Tag der Archäologie unter dem Motto »100 Jahre Archäologische Landesaufnahme in Schleswig-Holstein«

Am vergangenen Samstag, den 11. November 2023, war es wieder soweit: Das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) lud alle Interessierten ein, um u. a. das Jubiläum "100 Jahre Archäologische Landesaufnahme in Schleswig-Holstein" zu feiern. Neben der Präsentation aktueller Ausgrabungen, an denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesamtes beteiligt sind, stand dadurch auch die Archäologische Landesaufnahme im Mittelpunkt des Tages.

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Ein Blick in das Foyer der A.P. Møller Skolen zum Tag der Archäologie 2023
Ein Blick in das Foyer der A.P. Møller Skolen zum Tag der Archäologie 2023. (Foto: ALSH)

Was hat sich in den letzten 100 Jahren getan, wie gehen wir heute mit fast 65.000 Fundstellen um, was bringt uns die Zukunft und die Digitalisierung? All das und noch viel mehr war Thema beim Tag der Archäologie an der A.P. Møller Skolen.

"Es war uns eine besondere Freude, den 16. Tag der Archäologie wieder in der A. P. Møller-Skolen in Schleswig begehen zu können. In diesem Jahr diente der Tag der Archäologie nicht nur als jährliches Treffen aller Archäologieinteressierten. Wir haben gleich drei Jubiläen zu begehen. Zunächst einmal feiert unsere Landesaufnahme ihren 100 Geburtstag. Seit 100 Jahren werden die von Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen gemeldeten Funde und Fundstellen von uns im ALSH zentral erfasst. Diese Arbeit war so erfolgreich, dass aus dem Projekt vor 90 Jahren – das ist das zweite Jubiläum – eine Provinzialstelle eingerichtet wurde, die heute das ALSH ist. Und vor 65 Jahren sicherte das Land die dahinterstehenden kulturpolitischen Ziele mit dem ersten Denkmalschutzgesetz ab", sagte Schleswig-Holsteins Landesarchäologe Dr. Ulf Ickerodt.

Das ALSH wertet den Tag der Archäologie als vollen Erfolg. Die sehr gute Resonanz und die hohe Besucherzahl (ca. 400 Besucher) zeigen, dass dieses Zusammenspiel von Ehrenamt, Hobby- und Amateurforschern bis hin zur Kieler Exzellenzforschung ein beispielgebendes Erfolgsmodell ist. Die Zahl der archäologisch Interessierten, zu denen beispielsweise Sammlerinnen und Sammler, ehrenamtlich Mitarbeitende des Archäologischen Landesamtes, wie die Detektorgängerinnen und Detektorgänger und Vertrauensleute und Studierende zählen, wächst von Jahr zu Jahr. Um diesem großen ehrenamtlichen Engagement gerecht zu werden, informieren jedes Jahr am "Tag der Archäologie" Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in spannenden Vorträgen einige ausgesuchte Grabungsprojekte.

Staatssekretär Guido Wendt betonte: "Der Tag der Archäologie ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Termine für die Landesarchäologie und hat einen festen Platz im Terminkalender der Archäologiefreundinnen und -freunde. Die Veranstaltung ist Schaufenster und Begegnungsstätte zugleich. Sie ist ein Austauschforum für alle Archäologieinteressierten, lässt uns in spannenden Vorträgen Blicke in unsere Vergangenheit, aber auch in die Zukunft der archäologischen Arbeit werfen und ist der Ort, an dem herausragendes Engagement ausgezeichnet wird. Ich habe mich über vielfältige interessante Einblicke in die Landesarchäologie gefreut."

Neben den Vorträgen zählte vor allem die Verleihung der "Goldenen Schaufel" zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Damit werden Menschen gewürdigt, die sich durch außergewöhnlichen Einsatz Verdienste in der Landesarchäologie erworben haben. Am Samstag wurde dieser Preis von Staatsekretär Guido Wendt, Kulturministerin Anke Spoorendonk a. D. und Dr. Ingo Lütjens (ALSH) in einem Festakt verliehen. In diesem Jahr freuten sich gleich drei Personen über den Preis: zum einen das ehrenamtlich tätige Ehepaar Claus und Birgit Wriedt aus Elmshorn und zum anderen der langjährige Leiter des Danevirke Museums Nis Hardt aus Oldersbek.

Die Archäologische Gesellschaft Schleswig-Holstein verlieh ebenfalls den 700 Euro hoch dotierten Archäologiepreis 2023, der in diesem Jahr an Sara Krubeck für die besonders herausragende Leistung ihrer Masterarbeit "Räumliche Organisation der Pflanzennutzung in der trichterbecherzeitlichen Siedlung Oldenburg LA 77, Schleswig-Holstein". Die Erste Vorsitzende Anke Spoorendonk und Vorstandsmitglied Burkhard von Hennigs lobten besonders den breiten Ansatz der Arbeit.

Zu einer weiteren Auszeichnung der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein zählt das Deutschlandstipendium. In diesem Jahr kann sich Alva Meise über eine Zuwendung von 300 Euro pro Monat für zwei Semester freuen. Das Deutschlandstipendium wird von der Archäologischen Gesellschaft im Auftrag der Familienstiftung Manfred Blödorn in Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Bereich Ur- und Frühgeschichte vergeben.