Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2014 verliehen

Den Archäologie-Preis des Landes Baden-Württemberg 2014 haben am Mittwoch, den 28. Januar 2015, der Historische Verein Bauland e.V. aus Osterburken sowie Christel Bock und Achim Lehmkuhl aus Bempflingen erhalten. Staatssekretär Ingo Rust würdigte die Preisträger bei der Verleihung im Stuttgarter Neuen Schloss "für ihr jahrzehntelanges persönliches Engagement beim Schutz des kulturellen Erbes unseres Landes, bei der Unterstützung archäologischer Untersuchungen und für die Vermittlung archäologischer Inhalte".

Professor Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege und Vorsitzender der Jury, und Joachim E. Schielke, Vorsitzender des Vorstandes der Wüstenrot Stiftung, eröffneten die Festveranstaltung. Staatssekretär Rust unterstrich in seiner Laudatio das große Engagement der Preisträger und warb für das Ehrenamt in der Denkmalpflege. "Die Ehrenamtlichen, die mit diesem Preis geehrt werden, zeichnen sich durch Begeisterung und Leidenschaft bei der Erforschung und Pflege archäologischer Denkmäler unseres Landes aus", so Rust. Prof. Dr. Harald Meller, Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (Landesmuseum für Vorgeschichte) des Landes Sachsen-Anhalt, sprach in seinem Festvortrag im Rahmen der Veranstaltung über "Innovationen der Steinzeit oder die Bedeutung der Archäologie für ein Verständnis der Moderne".

Die Preisträger teilen sich das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis erhielt der Förderverein Römerhaus Walheim e.V. Getragen wird der Archäologie-Preis von der Wüstenrot Stiftung.

Um ein römisches Badegebäude in Osterburken vor der Zerstörung zu bewahren, haben sich im November 1976 31 Bürgerinnen und Bürger zum Historischen Verein Bauland e.V. zusammengetan. Durch ein beharrliches Einwirken auf die Stadtverwaltung und eine parallel dazu durchgeführte Spendensammlung gelang schließlich der Erwerb des Grundstücks. 1983 wurde das zunächst in Eigenregie betriebene Römermuseum Osterburken als Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums eröffnet. Bis auf den heutigen Tag spielt der Verein eine wichtige Rolle im Museumsalltag. Gäste finden vor Ort allzeit kompetente Ansprechpartner.

Seit über einem Vierteljahrhundert sind Christel Bock und Achim Lehmkuhl in der Archäologie aktiv. Im Rahmen von Feldbegehungen haben die beiden zahlreiche neue Fundstellen entdeckt. In einigen Fällen kam es zu oft mehrjährigen archäologischen Ausgrabungen. Zeitlich als auch geographisch haben die beiden ein weites Spektrum abgedeckt: vom Paläolithikum bis ins Mittelalter, vom Landkreis Ludwigsburg über die Landkreise Esslingen, Tübingen, Reutlingen bis Sigmaringen und Tuttlingen. Ein Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Arbeit liegt seit über 15 Jahren im Gebiet des Heidengrabens bei Grabenstetten. Die wichtigsten Entdeckungen des Teams haben in den Jahresbänden der Archäologischen Ausgrabungen in Baden-Württemberg sowie den offiziellen Fundberichten ihren Niederschlag gefunden.

Zwischen 1982 und 1989 fanden in Walheim großflächige archäologische Grabungen statt. 1988 gründeten Walheimer Bürgerinnen und Bürger den Förderverein Römisches Schutzhaus e.V., heute Förderverein Römerhaus Walheim e.V., um ein sehr gut erhaltenes Handelshaus nach der Freilegung in einem Schutzbau für die Nachwelt zu bewahren. Eine wachsende Zahl von jungen Mitgliedern hat es sich seither zur Aufgabe gemacht, neue Wege der Wissensvermittlung zu beschreiten. Dazu zählen Auftritte des Römerhauses im Internet und auf sozialen Netzwerken. Mit dem web-basierten Programm "SmartHistory" kann jeder Besucher mit Hilfe seines Smartphones oder Tablets in die Welt der Römer eintauchen. Das System wurde von Mitgliedern des Fördervereins selbst entwickelt.

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