Bilder der Antike im Jena der Gegenwart

In der Goethe-Galerie zeigen Altertumswissenschaftler der Universität Jena Spuren der Antike in Jena.

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Ionisches Kapitell eines römischen Hauses im Jenaer Stadtteil Drackendorf. (Foto: Alexander Häring/FSU)
Ionisches Kapitell eines römischen Hauses im Jenaer Stadtteil Drackendorf. (Foto: Alexander Häring/FSU)

Wer wachen Auges durch Jena flaniert, kann vielerorts Architekturmotive entdecken, die der griechischen oder römischen Antike entlehnt sind. Skulpturen, Fassadendekorationen, Säulen und Ornamente zieren alte Bürger- und Geschäftshäuser Jenas. Sogar Elemente aus dem alten Ägypten finden sich.

Studenten des Lehrstuhls für Klassische Archäologie der Uni Jena unter Leitung von PD Dr. Günther Schörner haben mehr als 100 Beispiele dieser Antiken-Rezeption fotografiert und eine Ausstellung konzipiert. Präsentiert wird sie seit Montag, den 7.7.2008 in der Jenaer Goethe-Galerie. Versehen mit einem kurzen erklärenden Text zeigen die Bildtafeln die jeweiligen Elemente aus vier Jahrhunderten Jenaer Baugeschichte und dazu das antike Vorbild.

"Die ältesten Beispiele dieser Antiken-Rezeption finden sich auf dem Johannisfriedhof", sagt Günther Schörner. Aber auch auf dem Nordfriedhof oder an Bürgerhäusern im Stadtzentrum, in der Lutherstraße und im Damenviertel sind die Archäologen bei ihrer Spurensuche fündig geworden. Besonders viele Elemente des griechisch-römischen Altertums finden sich an Häusern des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. "Damals galt die klassische Antike noch als verbindlicher ästhetischer Maßstab", weiß Schörner. Das Altertum trete auch an modernen Bauten in Erscheinung, so der Archäologe weiter, jedoch nicht mehr als normative Größe, sondern um ein südländisch-mediterranes Flair zu erzeugen. Nicht selten kommen auch Werbebotschaften im antikisierenden Gewand daher.

Die Ausstellung in der Goethe-Galerie kann vom 7. bis 19. Juli (auch sonntags) während der Öffnungszeiten des Einkaufszentrums besichtigt werden, der Eintritt ist frei.