Römisch-Germanische Kommission unter neuer Leitung

Ab November diesen Jahres hat die Römisch-Germanischen Kommission (RGK) des Deutschen Archäologischen Instituts einen neuen Direktor.

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Am 31.10.2006 wird der bisherige Erste Direktor, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Siegmar von Schnurbein offiziell verabschiedet und sein Nachfolger Dr. Friedrich Lüth ins Amt eingeführt.

Siegmar von Schnurbein ist seit 1978 an der RGK tätig, war mehrere Jahre Zweiter Direktor und leitet das Haus seit nunmehr 16 Jahren, in denen er sich vor allem für das Zusammenwachsen der archäologischen Forschung in Deutschland nach der Wende eingesetzt und das Engagement der RGK im Ausland verstärkt hat. Während seiner Amtszeit fanden Grabungen der RGK in Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien und in der Türkei statt; internationales Aufsehen hat vor allem das deutsch-französische Projekt in Alesia (Frankreich) erregt.

Das Hauptinteresse von Schnurbeins gilt der Archäologie der Römischen Provinzen und den Kontakten mit den Germanen. Mit seinen Ausgrabungen in Waldgirmes bei Gießen, der ersten römischen Stadtgründung im unbesetzten Germanien, hat er alte Lehrmeinungen ins Wanken gebracht und der Römerforschung zahlreiche neue Impulse verliehen.

Sein Nachfolger, Dr. Friedrich Lüth, der zum 1. November sein Amt antritt, ist seit 1992 Landesarchäologe von Mecklenburg-Vorpommern und damit Leiter des Landesamtes für Bodendenkmalpflege und des Archäologischen Landesmuseums. Er ist Beauftragter des Verbandes der Landesarchäologen in Deutschland für Europäische Angelegenheiten und Vertreter der ständigen Kultusministerkonferenz bei den Verhandlungen zur UNESCO-Charta zum Schutze des kulturellen Erbes unter Wasser.

Seit 2004 steht er dem Europarat in Straßburg in Fragen des Kulturerbe-Managements beratend zur Seite. Er ist Gründungsmitglied des Europae Archaeologiae Consilium und hat einige Jahre der Kulturerbe-Kooperation im Ostseerat vorgestanden (www.baltic-heritage.net). Sein wissenschaftliches Interesse gilt u.a. dem Ostseegebiet, insbesondere den nordeuropäischen mittel- und jungsteinzeitlichen Epochen zwischen dem 6. und 4. Jahrtausend v. Chr..