LEIZA verabschiedet Ronald Bockius, Leiter des Kompetenzbereichs Vorgeschichte, in den Ruhestand
Geboren 1959 in Mainz und aufgewachsen in Bingen und Ingelheim, prägte ihn sein Wehrdienst bei der Marine nachhaltig. Seine Begeisterung für historische Themen führte ihn später an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo er von 1980 bis 1986 Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Völkerkunde und Alte Geschichte studierte. Seine Promotion bei Niels Bantelmann, Professor für Vor- und Frühgeschichte, die er 1987 abschloss, spiegelte seine breite wissenschaftliche Kompetenz wider.
Die berufliche Laufbahn von Ronald Bockius begann 1988 am RGZM, wo er zunächst als wissenschaftlicher Angestellter tätig war. Im Laufe der Jahre stieg er zum Konservator, Oberkonservator und schließlich zum Hauptkonservator auf. Eine seiner ersten Aufgaben war die Mitgestaltung der ersten Dauerausstellung des Museums für Antike Schifffahrt, die 1994 eröffnete. Seine besondere Expertise im Bereich der antiken Schifffahrt und maritimen Archäologie führten dazu, dass er von 2005 an die Leitung des Forschungsbereichs Antike Schifffahrt übernahm. Besonders hervorzuheben sind seine Beiträge zu Rekonstruktion, Technik und nautischen Eigenschaften antiker Schiffe, seine zahlreichen Publikationen sowie sein Engagement in internationalen Forschungsprojekten und Symposien. Seine internationale Vernetzung zeigte sich in Kooperationen mit Universitäten und Forschungsvorhaben in Pisa, Istanbul, Kopenhagen, Schleswig und Roskilde. Seit 2019 war Ronald Bockius Leiter des Kompetenzbereichs Vorgeschichte. Zudem leitete er von 2021 bis 2024 den dualen Studiengang "Archäologische Restaurierung" an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Neben seiner Forschung trug er in den letzten Jahren maßgeblich zur zukünftigen musealen Präsentation der neuen Dauerausstellung des LEIZA im Museum für Antike Schifffahrt bei.
"Ronald Bockius ist ein Urgestein unserer Einrichtung, dessen besondere Fachexpertise die nationale und internationale Forschung zur antiken Schifffahrt enorm bereichert hat. Er vereint ein enormes Wissen zur Vorgeschichte und zur römischen Epoche mit einer Leidenschaft für die Vermittlung archäologischer Themen. Sein Ziel war es, Faszination für die antike Schifffahrt bei einem breiten Publikum zu wecken und die aus der Archäologie gewonnenen Erkenntnisse erlebbar zu machen. Er realisierte Sonderausstellungen und unterstützte die Neugestaltung der Dauerausstellung sowie innovative Projekte wie die virtuelle Rekonstruktion eines Handelsschiffes", blickt die Generaldirektorin des LEIZA, Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch zurück und fährt fort: "Ronald Bockius wird uns am LEIZA fehlen – wir wünschen ihm für den neuen Lebensabschnitt viel Freude bei der Umsetzung seiner vielfältigen Interessen und seiner Leidenschaft für das Wasser."
Die Aufgaben von Ronald Bockius am LEIZA wird PD Dr. Ursula Brosseder übernehmen, die seit 2023 mit einem ERC Synergy Grant am LEIZA tätig ist.





