Je kälter das Klima, desto schwerer die Menschen

Die Studie verglich Größendaten von mehr als 300 Fossilien der Gattung Homo über einen Zeitraum von einer Million Jahre

Klima und regional vorherrschende Temperaturen haben über einen Zeitraum von einer Million Jahre wesentlich die Körpergröße des Menschen beeinflusst und waren somit ein Haupttreiber in der menschlichen Evolution. Je kälter das Klima, desto schwerer die Menschen: Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universitäten Tübingen und Cambridge. Ein interdisziplinäres Forschungsteam aus Archäologen, Anthropologen, Ökologen und Klimamodellierern, unter Leitung von Dr. Manuel Will von der Universität Tübingen, hatte die Körper- wie auch Gehirngrößen von über 300 Fossilien der Gattung Homo weltweit gesammelt und sie mit rekonstruierten Klimadaten abgeglichen.

Die Ausgrabungen im verstürzten Eingangsbereich der Höhle im Jahr 2019

Fund über 50.000 Jahre alter verzierter Knochen aus der Einhornhöhle

Seit der Entdeckung erster Fossilreste im 19. Jahrhundert hat der Neandertaler das Image eines primitiven Vormenschen. Dass er in der Lage war, effektiv Werkzeuge und Waffen herzustellen, ist lange nachgewiesen, aber konnte er auch Verzierungen, Schmuck oder gar Kunst anfertigen? Ein Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen und des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege (NLD) hat einen Neufund aus der Einhornhöhle im Harz analysiert und kommt zu dem Ergebnis: Der Neandertaler, unser genetisch nächster Verwandter, hatte bereits erstaunliche kognitive Fähigkeiten.

Ausgrabungen
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Dr. Heckner im Gewölbe

Der Westbau von St. Pantaleon ist ein beeindruckendes Zeugnis frühmittelalterlicher Architektur, das die Forschung immer wieder beschäftigt. Derzeit wird das Bauwerk aufwändig saniert und das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) führt eine begleitende Bauuntersuchung durch. Dabei kam ein überraschender Fund zutage: In der Marienkapelle sind unter dem Verputz eines Gewölbes Reste von originalen Bauhölzern entdeckt worden, die zu einem mittelalterlichen Baugerüst gehörten.

Denkmalschutz
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Beispiele für westeurasische Ausgleichsgewichte der Bronzezeit

Forscher der Universität Göttingen untersuchen Gewichtssysteme

Das Wissen um das genaue Gewicht eines Objekts bietet eine objektive Möglichkeit, um Waren auf dem Markt in ihrem Wert bewerten zu können. Aber gab es in der Bronzezeit überhaupt einen selbstregulierenden Markt? Und was können uns Gewichtssysteme darüber verraten? Ein Forscherteam der Universität Göttingen hat die Verbreitung von Gewichten in Westeurasien in der Zeit zwischen etwa 3000 und 1000 v. Chr. untersucht.

Forschung
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Simulation Wasserüberquerung

Ein spanisch-deutsches Forschungsteam hat erstmalig die Ausbreitung unserer frühen Vorfahren unter Einbezug von Wasserwegen modelliert. Das im Fachjournal »PLOS ONE« vorgestellte Modell erlaubt die Konfiguration von Verhaltensszenarien, die verschiedene biologische und kulturelle Stufen von Wasserüberquerung durch die Hominiden veranschaulichen. Entwickelt wurde es im »Agent-based modelling«-Labor des Forschungsprojekts »The Role of Culture in Early Expansions of Humans« (ROCEEH) in Frankfurt.

Forschung
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13.000 Jahre alter Baumstamm

Laacher-See-Vulkaneruption fand vor 13.077 Jahren statt

Der Ausbruch des Laacher-See-Vulkans in der Eifel zählt zu den größten Eruptionen, die sich in Mitteleuropa ereignet haben. Der Vulkanausbruch förderte rund 20 Kubikkilometer Asche zutage und die Eruptionswolke reichte über 20 Kilometer in die Höhe, vergleichbar mit dem Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991. Technische Fortschritte und Funde von Baumresten, die im Zuge der Eruption begraben wurden, ermöglichen nun eine genaue Datierung des Ereignisses mit einer nur sehr geringen Unsicherheit.

Aus aller Welt
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Röntgenbild Grabbeigaben

Archäologen der Forschungsstelle Kaiserpfalz finden spannende Grabbeigaben in der Rotweinstraße

Erst im Mai haben die Archäologen der Forschungsstelle Kaiserpfalz mit ihrer diesjährigen Forschungsgrabung an der Rotweinstraße begonnen — jetzt sind sie fündig geworden: Im Grab 361 tauchten nach und nach zahlreiche Eisenobjekte auf, darunter auch ein gut erhaltenes Sax. Das Schwert gehörte dem Verstorbenen zu Lebzeiten und sollte ihn auch ins Jenseits begleiten. 

Funde & Befunde
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Luftbild Alalakh

Kaum Hinweise auf Fremde

Historische Texte, Architektur und Artefakte bezeugen weitreichende ökonomische und soziale Netzwerke im östlichen Mittelmeerraum für das zweite Jahrtausend vor Christus. Die Vermutung, dass sich dies auch in der Bevölkerungsstruktur wiederspiegelt, konnte anhand der Analyse von Sauerstoff- und Strontiumisotopen vom Zahnschmelz aus bronzezeitlichen Bestattungen der Stadt Alalakh jedoch nicht bestätigt werden.

Isotopenanalyse
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Helfta-Grabung Luftbild

Seit Anfang Mai stehen die Überreste der ottonischen Königspfalz von Helfta im Mittelpunkt einer Forschungsgrabung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA). Momentan konzentrieren sich die Untersuchungen auf die Überreste einer großen Kirche, die nach der Schriftüberlieferung und dem archäologischen Befund mit der Radegundiskirche identifiziert werden kann – einer Gründung Kaiser Ottos des Großen aus der Zeit vor 968. Im Laufe der Grabung sollen auch größere Flächen im Umfeld des Kirchenbaus untersucht und die mittelalterlichen Siedlungs- und Befestigungsreste dokumentiert werden.

Ausgrabungen
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Der Eingang zur Denisova-Höhle, der bekannten Fundstätte in Südsibirien, in der sowohl Überreste von Neandertalern als auch ihrer asiatischen Verwandten, der Denisovaner, gefunden wurden

In der bisher umfangreichsten Studie von Sediment-DNA ist es Max-Planck-Forschenden gelungen neue Details über die Besiedlung der Denisova-Höhle durch archaische und moderne Menschen zu rekonstruieren. Im Höhlenstaub entdeckten sie Erbgutreste von Neandertalern und Denisovanern und erstmals auch DNA von modernen Menschen. Letztere fand sich erst in archäologischen Schichten, die dem frühen Jungpaläolithikum zugerechnet werden, das vor etwa 45.000 Jahren begann. Zusätzlich dokumentiert die Studie die Anwesenheit verschiedener anderer Säugetierarten, darunter Bären und Hyänen, die in der Gegend Kalt- und Warmzeiten durchlebten.

Forschung
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Die Überreste von Tsukumo Nr. 24

Mit knapp 800 Wunden sorgte die Todesursache eines 3000 Jahre alten Mannes lange für Rätsel

In einer kürzlich veröffentlichten Studie beschreiben die Autoren eine Haiattacke auf einen knapp 3000 Jahre alten Mann während der Jōmon-Zeit (14.000 bis 300 v. Chr.) in Japan.

Forschung
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