Irak-Krieg

Ein israelischer Archäologe hat eine kurzzeitige Amnesty für Diebe und Plünderer in Bagdad vorgeschlagen, um wenigstens einen Teil der aus dem dortigen Nationalmuseum gestohlenen Gegenstände zurückzuerhalten. Dan Bahat, Professor an der Bar-Ilan-Universität in Tel Aviv, sagte am Samstag im israelischen Rundfunk, man müsse zwar davon ausgehen, dass die wichtigsten Fundstücke von professionellen Banden gestohlen wurden, bei einem Teil habe es sich jedoch um Plünderungen "einfacher Leute" gehandelt. "Vielleicht kann man diese durch eine zeitlich beschränkte Amnestie zur Rückgabe der Gegenstände bewegen". Artikel im STANDARD vom 19.4.2003. Sprache: deutsch

In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über die Entdeckung von Massengräbern im Irak. Die unkontrollierten Grabungen verzweifelter Familien nach ihren Angehörigen, teils mit blossen Händen, vernichten sowohl Hinweise auf die Identität der Opfer als auch auf die ihren Todesumständen zugrundeliegenden Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Diese Besorgnis erregenden Berichte hat eine Gruppe von Archäologen dazu veranlasst, die Organisation „archaeologists for human rights" (Archäologen für Menschenrechte) zu gründen. Die Archäologen möchten ihre professionellen Methoden zur Rekonstruktion vergangener Ereignisse in Zusammenarbeit mit Forensikern und Anthropologen für die Aufklärung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit einsetzen. Artikel in DAMALS ONLINE vom 11.6.2003. Sprache: deutsch

Im Irak findet derzeit eine der größten Kulturzerstörungen der Geschichte statt. Führende deutsche Archäologen schlagen Alarm. Tausende Raubgräber nutzen die Anarchie der Nachkriegszeit und machen sich über die Überreste einstiger Großstädte aus der Zeit der Sumerer und Babylonier her. "Rund 130 solcher Städte werden im Moment durchwühlt", sagt Margarete van Ess, wissenschaftliche Direktorin des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), der "Zeit". Sprache: deutsch

Der Angriff auf den Irak gefährdet 10000 archäologische Stätten. Forscher schlagen Alarm – Sammler schielen bereits auf die Kriegsbeute. Artikel von Rosemarie Noack in der ZEIT Nr. 13/2003 vom 20.3.2003, dem Tag des Kriegsausbruchs im Irak. Sprache: deutsch

Margarete van Ess vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin beklagt die Zerstörung historischer Zeugnisse durch den Konflikt im Nahen Osten. In jedem Krieg vernichteten Bomben und Panzer archäologisches Kulturgut. Interview aus dem Deutschlandfunk. Sprache: deutsch

In den vergangenen Tagen erschreckten die Meldungen und Bilder von den Plünderungen der archäologischen Museen in Bagdad und Mossul. Interview mit dem international bekannten Basler Kunsthändler David Cahn über seine Einschätzung der Lage und die seiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt der Krise möglichen und notwendigen Schritte. (Badische Zeitung vom 16.4.2003, vom Freiburger Archäologen Martin Flashar) Sprache: deutsch

Angesichts der Plünderungen hat die Unesco auch um Schutz der Bibliotheken und Archive im Irak gebeten. Berthold Seewald sprach darüber mit Hans Jörg Nissen, Emeritus für Vorderasiatische Archäologie an der FU Berlin. Interview in der BERLINER MORGENPOST vom 16.4.2003. Sprache: deutsch

Das Irak-Museum in Bagdad wurde Anfang April 2003 von Chaoten und Plünderern verwüstet, einzigartige Exponate wurden gestohlen oder vorsätzlich zerstört. In einer von der UNESCO in Paris am 17.4.2003 organisierten Tagung warnten Experten vor einem Ausverkauf des irakischen Kulturerbes. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Deutsche Orient Gesellschaft e.V. bitten die Öffentlichkeit um Unterstützung irakischer Archäologen. Artikel in DAMALS ONLINE vom 18.6.2003. Sprache: deutsch

Ein Großteil der Objekte wurde rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Nur rund 40 Ausstellungsstücke wurden gestohlen. Dies sagte der Leiter der Orientabteilung des British Museums, John Curtis, nach seiner Rückkehr aus der irakischen Hauptstadt. Artikel in DIE PRESSE vom 7.5.2003. Sprache: deutsch

Es fällt neues Licht auf die Geschehnisse Im Nationalmuseum von Bagdad. Anfang Juni wurde eine der größten Kostbarkeiten des Museums, der Goldschatz von Nimrud, von einem Reporter des National Geographic geborgen: Der Schatz fand sich unversehrt in einem gefluteten Tresor der Nationalbank, wo er schon die letzten zwölf Jahre verbracht hatte. Sprache: deutsch