Das Corpus der Minoischen und Mykenischen Siegel feiert sein 50jähriges Bestehen

Seit nunmehr 50 Jahren ist das Corpus der Minoischen und Mykenischen Siegel (CMS), ein Forschungsprojekt der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, in Marburg ansässig. Das CMS publiziert sämtliche Gemmen und Siegelringe des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr. aus dem Raum der Ägäis in einem bisher 32-bändigen Werk.

Im Archiv des CMS, gibt es über 9.000 Abdrücke von Siegeln aus den wichtigsten Museen der Welt. In einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützten Zusammenarbeit mit Arachne, Objektdatenbank des Forschungsarchivs für Antike Plastik in Köln und des Deutschen Archäologischen Instituts sollen bis 2009 insgesamt 45.000 Abbildungen und Textdaten über die Siegel für wissenschaftliche Abfragen im Internet zur Verfügung gestellt werden.

Das Jubiläum soll mit drei Veranstaltungen in Verbindung mit der Philipps-Universität Marburg feierlich begangen werden. Dreißig Wissenschaftler aus zehn Nationen werden in einem Symposium über "Die Bedeutung der minoischen und mykenischen Glyptik", das vom 9. bis 12.10. im Ernst von Hülsen Haus in Marburg veranstaltet wird, diskutieren. Am 9.10. wird das Jubliäum mit einem Festakt im Fürstensaal des Marburger Schlosses gewürdigt, zu dem der Präsident der Philipps Universität, Vertreter der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie des Fachbereiches Geschichte und Kulturwissenschaften die Grußworte sprechen werden. Die Festvorträge halten Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf-Dietrich Niemeier, Athen und Prof. Dr. Dr. h.c. Ingo Pini, Marburg.

Am Freitag, den 10.10. findet ein öffentlicher Vortrag über „Siegel, Götter und Heiligtümer“ statt. Professor Niemeier, erster Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Athen, wird über Darstellungen aus der noch immer geheimnisvollen minoischen und mykenischen Religion referieren, insbesondere auf goldenen Siegelringen. Als Ausgräber in Milet und Kalapodi in Mittelgriechenland wird er auch über neueste Erkenntnisse aus griechischen Heiligtümern berichten. Der Vortrag in der Alten Aula der Universität, Lahntor 3, beginnt um 20 Uhr und soll besonders das an der Archäologie Kretas und Mykenes interessierte Publikum ansprechen.

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