Evolutionäre Anthropologie in Leipzig: Gemeinsame Berufungen beschlossen, neuer Studiengang geplant
In der Vereinbarung geht es um kooperativ geführte Berufungsverfahren für Professuren in den Bereichen Bioinformatik, Paläogenetik, Virtuelle Paläoanthropologie, Paläoanthropologie und Populationsgenetik im Bereich der evolutionären Anthropologie und Medizin. Entstehen sollen zudem zwei Forschungsgruppen, in denen auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen weiter ausgebildet und gefördert werden.
Um das Potential des Themenbereichs sowie der Kooperation voll auszuschöpfen und zukünftig weiterzuentwickeln, wollen die Institutionen den gemeinsamen, englischsprachigen Master-Studiengang etablieren. Er könnte im Wintersemester 2026/27 starten. In der Universität wird er noch in diesem Jahr auf den nötigen Gremienweg gebracht. Pro Jahr sollen rund 20 Studierende aufgenommen werden.
Der Schwerpunkt des Studienprogramms liegt auf der Vermittlung der theoretischen und praktischen Fähigkeiten, die für interdisziplinäre Forschung auf hohem internationalem Niveau erforderlich sind. Das Programm bietet drei Spezialisierungsrichtungen: Ursprünge des Menschen, Evolutions- und Archäogenetik sowie Verhalten, Ökologie und Evolution von Menschen und Primaten. In Deutschland gibt es derzeit keinen Masterstudiengang "Evolutionary Anthropology", der vergleichbare Lehrinhalte anbietet.
Der Freistaat Sachsen wird Mittel für das erforderliche Lehrpersonal und zur Weiterentwicklung des Themas in der Forschung bereitstellen. Der Ministerpräsident unterstrich durch seine Teilnahme an der Feierstunde, wie wichtig dem Freistaat die intensivierte Kooperation der Vertragspartner ist.
"Wir freuen uns sehr darüber, dass wir die sehr gute Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie mit einem Fokus auf unsere Exzellenzentwicklung intensivieren können. Die neuen Professuren und die Ausbildung der Studierenden werden zur Stärkung von Profilbereichen unserer Universität beitragen, insbesondere in den strategischen Forschungsfeldern 'Nachhaltige Grundlagen für Leben und Gesundheit' sowie 'Veränderte Ordnungen in einer globalisierten Welt'. Zudem werden wir damit weiter an internationaler Sichtbarkeit gewinnen.“, sagte Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig.
Prof. Dr. Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, ergänzte dazu: "Ich freue mich sehr, dass die Universität Leipzig und unser Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie dieses Konzept entwickelt haben. Es sieht gemeinsame Berufungen von Professorinnen und Professoren, die Gründung von zwei neuen Forschungsgruppen sowie die Einrichtung eines neuen Studiengangs vor. Ich bin auch sehr dankbar, dass der Freistaat die erforderlichen Mittel aufgebracht hat, um uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Nun hoffe ich, dass wir damit Studierende aus der ganzen Welt nach Leipzig locken können, denn was wir anbieten werden, ist einzigartig!“
RSS-Feeds @ Archäologie Online
- Nachrichten
- Videos
- Podcasts





