Höhlen der Schwäbischen Alb sollen UNESCO Welterbe werden

Die Kultusministerkonferenz hat beschlossen, die Höhlen der Schwäbischen Alb mit ihrer Eiszeitkunst 2016 bei der UNESCO in Paris als Antrag Deutschlands zur Aufnahme in die Welterbeliste einzureichen. Der baden-württembergische Vorschlag "Höhlen der ältesten Eiszeitkuns"“ ist nun in die sogenannte deutsche Tentativliste aufgenommen worden. Auf dieser Liste sind Vorschläge von Ländern eingetragen, die in den kommenden Jahren für eine Antragsstellung als Welterbe vorgesehen sind.

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Der östliche Eingang zur Vogelherdhöhle im Lonetal
Der östliche Eingang zur Vogelherdhöhle im Lonetal. Foto: Klaus Rohwer, Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de (Kurzfassung). Originaldatei: Lonetal - östlicher Eingang der Vogelherdhöhle.

"Die Aufnahme auf die Tentativliste ist ein toller Erfolg für die Landesdenkmalpflege und für die befassten Kommunen, Institutionen und Arbeitsgruppen", erklärte Staatssekretär Ingo Rust aus dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft. Das Ministerium ist oberste Denkmalschutzbehörde. "Die Höhlen der Schwäbischen Alb haben einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg zum UNESCO-Welterbe gemacht. Bis zum Welterbe-Status ist es aber noch ein langes Verfahren", so Rust.

Baden-Württemberg steht mit seinem Vorschlag "Höhlen der ältesten Eiszeitkunst" an erster Stelle der deutschen Tentativliste. Eine Antragstellung bei der UNESCO in Paris ist zum 1. Februar 2016 vorgesehen. Erst danach entscheidet die UNESECO über die Aufnahmen auf die Welterbe-Liste.

Die Kultusministerkonferenz folgte damit dem Votum eines international besetzten Fachbeirates, der die Anfang letzten Jahres eingereichten 31 Vorschläge von 13 deutschen Bundesländern einem eingehenden Bewertungsverfahren unterzogen hatte.

Der Antrag umfasst die Höhlen im Lonetal (Vogelherd-Höhle, Hohlenstein-Stadel, Bockstein) und im Achtal (Geißenklösterle, Hohle Fels, Sirgenstein-Höhle) im Alb-Donau-Kreis und im Landkreis Heidenheim. Vier dieser Höhlen erbrachten mit ihren bis zu 40.000 Jahre alten, aus Mammutelfenbein geschnitzten Tier- und Menschenfiguren und ihren Musikinstrumenten einzigartige archäologische Funde. Diese Funde gelten als die derzeit ältesten Belege für menschliches Kunstschaffen.