Tagung: Seemächte, Piraten und das Meer als Herrschaftsraum in der Antike

Formen der Seeherrschaft in verschiedenen antiken Kulturen stehen im Mittelpunkt einer internationalen Tagung des Exzellenzclusters Topoi vom 12. bis 14. Dezember an der Freien Universität Berlin. Die Teilnehmer betrachten etwa die Strategien verschiedener Seemächte wie Athen oder Rom, das Mittelmeer als Raum sowie Piraterie als definitorisches Moment von Seeherrschaft. Ziel ist es, ein komplexes Bild antiker Wahrnehmung und Organisation von Herrschaftsgebieten zu Wasser zu entwickeln. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei. Tagungssprachen sind deutsch und englisch.

Römisches Schiff
Römisches Schiff mit Sprietsegel auf dem Kopenhagener Sarkophag aus dem späten 3. Jh. n. Chr. (Kopie im Museum für Antike Schiffahrt in Mainz). Ausschnitt eines Fotos von Gun Powder Ma, CC-BY-SA

Das Meer als zu beherrschender Raum spielte eine entscheidende Rolle in den Strategien antiker Reiche. Dennoch wurden Seeherrschaftskonzeptionen und die strategische Bedeutung des Meeres bislang kaum systematisch erforscht - im Unterschied zu Herrschaftsformen zu Land. Die Wissenschaftler möchten mit dem Kongress dazu beitragen, ein differenziertes Bild von Seeherrschaft zu entwickeln und Begriffe wie »Thalassokratie« - wörtlich »Meeres-Herrschaft« - zu überprüfen. Dazu wird nicht nur das Phänomen der Seeherrschaft in der griechischen und römischen Geschichte untersucht, sondern auch Vergleiche mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Formen von Seemacht gezogen. Konzipiert wurde die Veranstaltung von den Professoren für Alte Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Ernst Baltrusch und Christian Wendt, sowie von Hans Kopp, Promotionsstipendiat des Exzellenzclusters Topoi.

Die räumliche Ordnung von Macht in der Antike ist Teil des Forschungsprogramms des Exzellenzclusters Topoi, einem gemeinsamen Forschungsverbund von Freier Universität Berlin und Humbold-Universität zu Berlin in Kooperation mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. In dem Verbund arbeiten Institutionen-übergreifend Wissenschaftler aus mehr als 30 Disziplinen zusammen. Im Zentrum steht dabei der Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Raumordnungen und Wissen im Altertum.

Info

Donnerstag, der 12. bis Samstag, der 14. Dezember, Beginn am Donnerstag um 14 Uhr.
Topoi-Haus, Freie Universität Berlin, Hittorfstraße 18, 14195 Berlin, U-Bahnhof Thielplatz (U3), Bus M11, 110.
Tagungsprogramm (PDF)

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