Den Vorfahren Leben eingehaucht

Für die neue Ausstellung "Vom Faustkeil zum Mikrochip" im LWL-Museum für Naturkunde in Münster fertigt die Künstlerin Lisa Büscher zwei lebensgroße, detailgetreue Nachbildungen von Urmenschen an.

Die Rekonstruktion des 400.000 Jahre alten Homo erectus (Foto: LWL/Oblonczyk)
Die Rekonstruktion des 400.000 Jahre alten Homo erectus (Foto: LWL/Oblonczyk)

In fünfmonatiger Arbeit hat Lisa Büscher die detailreichen, äußerst realistischen Körper der menschlichen Vorfahren nachgebildet. Das LWL-Museum stellte wissenschaftliche Daten und vorhandene Skelett-Rekonstruktionen zur Verfügung. Daraufhin begann die Künstlerin, die Köpfe und Gliedmaßen in verschiedenen Modelliermassen individuell zu gestalten.

Anschließend fertigte sie aus Fiberglas und Kunstharz mehrteilige stabile Negativformen von den modellierten Körperteilen an. Durch Füllen der Formen mit speziellen Silikonen aus dem Bereich der Prothetik erhielten die Nachbildungen ihre elastische, lebensecht wirkende Hautoberfläche.

Die Künstlerin hat die so erhaltenen Silikon-Rohlinge eingefärbt und bemalt. In einem aufwändigen Verfahren brachte sie die Haare einzeln auf, um beim Betrachter den Eindruck entstehen zu lassen, seine urzeitlichen Vorfahren stünden ihm leibhaftig gegenüber.

Die besondere Herausforderung des Projektes bestand für die Maskenbildnerin zum einen darin, bei den Figuren jeweils individuelle Züge, Gestik und Mimik herauszuarbeiten. Zum anderen sollte sie zwischen wissenschaftlich gesicherten Eckdaten und nicht überlieferten Merklmalen einen realistischen sowie ansprechenden Mittelweg bei der Gestaltung der Figuren finden.

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