Archäologische Flächensondierungen im Dresdner Zwingerhof

Bei den am 14. Oktober beginnenden Ausgrabungen sollen Vorgängerbauten des Zwingers, Zwingermauer und Stadtgraben und der im frühen 18. Jahrhundert angelegte Garten sondiert werden.

Stadtplan von Dresden, angefertigt von Matthäus Seutter (kolorierter Kupferstich aus dem Jahre 1750). Der Zwinger ist rot hervorgehoben.

Durch die Grabungen im Zwingerhof wollen die Archäologen des Landesamtes für Archäologie Sachsen Antworten auf Fragen zur früheren Hofgestaltungen finden. Die Maßnahmen beginnen am 14. Oktober 2013 und werden voraussichtlich bis Ostern 2014 andauern. Nach Abschluss der Arbeiten wird die jetzige Hofgestaltung wiederhergestellt. Der Freistaat Sachsen stellt dafür circa 130.000 Euro zur Verfügung.

Erkundet werden Teile der Vorgängerbebauung des Zwingers, wie das Reithaus (1673/78 durch Wolf Caspar von Klengel errichtet) und die Alte Zwingergrotte aus dem 17. Jahrhundert. Das Reithaus wurde ab 1712 und die Alte Grotte ab 1716 auf Anweisung von August dem Starken für den Bau des Zwingers wieder abgebrochen. Darüber hinaus soll die mittelalterliche Zwingermauer und die Lage des Stadtgrabens in diesem Teil Dresdens erforscht werden.

Anhand von Voruntersuchungen ließ sich bereits belegen, dass Matthäus Daniel Pöppelmann mit dem Bau der frühen Zwingergebäude auf der Wallseite ab 1712/15 einen Garten in Form eines Broderieparterres mit ornamentalen Beeten anlegte, der zudem mit exotischen Bäumen bestückt war. Mit der vorläufigen Fertigstellung des Zwingers zur Fürstenhochzeit im September 1719 wurde der Garten wieder eingeebnet und der Zwingerhof zum Festplatz umgestaltet. Anhand der Sondierungen sollen auch Hinweise auf diesen bislang unbekannten Dresdner Garten aufgedeckt und dokumentiert werden.

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