Zehn Jahre Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin

An hitzige Debatten über den Umgang mit der historischen Bausubstanz ist Berlin gewöhnt. Sei es der Abriss des Palasts der Republik, die Rekonstruktion des ehemaligen Stadtschlosses mit Neubau des Humboldt-Forums oder die Diskussion um die zukünftige Form des Neuen Museums. Die prominenten Beispiele und die oft emotional geführten Auseinandersetzungen zeigen, wie groß der Bedarf an denkmalpflegerischer Kompetenz in der Gesellschaft ist.

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Seit nunmehr zehn Jahren bietet die TU Berlin daher ein postgraduales Studium zum Erwerb dieser Kompetenz an. Das Jubiläumsjahr feiert der Masterstudiengang unter dem Motto "denk x 10" mit einer Ausstellung sowie einem Jubiläumsbuch. Ausstellung und Buch geben Einblick in die interessanten Abschlussarbeiten der Absolventinnen und Absolventen - zum Teil eigenständige Forschungen - im In- und Ausland. Daneben wird noch ein fachinterner Workshop stattfinden, um Fragen der akademischen Ausbildung in diesem Feld zu diskutieren.

Der Masterstudiengang Denkmalpflege gründet seinen Erfolg auf die Tatsache, dass kein einzelner der klassischen Studiengänge seinen Absolventinnen und Absolventen, die im späteren Berufsleben verantwortungsbewusst mit einem Baudenkmal umgehen sollen, ein solch breites Qualifikationsspektrum mit auf den Berufsweg geben kann: Kenntnisse der kulturgeschichtlichen und ethischen Grundlagen, verschiedener Dokumentationstechniken, analytischer Methodik, konservierungstechnischer Möglichkeiten und der rechtlichen Rahmenbedingungen. Auch kommunikative Fähigkeiten sind unerlässlich für eine erfolgreiche Arbeit mit Bauherren, Denkmalämtern, ausführenden Firmen und der breiten Öffentlichkeit.

Das Studium, bis 2003 als Aufbaustudium, danach als Masterstudiengang konzipiert, richtet sich an Architekten, Kunsthistoriker, Archäologen, Restaurierungswissenschaftler und andere. Während des dreisemestrigen, interdisziplinären Studiums, zum großen Teil als praxisorientiertes Projektstudium angelegt, untersucht jeder Jahrgang beispielhaft ein historisches Gebäude in Berlin und Umgebung und erarbeitet ein allen denkmalpflegerischen Ansprüchen genügendes Instandsetzungskonzept. Bei den Master-Abschlussarbeiten handelt es sich um eigenständige Forschungsarbeiten an Objekten in Deutschland, Europa und weltweit. Da werden Schlossfragmente in Berlin untersucht, eine Tempelruine in der Türkei, ein Kloster in Griechenland und Vieles mehr.

Die Posterausstellung "denk x 10 - Projekte und Forschungen 1998 bis 2008" ist vom 15. bis 27. Februar 2009 täglich von 12 - 18 Uhr im Architekturforum der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152 zu sehen.