Archäologen-Tagung: Hochschulreform und Ausgrabungen

Fragen zur Hochschulreform und zur archäologischen Forschung stehen im Mittelpunkt der Jahrestagung des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV) in Würzburg: Am Freitag und Samstag, 15. und 16. Juni, werden rund 100 Archäologen aus dem ganzen Bundesgebiet im Toscanasaal der Residenz zusammenkommen.

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Der DArV ist der Berufsverband der deutschen Archäologen mit über 800 Mitgliedern. Er veranstaltet seine Tagung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Würzburg.

Zur Reform des Hochschuldienstrechts hat eine von der Bundesregierung beauftragte Expertenkommission vorgeschlagen, die Habilitation als Qualifikation für eine Hochschulprofessur abzuschaffen und Juniorprofessuren anstelle der Assistentenstellen einzurichten.

Eine Arbeitsgruppe des DArV stellt am 15. Juni (16.00 Uhr) die aus der Sicht des Verbands kritischen Punkte sowie Vorteile des Reformvorschlags zur Diskussion: "Die Zeit raubende Habilitation würde danach entfallen und die Juniorprofessoren erhielten durch mehr Freiheiten in Forschung und Lehre bessere Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Qualifikation. Die geplante strikte Altersbegrenzung berücksichtigt dagegen zu wenig heutige "Karrierewege" und "Quereinsteiger" und kann auch als familienfeindlich angesehen werden." Das teilt der DArV mit.

Am Samstag, 16. Juni, sprechen Experten aus den verschiedenen archäologischen Fächern in Vorträgen und einer Podiumsdiskussion über das Hauptthema der Tagung, "Archäologische Feldforschung - Status quo und Perspektiven": Bedeutet Ausgraben immer auch "Zerstören"? Rechtfertigen die wissenschaftlichen Ergebnisse die Zerstörung und auch den immensen Aufwand an Geld, Personal und Zeit? Wie sieht die archäologische Grabung der Zukunft aus?

Alle Referate und Diskussionen der Tagung sind öffentlich. Die Vorträge am Samstag laufen von 9.00 bis 12.30 Uhr. Die Podiumsdiskussion über das Thema "Warum heute noch ausgraben?" beginnt um 16.00 Uhr.

Quelle: Uni Würzburg (idw)