) im Vergleich.

Ernährungsbedingte Gebissveränderungen führten in verschiedenen Sprachen der Welt zu neuen Lauten wie dem "f". Dies zeigt die Studie eines internationalen Forschungsteams. Die Resultate widersprechen der traditionellen Annahme, dass das Spektrum an Sprachlauten in der Menschheitsgeschichte unverändert blieb.

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Kartierung der Fundorte, die dem Aurignacien in Europa zugeschrieben werden

Mit einem an der Universität zu Köln entwickelten Protokoll können die Forscherinnen und Forscher des Sonderforschungsbereiches 806 "Our Way to Europe" rekonstruieren, wie die Besiedlung Europas durch den anatomisch modernen Menschen verlief. Die Daten zeigen, dass die Population der gesamten europäischen Jäger und Sammler in der Zeitspanne von etwa 42.000 bis etwa 33.000 Jahren vor heute – dem sogenannten Aurignacien – durchschnittlich nur etwa 1.500 Personen betrug.

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Virtuelle Rekonstruktion der Wirbelsäule des Skeletts von La Chapelle-aux-Saints

Mit flachem Rücken und schlecht ausbalancierter Körperhaltung – so werden Neandertaler heute oft dargestellt. Doch die Urmenschen waren uns wohl ähnlicher als gemeinhin angenommen. Dank einer virtuellen Rekonstruktion des Beckens und der Wirbelsäule eines sehr gut erhaltenen Skeletts aus Frankreich konnten Forschende der Universität Zürich (UZH) zeigen, dass sich Neandertaler ebenso aufrecht bewegten wie heutige Menschen.

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Einige der gesammelten Proben stammen aus Agia Fotini auf Kreta

Ein internationales Team von Forschern entwickelt eine neue Technik, um paläoklimatische Daten aus Muschelschalen zu gewinnen. Muschelschalen sind seit über 160.000 Jahren in archäologischen Fundstellen reichlich enthalten. Mit Hilfe von Laser-Imaging fanden die Forscher nun neue Wege, zu rekonstruieren, wie sich das Klima zu Lebzeiten von Muscheln aus archäologischen und geologischen Fundstellen verändert hat.

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Scheiben aus Stoßzähnen vom Mammut (rechts) und vom Afrikanischen Elefanten (links)

Mammut-Elfenbein als Rohstoff für Jagdwaffen

Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Senckenberg Forschungsstation für Quartärpaläontologie Weimar haben erstmalig die mechanischen Eigenschaften von Mammut-Elfenbein aus sibirischem Permafrostboden mit Elfenbein heutiger Afrikanischer Elefanten detailliert verglichen. In ihrer kürzlich erschienenen Studie zeigt das Wissenschaftlerteam, dass sich Mammut-Elfenbein aufgrund seiner außergewöhnlichen Materialeigenschaften ideal zur Herstellung von Spitzen eiszeitlicher Jagdwaffen eignete – eine Tatsache, die altsteinzeitliche Großwildjäger auch in Mitteleuropa nutzten.

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