"Mit Jan Assmann konnten wir einen Kulturwissenschaftler von internationalem Rang für die Gothaer Bestände interessieren", freut sich Prof. Dr. Martin Mulsow, Direktor des Forschungszentrums Gotha. Schloss Friedenstein biete für Assmanns Forschungsinteressen viele interessante Anhaltspunkte. "Die Forschungsbibliothek besitzt einen umfangreichen Bestand zur Religionsgeschichte, der immer noch manche Entdeckungen erwarten lässt." Zugleich befindet sich auf Schloss Friedenstein eine eindrucksvolle Ägyptensammlung. Im späten 18. Jahrhundert war die Residenzstadt Gotha ein Zentrum der Freimaurer. Unter anderem lebte hier mehr als drei Jahrzehnte lang der Gründer des Illuminaten-Ordens, Adam Weishaupt. Die wissenschaftliche Erforschung antiker Mysterien im Zuge der Freimaurer-Bewegung hatte um 1800 eine Ägyptomanie ausgelöst, für die sich der Ägyptologe und Religionswissenschafter Assmann gerade auch in seinen jüngeren Arbeiten interessiert. Jan Assmann war bis zu seiner Emeritierung 2003 Professor für Ägyptologie in Heidelberg und unterrichtet heute als Honorarprofessor in Konstanz.
Parallel zu den Forschungen stellt Prof. Assmann in einer Vortragsreihe seine jüngsten Ergebnisse zur Diskussion. Die Vorträge finden im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha statt, Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Erster Termin ist am Montag, 25. Januar.
Vortragstermine
Montag, 25. Januar
"Schrift und Geheimnis. Die griechische Theorie der Hieroglyphen und ihre abendländische Rezeption"
Donnerstag, 28. Januar
"Monotheismus als Arkantheologie. Ägyptische Religion bei Spencer und Cudworth"
Dienstag, 2. Februar
"Die politische Dimension der Mysterien und die Mysterientheorie der Freimauerer"