Neustrukturierung der Stadtarchäologie in Duisburg

Im vergangenen Jahr wurde den politischen Gremien der Stadt Duisburg vom Stadtentwicklungsdezernat ein Konzept zur Einrichtung eines "Zentrums für Archäologie und Denkmalpflege in Duisburg", kurz ZADD, präsentiert. Inzwischen sind die personellen Voraussetzungen geschaffen, das Projekt umzusetzen.

Die drei neuen Mitarbeiter (von linkS): Dr. Kai Thomas Platz, Meike Hachmeyer MA, Dr. Brigitta Kunz und der Stadtarchäologe Dr. Volker Herrmann
Die drei neuen Mitarbeiter (von linkS): Dr. Kai Thomas Platz, Meike Hachmeyer MA, Dr. Brigitta Kunz und der Stadtarchäologe Dr. Volker Herrmann

Zum 1. September 2008 konnten 3 neue wissenschaftliche Mitarbeiter ihren Dienst antreten: Für die Inventarisierung und die wissenschaftliche Erschließung der städtischen archäologischen Sammlungen stehen nun mit Dr. Kai Thomas Platz und Meike Hachmeyer zwei erfahrene Fachwissenschaftler zur Verfügung. Baumaßnahmen im Stadtgebiet können nun auch mit eigenen archäologischen Grabungsprojekten durch die Einstellung von Dr. Brigitta Kunz begleitet und vorbereitet werden. Die ehemalige Schule an der Paul-Rücker-Straße in Neuenkamp wird zum "Zentrum für Archäologie und Denkmalpflege Duisburg" hergerichtet. Hier werden geeignete Räume für die Unterbringung des zentralen Fundarchivs enstehen. Zur Zeit befindet sich die Sammlung im Keller des Rathauses und in angemieteten Räumlichkeiten in der Kupferhütte. Die Menge der hier eingelagerten Fundstücke ist enorm: Alle Regale übereinander gestellt ergäben eine Höhe von etwa 500 Metern.

Die neuen Mitarbeiter werden eine wissenschaftliche Auswertung der Funde vornehmen: Die Inventarisierung wird alle relevanten Daten erfassen wie die Herkunft der Funde, die Fundart, das Alter und soweit möglich auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Grabungsschicht. So wird es in Zukunft möglich sein, einiges mehr über den Siedlungsraum und die Duisburger Vergangenheit zu erfahren. Nach Auswertung werden die Ergebnisse veröffentlicht.

Schon in den vergangenen Monaten wurden die Weichen gestellt, die Archäologie und Bodendenkmalpflege in der Stadt zukünftig zu stärken und öffentlich wirksam zu präsentieren. In Werkschauen zur 1125-Jahrfeier und am Tag des offenen Denkmals sowie in wissenschaftlichen und populären Publikationen haben die Archäologen über aktuelle Ergebnisse ihrer Arbeit bereits berichtet. Neu erschienen zum Tag des offenen Denkmals ist ein Heft der Reihe Duisburger Denkmalthemen zum Steinturm in Huckingen. Mit mehreren Projekten beteiligt sich die Untere Denkmalbehörde auch am Projekt Ruhr 2010, dem europäischen Kulturhauptstadtjahr der Region. So entstehen zur Zeit eine Visualisierung der historischen Altstadt in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum und ein archäologisch-historischer Wanderweg durch die Altstadt. Mit beachtlichen wissenschaftlichen Ergebnisse kann die Stadtarchäologie auch zu den kürzlich in der Kirche von Mittelmeiderich durchgeführten Grabungen sowie zu neuen Forschungen an der Duisburger Stadtbefestigung aufwarten.

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