Neuer SFB zu den Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen in der Ur- und Frühgeschichte

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1266 "TransformationsDimensionen" in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 12 Millionen Euro. In dem Verbundprojekt kooperieren 30 Forscherinnen und Forscher aus acht Instituten und der Johanna-Mestorf-Akademie der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) sowie vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie und vom Archäologischen Landesmuseum Schloss Gottorf.

SFB-Sprecher Johannes Müller (Archäologie) und Co-Sprecherin Wiebke Kirleis (Umweltarchäologie)
Spitzenforschung am Großsteingrab: SFB-Sprecher Prof. Dr. Johannes Müller (Archäologie) und Co-Sprecherin Prof. Dr. Wiebke Kirleis (Umweltarchäologie) freuen sich, dass der Antrag für einen Sonderforschungsbereich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt worden ist. (Foto: Jirka Niklas Menke/ CAU)

"Wir alle freuen uns riesig, dass sich unser Antrag als erster kulturwissenschaftlicher Antrag, der seit etwa 25 Jahren für die CAU Kiel genehmigt wurde, durchsetzen konnte", berichtet SFB-Sprecher Professor Johannes Müller aus dem Kreis der involvierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der SFB 1266, der vollständige Titel lautet 'TransformationsDimensionen: Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen in Prähistorischen und Archaischen Gesellschaften', will Übergangsprozesse von 15.000 vor bis zum Beginn unserer Zeitrechnung untersuchen. "Uns interessieren substanzielle, dauerhafte Veränderungen im Spannungsfeld vom Menschen und der Umwelt, die ihn umgibt", erläutert Müller. Von Jägern und Sammlern bis zu frühen Staatengebilden, vom paläolithischen Camp bis zur ägäischen Polis erstreckt sich die Forschung bezüglich gesellschaftlicher Veränderungen, geografisch reicht sie vom Mittelmeer bis zur Arktis. "Die Verbindung aus kultur-, natur- und lebenswissenschaftlichen Methoden im interdisziplinären SFB war der Schlüssel zum Erfolg", erklärt die Co-Sprecherin des SFB Professorin Wiebke Kirleis.

CAU-Präsident Professor Lutz Kipp sieht die DFG-Bewilligung als Beleg dafür, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Universität Kiel inzwischen zu einem bundesweit anerkannten Markenzeichnen geworden ist: "Insbesondere die enge Zusammenarbeit zwischen Geistes- und Naturwissenschaften im neuen SFB zeigt, wie viel Potenzial in interdisziplinären Forschungsansätzen steckt." Damit, so Kipp weiter, werde auch der CAU-Forschungsschwerpunkt 'Gesellschaft, Umwelt, Kultur im Wandel' weiter gestärkt.

Der SFB 1266 gliedert sich in 18 Teilprojekte. Jedes dieser Teilprojekte ist einem der vier übergreifenden Foki zugeordnet: 'Theorien und Modellierung', 'Transformationen sozio-ökonomischer Gebilde', 'Mensch-Umwelt-Komponenten des Wandels' und 'Setting the Frame'. Dazu kommt je eine Einheit für Verwaltung und Koordination, Datenmanagement und Präsentation sowie für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Planungen umfassen Ausgrabungen und Feldarbeiten von Südskandinavien bis in die Ägäis, von Spanien bis in die Ukraine. Nach vier Jahren wird der SFB durch die DFG evaluiert und im Erfolgsfall um weitere vier, nach erneuter Evaluation möglicherweise sogar acht Jahre verlängert.

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