"Wir konnten recht schnell bestätigen, dass es sich um einen Bestattungsplatz aus der jüngeren Bronzezeit und älteren Eisenzeit handelt", so LWL-Archäologe Dr. Bernhard Stapel. Die Expertinnen und Experten datieren nach Abschluss der Ausgrabungsarbeiten die insgesamt sieben Urnen auf eine Zeitspanne zwischen 1200 und 600 vor Christus.
"In enger Abstimmung mit dem Bauherrn haben wir die Urnen freigelegt, dokumentiert, eingegipst und als Block geborgen", erklärt Stapel. Die empfindlichen Keramikgefäße mit den verbrannten Überresten lange Verstorbener wurden mitsamt Teilen der sie umgebenden Erde in Gips gehüllt und anschließend geborgen.
Nun können sie in den LWL-Restaurierungswerkstätten in Münster vollständig freigelegt werden. Die folgende wissenschaftliche Untersuchung der Funde steht dem Fortkommen der Bauarbeiten somit nicht im Weg. "Wenn man bedenkt, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft zwei noch sichtbare, urgeschichtliche Grabhügel befinden, ist der Fund nicht überraschend", so Stapel abschließend. Die Fachleute vermuten an dieser Stelle einen ausgedehnten Bestattungsplatz und erwarten daher auch weitere Funde bei zukünftigen Bauvorhaben.