SchriftArteFakt
08.05.2023 - 14.10.2023
Universitätsmuseum Heidelberg
Grabengasse 1
69117 Heidelberg
Deutschland
Mehr als 160 Forscherinnen und Forscher aus zahlreichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen der Universität Heidelberg und der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg haben in den vergangenen zwölf Jahren Texte und Inschriften untersucht, die auf vormodernen Artefakten – also von Menschen geschaffenen Objekten – zu finden sind. Zusammen geforscht haben die Wissenschaftler im Sonderforschungsbereich „Materiale Textkulturen“ (SFB 933), der seine erfolgreiche Arbeit im Juni 2023 beenden wird und aus diesem Anlass zu der Abschlussausstellung „SchriftArteFakt“ einlädt.
Die Ausstellung zeigt ausgewählte Objekte wie eine altägyptische Horus-Stele, der magische Schutzwirkung vor gefährlichen Tieren zugeschrieben wurde, oder auch eine Alabasterscherbe aus der Zeit des achämenidischen Königs Xerxes (519 bis 465 v. u. Z.), die die Ausdehnung seines Großreiches dokumentiert. Am Beispiel dieser Artefakte werden die Fragestellungen und Erkenntnisse des Sonderforschungsbereichs exemplarisch vorgestellt. Die Ausstellung, die sich auch an junge Besucherinnen und Besucher wendet, wird am Samstag, 6. Mai, eröffnet und ist bis zum 14. Oktober im Universitätsmuseum zu sehen.
Im Mittelpunkt der Forschungsprojekte am SFB 933 standen Objekte aus Gesellschaften, in denen keine Verfahren der massenhaften Produktion von Geschriebenem verbreitet waren oder sind. Dazu gehörten etwa mit Tinte beschriftete Bambusspleiße aus dem alten China, Graffiti auf antiken Goldmünzen des Römischen Reiches oder mit Keilschrift beschriebene Tontafeln aus Mesopotamien. Anliegen der Forscherinnen und Forscher war es, einen neuen interpretativen Zugang zu dem dort Geschriebenen zu entwickeln. Indem sie über den Textinhalt hinaus den Raum- und Handlungszusammenhang der Artefakte in den Blick genommen haben, ist es ihnen gelungen, die Beziehungen von Material, Schrift und kulturellen Praktiken vormoderner Kulturen zu beleuchten. Die Arbeiten wurden über zwölf Jahre und damit über die maximale Dauer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
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