FH Osnabrück schleudert sich auf Platz 4

Alexander der Große und Gaius Julius Caesar setzten einst Katapulte in ihren Feldzügen ein.

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In den 60er Jahren des XX. Jahrhunderts, als ein regelrechter "Flugblattkrieg" an der innerdeutschen Grenze tobte, wurden Katapulte zu Propaganda-Zwecken benutzt: damit schleuderte man von der DDR-Seite aus Flugblätter, in denen die bundesdeutsche Regierung und ihre Organe beschimpft wurden, über den Zaun. Nun hat das Team der Fachhochschule Osnabrück am internationalen Katapult-Wettbewerb in Holland teilgenommen.

Es waren jedoch keine "gewöhnlichen" Katapulte, die 13 internationale Gruppen den Zuschauern auf dem Schießfeld in der Nähe von Zwolle in den Niederlanden präsentiert hatten. Statt aus Holz wurden sie aus glasfaser-verstärkten Profilen gebaut und durften maximal 200 kg schwer sein.

Das Katapult des Fachhochschul-Teams hatte beeindruckende Maße von 5m x 2,5m x 3m. Damit wurden 6 kg schwere Bowling-Kugeln abgeschossen. Zwei Kategorien waren auf dem Prüfstand: das Präzisions- und das Weitschießen. Mit einer gewaltigen Schubkraft sausten die Bowlingkugeln durch die Luft und schossen das Team der Fachhochschule Osnabrück auf den vierten Platz, gleich hinter den Finnen und zwei belgischen Teams. Die Studierenden der Kunststoff- Werkstofftechnik Dieter Morthorst (Teamleiter), Susanne Lüssenheide, Miriam Faust, Michael Zakel und Torsten Stühlmeyer sowie Prof. Mattheus Poiesz, der die Planung und Konstruktion des Katapults betreut hat, sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis.

Über dieses Ergebnis dürfte sich auch der leitende Baudirektor Dr. Peter Hennl von der Wehrdienstlichen Dienststelle 91 in Meppen freuen, der dem Team das Probe-Schießen vor der Reise nach Holland ermöglicht hatte.

Bevor es jedoch soweit war, mussten die Studierenden viele Herausforderungen auf den Bereichen Ballistik, Mechanik, Statik, Dynamik und vor allem Kunststoffkunde bewältigen. Außerdem machten sie sich mit der Geschichte des Katapults und seiner Bauarten vertraut und bereiteten eine Materialliste sowie eine dreidimensionale Darstellung ihres Modells vor.

Quelle: FH Osnabrück