Als Teil seiner umfassenden wissenschaftlichen Auswertung rund um den 2013 bei Gotha im Block geborgenen und bis 2016 in Weimar freigelegten „Herrn von Boilstädt“ hat das TLDA eine zeichnerische wie auch eine dreidimensionale Gesichtsrekonstruktion des frühmittelalterlichen Kriegers in Auftrag gegeben – die nach kriminalistischer Methodik angefertigten Ergebnisse wurden am Freitag durch Frau Staatssekretärin Dr. Babette Winter enthüllt.
Für die plastische Gesichtsrekonstruktion fertigte Frau Kristina Scheelen M.A. von der Universitätsmedizin Göttingen auf Basis eines 3D-Ausdrucks des gescannten Originalschädels zunächst eine Büste in Ton an. Von dieser stellte sie einen Abguss mit Silikonkautschuk her, den sie anschließend kolorierte und mit Echthaar versah. Haar- und Augenfarbe waren zuvor von Frau Dr. Susanne Hummel (Uni Göttingen) anhand von DNA-Analysen bestimmt worden.
Während die wissenschaftliche Weichteilrekonstruktion über den Schädel als solche relativ eindeutig ist, bleibt ein gewisser Spielraum für Frisuren, Barttracht oder auch Kopfbedeckungen. Mehrere wahrscheinliche Varianten werden in Zeichnungen dargestellt, die Frau Dipl.-Ing. Steffi Burrath vom Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt auf Grundlage derselben vom amerikanischen FBI entwickelten Methodik anfertigte.