Den Steinmetzen der Antike auf der Spur
Leiter des Seminars waren der Steinbildhauer Harald Scherer, der sein Atelier am Bahnhof in der Posthalle hat, und Dr. Florian Leitmeir vom Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Würzburg. Die beiden haben dieses analoge Lehrformat 2017 entwickelt. Seitdem bieten sie es den Studierenden im zweijährigen Turnus an.
"Antike Steinbildwerke zählen zu den zentralen Forschungsbereichen der Klassischen Archäologie", sagt Florian Leitmeir. Im Studium werden sie in aller Regel anhand von Fotografien und Gipsabgüssen besprochen. Echte Skulpturen bieten aber den Vorteil, dass an ihnen unterschiedliche Spuren von unterschiedlichen Meißeln zu erkennen sind. Dadurch ergeben sich bessere Einblicke in den Herstellungsprozess.
In der experimentellen Übung schärften die Studierenden ihren Blick auf antike Oberflächen, indem sie selbst Objekte aus Sand- oder Kalkstein fertigten. Im direkten Kontakt mit dem Material konnten sie die unterschiedlichen Härtegrade und die Zusammensetzung von lokalem Sandstein und Muschelkalk sowie von Marmor aus Carrara bestens erkunden
Zusätzlich zu den Einzelarbeiten entstand auch ein gemeinsames Werkstück. Weil die Übung zum fünften Mal stattfand, wurde zu diesem kleinen Jubiläum eine Palmette gewählt, ein Ornament in Form eines Palmblattes. In der Antike wurden Palmetten als krönender Abschluss eines Monuments verwendet.
An einen Abschluss ihres Seminars denken Harald Scherer und Florian Leitmeir aber noch lange nicht: Sie würden gerne auch das zehnjährige Jubiläum feiern. Die Zeichen dafür stehen gut: Die Planungen für 2027 laufen und erste Studierende sind bereits auf der Warteliste.
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