Wechsel an der Spitze: Dr. Sandra Peternek wird neue Direktorin der LWL-Archäologie für Westfalen

Ab Januar 2026 übernimmt Dr. Sandra Peternek die Leitung der LWL-Archäologie für Westfalen. Sie folgt auf Prof. Dr. Michael M. Rind und bringt umfangreiche Erfahrung in Wirtschafts- und Rohstoffarchäologie mit.

Sandra Peternek wird neue Direktorin der LWL-Archäologie
Am 1.1.2026 wird Dr. Sandra Peternek neue Direktorin der LWL-Archäologie für Westfalen. Foto: LWL / H. Witte

Ein Herz für die Landesarchäologie: Dr. Sandra Peternek übernimmt Leitung der LWL-Archäologie für Westfalen

Zum 1. Januar 2026 steht ein bedeutender Wechsel an der Spitze der LWL-Archäologie für Westfalen bevor. Dr. Sandra Peternek wird die neue Direktorin der Einrichtung, die beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) angesiedelt ist. Sie folgt auf Prof. Dr. Michael M. Rind, der nach 17 Jahren engagierter Leitung in den Ruhestand tritt.

In ihrem neuen Amt verantwortet Peternek nicht nur die archäologische Bodendenkmalpflege im östlichen Nordrhein-Westfalen, sondern auch die drei archäologischen Museen des LWL: das Museum für Archäologie und Kultur in Herne, das Römermuseum in Haltern am See sowie das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn.

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger würdigt den Wechsel: »Mit Prof. Michael Rind verlässt ein fulminanter Kenner und wissenschaftliches Schwergewicht der Archäologie den LWL. […] Wir freuen uns gleichzeitig, dass wir mit Dr. Sandra Peternek eine versierte und durchsetzungsstarke Wirtschafts- und Rohstoffarchäologin als Nachfolgerin für dieses wichtige Amt gewinnen konnten.«

Zukunft gestalten, Geschichte bewahren

Für Peternek ist die neue Aufgabe nicht nur ein Karriereschritt, sondern eine Herzensangelegenheit: »Mein Herz schlägt schon lange für die Landesarchäologie, insbesondere für die meiner Heimatregion Westfalen«, betont sie. Die Verbindung zwischen wissenschaftlicher Forschung und dem Schutz archäologischer Hinterlassenschaften sei für sie zentral: »Hier haben wir die Gelegenheit, ganz konkret die Geschichte vor unserer Haustür zu erforschen und dabei auch oftmals vor der Zerstörung zu retten.«

Die neue Direktorin sieht sich nicht nur in einer verantwortungsvollen Rolle, sondern auch mit weitreichenden Gestaltungsmöglichkeiten betraut. Besonders wichtig ist ihr der Einfluss auf landespolitische Entscheidungen, etwa in Bezug auf das Denkmalschutzgesetz NRW.

Teamarbeit und wissenschaftliche Vielfalt

Peternek hebt hervor, was die LWL-Archäologie aus ihrer Sicht besonders macht: »In den Landesämtern kann man in aller Regel objektive Entscheidungen im Hinblick auf den Denkmalschutz treffen.« Sie schätzt die große Themenvielfalt von Bauplanungsprozessen bis hin zu Grundlagenforschung und lobt insbesondere das Team: »Die LWL-Archäologie für Westfalen […] stellt ein wunderbares Team dar, deren Potential ich fördern und ausbauen möchte.«

Dabei verweist sie auch auf die beachtliche personelle Ausstattung: »Beispielsweise haben wir mehr festangestellte Wissenschaftler:innen als die meisten Archäologischen Institute an Universitäten.« Dies ermögliche unter anderem eigenständige Publikationen, moderne Untersuchungsmethoden wie geomagnetische Prospektionen und langfristige Forschungsprojekte.

Prioritäten und persönliche Motivation

In den kommenden Jahren will Peternek die LWL-Archäologie weiterentwickeln und zukunftssicher gestalten. Drei Aspekte stehen für sie im Vordergrund: die fachliche Qualität und den Service der Landesarchäologie zu erhalten, die öffentliche Wahrnehmung zu stärken und das breite Aufgabenfeld der Archäologie sichtbar zu machen.

Ihre persönliche Leidenschaft für das Fach zeigt sich in einem anschaulichen Beispiel: »Wenn ich etwa in Gronau-Markenfort […] eine Pfeilspitze aus Feuerstein in Händen halte, die schon vor tausenden von Jahren ein Mensch benutzt hat, berührt mich das auch heute noch.«

Fachliche Expertise und Werdegang

Dr. Sandra Peternek studierte Ur- und Frühgeschichte sowie Wirtschafts- und Rohstoffarchäologie an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Dissertation widmete sie siedlungsdynamischen Prozessen in der Eisenzeit des Rheinischen Braunkohlereviers. Nach Stationen an der RUB und im Denkmalschutz in Düsseldorf wechselte sie 2022 zur LWL-Archäologie und übernahm die Leitung der Außenstelle Münster. Sie engagiert sich zudem im Verband der Landesarchäologien für die Belange Westfalens.

Mit Peternek übernimmt eine fachlich versierte und regional verwurzelte Archäologin die Leitung der LWL-Archäologie für Westfalen – und setzt sich damit für den Erhalt und die Vermittlung archäologischen Kulturerbes in der Region ein.

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