Ältester Haushund aus dem Kesslerloch nachgewiesen

Bei der Neubearbeitung der Tierknochen aus dem Kesslerloch bei Thayngen (Kanton Schaffhausen) sind die Forscher Hannes Napierala und Hans Peter Uerpmann der Universität Tübingen auf Knochen gestossen, die nicht von einem Wolf stammen.

Oberkieferknochen vom Kesslerloch SH. Anhand von Vergleichen stellten die Forscher fest, dass er zu einem Hund gehörte. (© Hannes Napierala, Universität Tübingen)
Oberkieferknochen vom Kesslerloch SH. Anhand von Vergleichen stellten die Forscher fest, dass er zu einem Hund gehörte. (© Hannes Napierala, Universität Tübingen)

Das Gebiss ähnelt vielmehr demjenigen heutiger Hunde. Die oberen Reisszähne beispielsweise sind um mindestens drei Millimeter kürzer, als vergleichbare Wolfsfunde. Die Knochen wurden mittels 14C datiert: 14100–14600 BP. Die Funde aus der Höhle Kesslerloch sind damit der bisher älteste Beweis für die Zähmung des Wolfs. Der Hund, der beste Freund des Menschen, war also bereits den Rentierjägern vom Kesslerloch bekannt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Literatur:

Hannes Napierala, A "New" Palaeolithic Dog from Central Europe. International Journal of Osteoarchaeology 2010.

Hannes Napierala, Die Tierknochen aus dem Kesslerloch. Neubearbeitung der paläolithischen Fauna. Beiträge zur Schaffhauser Archäologie 2. Schaffhausen 2008.

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