Irak-Krieg

»PROTECTING THE PAST« steht für eine Reihe von internationalen Konferenzen und Workshops, die sich mit den Bedrohungen und möglichen Schutzstrategien archäologischer Fundorte befasst. Organisiert wir »PTP« durch das an der Universität Oxford angesiedelte Projekt »Endangered Archaeology in the Middle East and North Africa« (EAMENA). Auf den Internetseiten werden die aktuellen Nachrichten und Veranstaltungen veröffentlicht. Sprache: englisch

Das Ausmaß der Verluste ist noch nicht überschaubar, aber gilt schon jetzt als extrem: Bagdads Nationalmuseum beherbergte die wichtigsten Zeugnisse der Hochkulturen Mesopotamiens, der Assyrer, der Babylonier, Schätze aus den Städten Ur, Nimrud, Babylon und Ninive. In den 28 Galerien des Museums waren Stücke von atemberaubender Schönheit ausgestellt - Goldschmuck der Sumerer aus dem dritten Jahrtausend v. Christus, assyrische Elfenbeinarbeiten, Skulpturen der Parther, 100 000 Jahre alte Steinwerkzeuge aus dem Gebiet von Kirkuk, jahrhundertealte Kunstwerke aus Glas, leicht zerbrechliche, 5000 Jahre alte Skulpturen der Sumerer und Assyrer, prachtvolle Beigaben von Königsgräbern, unschätzbare Gesetzestafeln aus Mesopotamien und Manuskripte aus dem Bagdad des Mittelalters, dem einstigen Zentrum von Wissen und Kultur. Vieles von dem ist geraubt oder zerstört worden, als das Nationalmuseum am Wochenende geplündert wurde. Artikel von Birgit Cerha im KÖLNER STADTANZEIGER vom 17.4.2003. Sprache: deutsch

Illegale Grabungen vernichten nicht nur im Irak zahlreiche archäologische Stätten. Die Aufhebung des Antiken-Handels würde helfen. Artikel aus der WELT vom 18.11.2005. Sprache: deutsch

Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft anläßlich des Symposiums "Archäologie im Niemandsland" am 26./27.5.2003 Sprache: deutsch

Auf Bomben war man im irakischen Nationalmuseum vorbereitet, nicht aber auf die Invasion von Vandalen und offenbar versierter und gut gerüsteter Kunsträuber. Wer sind die Hintermänner, wer die Verantwortlichen der barbarischen Plünderungen im Bagdader Nationalmuseum, dem wichtigsten Sammelplatz für Kunstschätze und Kulturgüter aus der 7.000-jährigen Geschichte Mesopotamiens, der Wiege unserer Zivilisation? Droht dem Irak der Verlust seines kulturellen Erbes? Zu viele Interessen sind im Spiel, zu unübersichtlich ist die Lage vor Ort, als dass sich darauf eine einfache Antwort geben ließe. Während sich Historiker, Archäologen und Experten in grenzübergreifender Zusammenarbeit bemühen, das Ausmaß der größten kulturellen Katastrophe der Region seit der Zerstörung Bagdads durch die Mongolen im 13. Jahrhundertz zu erfassen, muss sich das US-Militär vorwerfen lassen, mitverantwortlich an den Plünderungen des irakischen Nationalmuseums gewesen zu sein. Beitrag zu einer Sendung von Jörg Armbruster und Joachim Gaertner im WDR-KULTURWELTSPIEGEL vom 4.5.2003. Sprache: deutsch

Reaktion auf internationale Kritik: US-Außenminister Colin Powell hat der Weltkulturorganisation Unesco Hilfe beim Schutz und der Wiederbeschaffung der von Plünderungen und Zerstörung bedrohten Kulturgüter des Irak zugesagt. Artikel in SPIEGEL ONLINE vom 14.4.2003. Sprache: deutsch

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat die Plünderung des Irakischen Nationalmuseums in Bagdad mit der Randale am Rande von Fußballspielen verglichen: "Niemand mag es. Niemand erlaubt es. Es passiert und das ist bedauerlich, und soweit es geht, sollte es verhindert werden", sagte Rumsfeld am Dienstag in Washington zu der Plünderung und Zerstörung unschätzbarer Kulturschätze. In einem Kriegsgebiet sei so etwas jedoch "schwer zu verhindern". Rumsfeld erklärte, seines Wissens hätten die US-Bodentruppen keine Anweisung gehabt, das Museum besonders zu schützen. Artikel im STANDARD vom 15.4.2003. Sprache: deutsch

Nach der Plünderung des irakischen Nationalmuseums haben nordamerikanische Museumsdirektoren an Sammler und Museen appelliert, den Kauf von Diebesgut abzulehnen und entsprechende Angebote sofort zu melden. "Jede Information, die zum Auffinden dieser Stücke beitragen kann, muss sofort an die zuständigen Behörden weitergegeben werden", hieß es in einer am Montag in New York verbreiteten Erklärung des Verbands der Museumsdirektoren (AAMD), dem 175 Ausstellungsleiter aus den USA, Kanada und Mexiko angehören. Der Verband kündigte an, auf seiner Seite im Internet (www.aamd.org) Informationen zu den unersetzlichen gestohlenen Kunstschätzen zugänglich zu machen. Artikel im STANDARD vom 15.4.2003. Sprache: deutsch

Der seit dem Fall Bagdads vor zwei Monaten vermisste Schatz von Nimrud ist in einem geheimen Gewölbe der irakischen Zentralbank entdeckt worden. Die amerikanischen Verwaltungsbehörden erklärten, die Artefakte aus Gold und Edelsteinen hätten im Abwasser gelegen, seien jedoch offenbar in gutem Zustand. Der Schatz von Nimrud gilt als einer der bedeutendsten archäologischen Funde des 20. Jahrhunderts. Artikel aus der HANNOVERSCHEN ALLGEMEINEN vom 7.6.2003. Sprache: deutsch

Irak: Viele Kunstwerke der Antike gelangten in europäische Museen, aber die größte Anzahl war im Nationalmuseum von Bagdad ausgestellt. Während des jüngsten Kriegs wurde ein Großteil dieser Schätze aus dem unbewachten Gebäude gestohlen oder zerstört. Mitarbeiter des Museums und Archäologen aus dem In- und Ausland sind dabei, das Ausmaß des Schadens aufzunehmen. Artikel von Merle Severy in NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND Nr. 7/2003. Sprache: deutsch