Words, Bones, Genes, Tools: neue Kolleg-Forschergruppe an der Universität Tübingen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet eine neue Forschergruppe an der Universität Tübingen ein. Der Antrag von Professor Gerhard Jäger vom Seminar für Sprachwissenschaft und Professorin Katerina Harvati vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoecology an der Universität Tübingen wurde bewilligt: Ihre Kolleg-Forschergruppe "Words, Bones, Genes, Tools" erhält rund 2,7 Millionen Euro für vier Jahre.

Nachrichten durchblättern

Die Kolleg-Forschergruppe will eine Lücke in der Erforschung der menschlichen Vorgeschichte schließen: Die frühe Phase der modernen Menschheit, im Zeitraum 100.000 bis 40.000 Jahren vor heute, wurde bereits von der Archäologie, Paläoanthropologie und Genetik detailliert rekonstruiert. Die historische Sprachwissenschaft dagegen erforscht die jüngere Vorgeschichte und reicht bisher maximal 5.000 bis 10.000 Jahre zurück. Doch wie hat sich der Mensch in der Zeit dazwischen, vor 30.000 bis 3.000 Jahren, entwickelt? Die Forschergruppe will diese Zeit durch eine interdisziplinäre Kooperation von Linguistik, Paläoanthropologie, Archäologie und Genetik genauer beleuchten. Wichtige Fortschritte in den beteiligten Disziplinen erlauben es erstmals, ein derartiges Vorhaben realistisch in Angriff zu nehmen.

Kolleg-Forschergruppen sind ein speziell auf geisteswissenschaftliche Arbeitsformen zugeschnittenes Förderangebot der DFG und zeichnen sich durch eine vergleichsweise offene Fragestellung oder einen experimentellen Charakter aus. Es wird weder eine thematische noch eine interdisziplinäre Ausrichtung vorgegeben.