ERC Synergy Grant für Projekt "CoCo – Connected Communities in early medieval Europe"

Das Projekt "CoCo – Connected Communities in early medieval Europe" hinterfragt das weit verbreitete Bild, demzufolge ein zuvor vereintes und vernetztes Europa nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reichs in einen fragmentierten Kontinent zerfiel, aufgeteilt in eine Reihe ethnischer Königreiche. Die Fördersumme beträgt rund 11,1 Millionen Euro. Teil dessen ist auch Dr. Susanne Brather-Walter von der Universität Freiburg als assoziierte Wissenschaftlerin.

Dr. Susanne Brather-Walter
Archäologin Dr. Susanne Brather-Walter. Foto: Jürgen Gocke / Universität Freiburg

Frühmittelalterliche Europäer lassen sich anhand ihrer Gräber erkennen, von denen viele auf dem gesamten Kontinent ausgegraben wurden. Die erstaunliche Anzahl von Gegenständen, die daraus geborgen wurden, sowie gemeinsame Bestattungspraktiken zeugen von einer stark vernetzten Welt. Die Forschung an alter DNA bestätigt dies derzeit in rasantem Tempo. Das Projekt macht sichtbar, wie diese Verbindungen entstanden sind und aufrechterhalten wurden. Brather-Walter befasst sich gemeinsam mit zwei Mitarbeitenden mit den verbreiteten Perlenfunden in Mitteleuropa, Skandinavien und Italien und setzt hierbei archäologische und naturwissenschaftliche Verfahren vergleichend ein. "Wir behaupten, dass die Verbindungen der 'einfachen Leute' für die Entwicklung Europas nach dem Ende des Römischen Reiches ebenso entscheidend waren wie die Heldentaten von Königen, Adligen, Bischöfen und Heiligen, von denen in schriftlichen Quellen berichtet wird", sagt sie.

Brather-Walter ist Wissenschaftliche Angestellte am Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Freiburg. Das Projekt wird geleitet von einem Forschungsteam der Universität Leiden, Niederlande, der Università Cattolica del Sacro Cuore, Milano, Italien, der Universität Masarykova, Brno, Tschechien und der KU Leuven, Belgien.

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