43. Ständige Ägyptologenkonferenz in Leipzig

Die 43. Ständige Ägyptologenkonferenz (SÄK) – die wichtigste Tagung der deutschsprachigen Ägyptologie – findet seit heute bis zum 24. Juli auf dem Campus Augustusplatz in Leipzig statt. Dazu werden mehr als 400 Teilnehmer erwartet.

Abu Simbel
Tempel von Abu Simbel - Lithographie von David Roberts, 1838

Das Ägyptologische Institut/ Ägyptische Museum Georg Steindorff ist zum zweiten Mal Ausrichter des seit 1968 veranstalteten Jahrestreffens mit rotierenden Austragungsorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Juli 1989, noch vor den Ereignissen der Friedlichen Revolution, wurde die SÄK erstmals in Leipzig ausgerichtet.
Seit dieser Zeit hat sich einiges getan, etwa der Umzug des Ägyptologischen Instituts und des Ägyptischen Museums in die Goethestraße direkt am Augustusplatz. Seit Juni 2010 wird der komplette Sammlungsbestand inklusive der Sammlung von Georg Steindorff in den Räumen des Krochhochhauses, eines Art-Déco-Gebäudes, präsentiert. Die Veranstaltung trägt den Titel: "Ägyptologen und Ägyptologie(n) zwischen Kaiserreich und der Gründung der beiden deutschen Staaten (1871 bis 1949)". Heute stehen unter anderem Reden des ägyptischen Botschafters Dr. Mamdouh el-Damaty, des Leiters des Ägyptologischen Instituts der Universität Leipzig, Prof. Dr. Hans-W. Fischer-Elfert, des Präsidenten der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer, und des Präsidenten des Deutschen Museumsbundes, Dr. Volker Rodekamp, auf dem Programm.

Ein gutes Dutzend Referenten berichtet am morgigen Samstag (23. Juli) über vorwiegend deutschsprachige Forscherpersönlichkeiten und Institutionen, die in der Zeit zwischen 1871 und 1949 tätig waren. Der Fokus liegt dabei auf dem so genannten "Dritten Reich". Mit der dazugehörigen Entnazifizierung nach 1945 wird der chronologische Rahmen der Tagung geschlossen. Die Beiträge sollen im Anschluss publiziert werden.

Die Aufarbeitung von ägyptologischer Forschung und ägyptologischen Engagements in Kaiserzeit, Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus ist bisher nur ansatzweise erfolgt. Mit der 43. SÄK in Leipzig sollen erste Bestrebungen gebündelt, Diskussion ermöglicht und Denkanstöße geliefert werden, die Ägyptologie in diesen Epochen genauer in den Blick zu nehmen, wie es beispielsweise in den Altertumswissenschaften, der Archäologie oder der Orientalistik bereits begonnen worden ist.

Das Ägyptische Museum bietet am Sonntag, dem 24. Juli 2011, für alle interessierten Besucher erweiterte Öffnungszeiten von 10.00 bis 17.00 Uhr an.

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