Wissenschaftsgeschichte

Der Nachlass von James Mellaart offenbart dessen Archäophantasien
Der Brite James Mellaart (1925–2012) zählt zu den schillerndsten Forscherpersönlichkeiten in der Archäologie Anatoliens. Praktisch im Alleingang erschloss er die Jungsteinzeit in Kleinasien, indem er Ausgrabungen an den Siedlungsplätzen Beycesultan, Hacılar Höyük und Çatalhöyük anregte und durchführte. Die Aufarbeitung seines Nachlasses zeigte allerdings, dass Mellaart nicht nur ein charismatischer Altertumskundler war, sondern auch Fälschungen anfertigte, mit denen er seine Theorien untermauern wollte. Ein Artikel von Eberhard Zangger
WissenschaftsgeschichteFrühe Hochkulturen im Vorderen OrientNeolithikumVorderasiatische Archäologie
Lesen
Römische Bogenmonumente in Kork
Wer im 18. Jahrhundert den Anspruch hatte, ein Kulturmensch zu sein, umgab sich mit antiken Objekten oder wenigstens deren Abbildern. Diese damals in adeligen und gebildeten Kreisen verbreitete Melange aus Fernweh nach südlichen Gefilden, einem erwachten Interesse an der Kultur der Alten und einem dezidiertem Bildungsanspruch fand eine Ausdrucksform in detailgetreuen Korkmodellen antiker Bauten. Philipp Baas erinnert an eine fast vergessene Form der Antikenverehrung.
WissenschaftsgeschichteDeutschlandNeuzeitKlassische Archäologie
Lesen
Die Elgin Marbles: Geraubt oder in Sicherheit gebracht?
War Lord Elgin ein Dieb oder ein Denkmalschützer? Diese Frage stellt Jens Fischer in seinem Artikel zu den sog. Elgin Marbles und zeigt dabei anhand der Geschichte dieses Bauschmucks vom Parthenon, dass die Frage so eindeutig nicht zu beantworten ist.
WissenschaftsgeschichteKulturerbeForschungGroßbritannienGriechenlandAntikeNeuzeit
Lesen
Die Wiederentdeckung der Vesuvstädte
Kurz nach dem Beginn der »planmäßigen« Ausgrabungen in Pompeji und Herculaneum lösen die Funde und freigelegten Malereien im Europa des 18. Jahrhunderts eine Antikenbegeisterung aus. Pompeji wurde, so Konstanze Eckert, schnell zum »Touristenzentrum« und prägend für Kunst und Kunsthandwerk der damaligen Zeit.
Archäologie & GesellschaftWissenschaftsgeschichteKulturerbeDeutschlandAntikeNeuzeit
Lesen
Die vier Elemente
Feuer, Wasser, Luft und Erde: die sogenannten "Vier Elemente" sind uns nicht nur bis heute noch ein Begriff, sondern sie bilden die Grundlage einer Lehre, die weiterhin Anwendung findet. Der Chemiker und Archäologe Peter Kurzmann wird auf der Suche nach den Ursprüngen dieser Lehre auch in der grieschischen Mythologie fündig.
AntikeWissenschaftsgeschichteTechnologie
Lesen
Immer Ärger mit dem Nordpfeil
Die genaue Bestimmung der Himmelsrichtungen ist für archäologische Zeichnungen durchaus von großer Wichtigkeit. Doch können wir die Abweichungen von "nomierten" Orientierungen immer auf die antiken Erbauer schieben oder stimmt der Nordpfeil einfach nicht? . Peter Kurzmann geht diesen Fragen nach und verfolgt dabei die Geschichte des Magnetkompasses und seiner Problematik im Einsatz.
Aus aller WeltAntikeWissenschaftsgeschichteTechnologie
Lesen
Carl Schuchhardt, 1859 - 1943
Seine Leidenschaft für neue und alte Sprachen führte Carl Schuchhardt zur Archäologie. Auf ausgedehnten Forschungsreisen in Europa widmete er sich besonders den frühgeschichtlichen Befestigungswerken und kann als Pionier der Burgenarchäologie gelten. Beitrag von Sabine Wirth anläßlich seines 150. Geburtstags.
PersonaliaWissenschaftsgeschichteUr- & Frühgeschichte
Lesen
Wirkungsgeschichte und Rolle des Mythos Varusschlacht in der europäischen und deutschen Geschichte seit dem 15. Jh.
Klaus Kösters geht der wechselhaften Wirkungsgeschichte des »Mythos Varusschlacht« nach und zeigt auf, welche Rolle er seit der Wiederentdeckung des historischen Ereignisses im Humanismus des 15. und 16. Jahrhunderts in der deutschen und der europäischen Geschichte gespielt hat. Dieser Mythos ist eng verknüpft mit dem Bild, das man sich in Deutschland von den germanischen Vorfahren machte.
WissenschaftsgeschichteNeuzeitGesellschaftKonflikte & Krisen
Lesen
Der völkische Germanenmythos
Die sich unter dem Eindruck romantischer Ideen entwickelnde deutsche Altertumsforschung war während des 19. Jahrhunderts vor allem von der Motivation getragen, die konstituierenden Ursprünge der Deutschen aufzuzeigen und deren ‚nationale' Frühgeschichte in Relation zu den kultur- und weltgeschichtlichen Entwicklungen als bedeutend herauszustellen.
Archäologie & GesellschaftWissenschaftsgeschichteDeutschlandUr- & Frühgeschichte
Lesen
Ludwig Ross
Wegbereiter der Archäologie in Griechenland Henryk Löhr zeichnet den Lebensweg von Ludwig Ross nach, einem Archäologen der ersten Stunde in Griechenland.
Wissenschaftsgeschichte
Lesen
Einführung in die Forschungsgeschichte der Burgenarchäologie im Friaul
Burgen dienten nicht nur im Mittelalter zur Festigung der Ansprüche der jeweiligen Machthaber, wie Holger Grönwald anhand der Forschungsgeschichte der friulanischen Burgen zeigen kann.
WissenschaftsgeschichteItalienMittelalterSiedlung
Lesen
175 Jahre Deutsches Archäologisches Institut
Am Tag des Palilienfestes (der mythische Gründungstag Roms), dem 21. April 1829 wurde die Keimzelle des heutigen DAI in Rom gegründet.
Wissenschaftsgeschichte
Lesen
Der Archäologe als »Last Action Hero«
Das Leben Heinrich Schliemanns einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet Christiane Zintzen.
Archäologie & GesellschaftWissenschaftsgeschichte
Lesen
Zur Geschichte des Neandertalerfundes
Als im Jahr 1856 in einem wildromantischen Tal bei Düsseldorf ein menschliches Skelett gefunden wurde, wußte man dies nicht recht einzuordnen. Zwar glaubte schon der Finder, hier die Überreste eines eiszeitlichen Menschen vor sich zu haben, bis dies von der Wissenschaft anerkannt wurde und eine Menschenart schließlich nach dem Fundort »Neanderthaler« (bzw. Homo sapiens neanderthalensis) benannt wurde, sollte noch einige Zeit vergehen. Erich Leverkus berichtet über die folgenschwere Entdeckung eines Realschullehrers.
WissenschaftsgeschichteDeutschlandHomo neanderthalensisEvolution
Lesen
Geschichte der Limesforschung
Thomas Becker gibt eine kurze Einführung in die Forschungsgeschichte des Limes.
WissenschaftsgeschichteLimes
Lesen
Archäologie und nationalsozialistische Propaganda
In Straßburg wurde die Ausstellung L'Archéologie en Alsace et en Moselle au temps de l'annexion (1940-1944) eröffnet. Ein Bericht von Hubert Fehr.
Archäologie & GesellschaftWissenschaftsgeschichte
Lesen

Nachrichten

Replik des großen goldenen Diadems aus dem "Schatz des Priamos“

Am 31. Mai 1873, vor 150 Jahren, entdeckte Heinrich Schliemann in Troja den Fund seines Lebens, der ihn fortan berühmt machen sollte. Schliemann war bei der Bergung des Schatzfundes überzeugt davon, dass es sich bei dem goldenen Schmuck und Gefäßen nur um den Schatz des mythischen trojanischen Königs Priamos handeln konnte und seitdem als "Schatz des Priamos" in die Geschichte einging.

Wissenschaftsgeschichte
Weiterlesen
Zeichnung einer antiken Frauenbüste

In einem Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Kunstgeschichte und der Abteilung Klassische Archäologie der Universität Bonn ist es gelungen, die verstreuten Manuskripte zu den Antiquitates Romanae des spanischen Antiquars Alonso Chacón (1530-1599) zusammenzuführen. Damit werden neuartige Einblicke in Antikensammlungen möglich. Die Manuskripte sind nun über die Arachne-Datenbank des Deutschen Archäologischen Instituts der internationalen Forschung zugänglich. Das Material umfasst rund 1.100 Manuskriptseiten und etwa 800 Zeichnungen – größtenteils zu antiken Skulpturen.

Wissenschaftsgeschichte
Weiterlesen
Angkor Wat in Kambodscha

Spärlich bekleidete Grabräuberinnen und schweigsame Gelehrte, die Tonscherben zusammensetzen – diese Stereotypen dominieren die öffentliche Wahrnehmung von Archäologie. Doch zwischen diesen Bildern und der Archäologie des 21. Jahrhunderts liegen Welten. In einer breitangelegten Übersichtsarbeit erkunden Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte eine durch und durch moderne wissenschaftliche Disziplin und zeigen, welchen Beitrag die Archäologie zur Bewältigung der gewaltigen Herausforderungen des Anthropozäns leisten kann.

Wissenschaftsgeschichte
Weiterlesen
Georg Steindorff

Nach mehrjähriger Forschungs- und Erschließungsarbeit ist das Korrespondenzkonvolut des Leipziger Ägyptologen Georg Steindorff nun online zugänglich. Es entstand im Rahmen des Forschungsprojekts: »Wissenshintergründe und Forschungstransfer am Beispiel des Ägyptologen Georg Steindorff (1861 bis 1951)«, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. Dieser letzte Abschnitt des Projekts wurde in Zusammenarbeit mit Experten des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin und des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln erfolgreich abgeschlossen.

Wissenschaftsgeschichte
Weiterlesen

Videos zum Thema

1902 wird im Großherzogtum Hessen-Darmstadt das erste moderne Denkmalschutzgesetz Deutschlands erlassen und 1909 der erste hauptamtliche Denkmalpfleger eingesetzt: Eduard Anthes. Der im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen / hessenARCHÄOLOGIE produzierte, gut zehnminütige Film begibt sich auf die Spuren des Urvaters der hessischen Landesarchäologie.

04.01.2023ansehen

Anlässlich seiner 150-Jahrfeier gründete das Deutsche Archäologische Institut (DAI) im Jahr 1979 die Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen (KAAK) in Bonn und nahm damit erstmals eine globalarchäologische Perspektive ein. Wie der Name schon sagt, liegen die Arbeitsgebiete der Kommission außerhalb der Grenzen der Alten Welt des Mittelmeerraumes auf fast allen Kontinenten. Sie reichen aktuell von Südamerika, Afrika, Asien bis nach Ozeanien. Je nach Region gehen die Untersuchungen bis in die frühe Menschheitsgeschichte (100.000 Jahre vor heute) zurück und führen bis in die frühe Neuzeit hinein. Davon berichten die beiden Direktoren Prof. Dr. Burkhard Vogt und Dr. Jörg Linstädter in ihrem Vortrag bei den Feierlichkeiten zum 190-jährigen Bestehen des DAI am 17. Mai 2019.

11.10.2019ansehen

Im Jahr 1996 wurde die Orient-Abteilung in Berlin gegründet und fasste die Forschungsprojekte im Vorderen Orient und auf der arabischen Halbinsel, die bisher von unterschiedlichen Arbeitseinheiten betreut wurden, zusammen. So gehören heute die Außenstellen in Bagdad (gegründet 1955), Damaskus (gegründet 1980) und Sanaa (gegründet 1978) zur Orient-Abteilung. Sie ist über ihre Arbeitsschwerpunkte hinaus auch in der Südosttürkei und seit einigen Jahren auch in Ostafrika (Äthiopien) aktiv. Davon berichten der Erste Direktor Prof. Dr. Ricardo Eichmann und die Leiterin der Außenstelle Sanaa Dr. Iris Gerlach in ihrem Vortrag bei der Festveranstaltung zum 190-jährigen Bestehen des Deutschen Archäologischen Instituts am 17. Mai 2019.

11.10.2019ansehen

Mit der Gründung der Abteilung Istanbul zur 100-Jahrfeier des DAI 1929 wurde erstmals eine lokale Basis für die zahlreichen deutschen Forschungen im Osmanischen Reich, etwa in Milet, Didyma oder Pergamon, geschaffen. Viele Projekte werden noch heute fortgeführt - nun allerdings in internationalen und interdisziplinären Kooperationen. Von diesen und weiteren aktuellen Projekten des DAI Istanbul berichten anläßlich der Feierlichkeiten zum 190-jährigen Bestehen des DAI der Erste Direktor Felix Pirson, Katja Piesker, die Zweite Direktorin, sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter Lee Clare, Ulrich Mania und Andreas Schachner.

04.10.2019ansehen

Seit 1943 arbeitet die Abteilung Madrid an der Schnittstelle zweier Kontinente. Mit der Einrichtung der Abteilung erweiterte das Deutsche Archäologische Institut (DAI) seine klassische Forschungsregion weit nach Westen und folgte darin Phöniziern, Griechen und Römern, die Niederlassungen auf der Iberischen Halbinsel sowie in Nordafrika gründeten und vielfältige Spuren hinterließen. Die Forschungen des DAI Madrid reichen aber über diese Epochen hinaus von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter, wovon die Erste Direktorin Dirce Marzoli, der Projektleiter in Madinat al-Zahra Felix Arnold und Ana Catarina Susa anläßlich der Feierlichkeiten zum 190-jährigen Bestehen des DAI berichten.

04.10.2019ansehen
Podcasts zum Thema
Der Hammer von Hamm
StoryQuarks (5)

Die Macher der Podcast-Reihe »StoryQuarks« aus der WDR-Wissenschaftsredaktion wollen in ihrem Format Geschichten aus der Wissenschaft lebendig machen. Zwei der bisher erschienenen Folgen drehen sich um archäologische Themen. In dieser fünften Ausgabe von »StoryQuarks« geht es um eine verlorengegangene Mumie des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm. Dabei vermitteln die Journalistin Cornelia Wegerhoff und Moderator Sebastian Sonntag auch ganz locker Wissen über moderne Methoden in der Archäologie, die Forschungsgeschichte und über das Thema Kulturgutraub.

Wer auch mal über den archäologischen Tellerrand schauen bzw. hören möchte, findet unter www.quarks.de/category/podcast/ eine Übersicht aller Folgen von StoryQuarks.

31.01.2020mehr