Schärfung der Forschungsprofile an zwei Max-Planck-Instituten

Zwei erfolgreiche Schwesterinstitute in der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft mit dem gemeinsamen Thema "Evolutionsgeschichte des Menschen/der Menschheit" – das MPI für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig und das MPI für Menschheitsgeschichte in Jena – werden in den kommenden Jahren umstrukturiert, um die Forschungsprofile beider Standorte zur biologischen und kulturellen Menschheitsentwicklung zu optimieren. Einige Emeritierungen am MPI in Leipzig und eine sich teilweise überschneidende Forschungsagenda beider Institute haben die Max-Planck-Gesellschaft zu dieser Umstrukturierung veranlasst.

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Teil der Umstrukturierung ist der Umzug zweier Abteilungen – der Abteilung für Archäogenetik unter der Leitung von Johannes Krause und der Abteilung für Sprach- und Kulturevolution unter der Leitung von Russell Gray – vom jungen Jenaer Institut an das MPI in Leipzig, wodurch dort wichtige Aspekte in der Erforschung der menschlichen Evolution vereint werden können. Durch die Berufung von Johannes Krause und der Einrichtung einer Core Facility für alte DNA kann die langjährige Tradition der Leipziger Paläogenetik auch nach der Emeritierung von Svante Pääbo im Jahr 2028 fortgeführt werden. Die Verlegung beider Abteilungen an das MPI-EVA soll neue Synergien beim Verständnis kultureller und biologischer Prozesse in der menschlichen Evolution ermöglichen.

Spannende Entwicklungen stehen auch dem Standort Jena bevor, an dem sich das Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte seit seiner Gründung 2014 weltweit einen Namen gemacht hat. Im Zuge der Umstrukturierung beider Institute wird die Archäologin Nicole Boivin bei der Neuausrichtung des Jenaer Instituts auf ihren und den Erfolgen ihrer Abteilung aufbauen. Boivin hat federführend den Wert der Vergangenheit für das Verständnis der heutigen Umwelt- und Klimaveränderungen im Zeitalter des Anthropozän aufgezeigt. Ihre Arbeit erforscht den Weg des Menschen zur planetarischen Kraft und zeigt auf, was wir aus der Vergangenheit lernen können, um Ökosysteme heute effektiver zu gestalten und zu erhalten. Das neue Institut soll auf diesen Stärken aufbauen und damit die Synergien mit den beiden anderen in Jena ansässigen MPIs – dem MPI für Biogeochemie und dem MPI für chemische Ökologie – verstärken und dazu beitragen, die Max-Planck-Gesellschaft an die Spitze der interdisziplinären Forschung zum Anthropozän zu bringen.

Die Bemühungen von Boivin und der Max-Planck-Gesellschaft konzentrieren sich nun auf die Berufung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das neu ausgerichtete Jenaer MPI. Die neuen Abteilungen werden ab 2022 am Jenaer Institut aufgebaut.