Archäologie Online (Logo)

Archäologie Online Newsletter 18/2023

15.09.2023

 

Sehr geehrte Leser,
dieser Newsletter informiert Sie über Neuigkeiten und Änderungen bei Archäologie Online.

Newsletter online lesen
 
 

Nachrichten

Darstellungen von Tierfährten als ergiebige Informationsquelle
Auf Spurensuche

Felswände in Namibia zeigen hunderte steinzeitliche Darstellungen von Tieren, menschlichen Fußabdrücken – und Tierfährten. Letztere wurde bisher aber wenig Beachtung geschenkt, weil Forschende nicht das Wissen hatten, sie zu interpretieren. Archäologen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Universität zu Köln haben nun zusammen mit Fährtenlesern der Nyae Nyae Conservancy in Tsumkwe, Namibia, die eingepickten Tierspuren auf sechs Felswänden genauer untersucht und konnten den Fährten detaillierte Informationen zu Tierart, Alter, Geschlecht, Gliedmaßen, Körperseite, Laufweg und relative Laufrichtung zuordnen.

Mehr lesen
 
Unbekannte Kirche mit besonderem Grundriss in Erwitte entdeckt
Freilegung der Kirchenfundamente

Archäologinnen und Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben bei Erwitte-Eikeloh (Kreis Soest) die Überreste einer ehemaligen Kirche aus dem 10. Jahrhundert entdeckt. Der 30 Meter lange Steinbau hat einen Grundriss, der in Westfalen bisher unbekannt war.

Mehr lesen
 
Eisenzeitliche Brandgräber in Fröndenberg-Frömern
Silexpfeilspitze

Archäologinnen und Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben bei Fröndenberg-Frömern (Kreis Unna) zirka 2.000 Jahre alte Gräber mit Leichenbrand und reichen Grabbeigaben, darunter Keramik, gefunden. "Die reiche Keramikbeigabe macht besonders ein Grab westfalenweit für die Eisenzeit einzigartig", so der LWL-Archäologe Dr. Manuel Zeiler.

Mehr lesen
 
Auf den Spuren der ersten römischen Siedler in Hessen
Römischer Bronzeeimer und Glasflakon

In einer sechswöchigen Lehrgrabung brachten Studierende der Goethe Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit der hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Außenstelle Darmstadt, neue Erkenntnisse zur Vergangenheit der Gemeinde Nauheim ans Tageslicht. Nun konnten erstmals die Ergebnisse der Ausgrabungen präsentiert werden.

Mehr lesen
 
Ausgrabungen in einer 9.000 Jahre alten Fundstelle bei Dehlitz in Sachsen-Anhalt
Ausgrabung in Dehlitz

Mittelsteinzeitliches Jagdlager aus der Zeit der »Schamanin von Bad Dürrenberg« identifiziert.

Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt graben derzeit bei Dehlitz (Burgenlandkreis) einen Fundplatz aus der Zeit der bekannten »Schamanin von Bad Dürrenberg« aus. Der etwa 9.000 Jahre alte mittelsteinzeitliche Fundort liegt in rund sechs Kilometern Luftlinie südlich ihres Grabes im Kurpark von Bad Dürrenberg. Funde und Befunde deuten auf ein temporäres, wohl mehrmals genutztes Jagdlager hin.

Mehr lesen
 
Mittelalterliche Eliten im Gewerbegebiet
Vorstellung der Grabungsergebnisse

Auf dem Gelände des interkommunalen Gewerbegebietes InterKom haben archäologische Grabungen beeindruckende Funde aus mehreren Epochen, insbesondere der Jungsteinzeit und dem frühen Mittelalter, zu Tage gefördert. Die hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen stellte die Funde am Mittwoch in Ebsdorfergrund gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Angela Dorn vor.

Mehr lesen
 
Montanarchäologische Grabungen fördern über 2000 Jahre alten Kinderschuh zutage
Erstaunlich gut erhaltener Grabungsfund am Dürrnberg: ein über 2000 Jahre alter Kinderschuh

Seit 2001 führt das Deutsche Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen, mit seinem Forschungsbereich Montanarchäologie am Dürrnberg bei Hallein montanarchäologische Untersuchungen durch. Der Dürrnberg nahe Salzburg ist bekannt für seinen Abbau von Steinsalz, der bereits in der Eisenzeit stattgefunden hat. Nun haben Grabungen unter der Leitung von Forschungsbereichsleiter Prof. Dr. Thomas Stöllner einen besonderen Fund ermöglicht: einen über 2000 Jahre alten, ausgesprochen gut erhaltenen Kinderschuh.

Mehr lesen
 
Ein spektakulärer Wasserspeier
Der bedeutende Neufund wurde vom Grabungsleiter, Prof. Dr. Jon Albers, gemeinsam mit dem Leiter des archäologischen Parks von Selinunt, Dr. Felice Crescente, und dem ersten Direktor des DAI Rom, Prof. Dr. Ortwin Dally, der Öffentlichkeit präsentiert

Bei Grabungen auf Sizilien hat ein Forschungsteam um den Archäologen der Ruhr-Universität Bochum Prof. Dr. Jon Albers einen spektakulären Fund gemacht: Sie entdeckten unmittelbar auf einer Straße in direkter Nachbarschaft des antiken Osthafens von Selinunt einen Löwenkopf aus Marmor, der als Baudetail eines Tempeldaches Regenwasser ableiten sollte. Der Wasserspeier ist 60 Zentimeter hoch und damit deutlich größer als ähnliche Funde aus der Region. Besonders macht ihn auch das Material, das im westgriechischen Raum selten und kostbar war. Der Löwenkopf ist ungewöhnlich gut erhalten und noch unfertig.

Mehr lesen
 
Der Duft der Ewigkeit - neue Studie über altägyptische Mumifizierungsbalsame
Kanopenkrug der Senetnay

In einem innovativen Versuch, eine sensorische Brücke in die Vergangenheit zu schlagen, hat ein Forschungsteam unter der Leitung von Barbara Huber vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie (MPI-GEA) einen der Duftstoffe nachgebildet, die bei der Mumifizierung einer wichtigen ägyptischen Frau vor mehr als 3.500 Jahren verwendet wurden.

Mehr lesen
 
Konstantinopel als Vorbild?
Freigelegter Achteckturm

Bei Ausgrabungen auf Schloss Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut (Burgenlandkreis) kam ein ein außergewöhnlich gut erhaltener, imposanter achteckiger Turm des Befestigungssystems aus der ersten Ausbauphase der Burg um 1100 zu Tage. Vorbild für seinen um diese Zeit im Heiligen Römischen Reich noch äußerst seltenen Grundriss könnten die Türme der Stadtmauer von Konstantinopel gewesen sein.

Mehr lesen
 
Hallstatt: 3.000 Jahre alte Darmparasiten von Bergleuten untersucht
Probennahme

Wiener Forscher:innen konnten die weltweit ersten Gensequenzen des menschlichen Spulwurms aus der Bronzezeit und die ersten Gensequenzen von prähistorischen Parasiten aus Österreich gewinnen. Untersucht wurden Exkremente von prähistorischen Bergleuten in Hallstatt. Das berichtet ein Team von MedUni Wien, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des Naturhistorischen Museums Wien im Fachjournal Nature Scientific Reports.

Mehr lesen
 
Mehr Nachrichten finden Sie hier
 
 

Kurz notiert

Archäologie nach der Flut
Tal der Ferbecke nach der Flut

Vor zwei Jahren, im Juli 2021, führten massive Niederschläge besonders in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu großflächigen Überschwemmungen. Diese Flutkatastrophe kostete tragischerweise über 220 Menschen das Leben und zerstörte quadratkilometergroße Gebiete. Bis heute sind viele der angerichteten Schäden nicht behoben oder gar erfasst. Auch archäologische Fundstellen - Bodendenkmäler - wurden von diesem Flutereignis in Mitleidenschaft gezogen: Beispielsweise wurden römische Wasserleitungen unterspült oder mittelalterliche Verhüttungsplätze abgetragen und dadurch bedeutendes kulturelles Erbe zerstört.

Mehr lesen
 
Virtuell in die Unterwelt
Forscher der Speläogruppe Sauerland e.V. vermessen das Felsenmeer

Der mittelalterliche Bergbau im Felsenmeer wird erforscht und präsentiert

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat gemeinsam mit der Stadt Hemer und der Speläo-Gruppe-Sauerland e.V. die Ergebnisse eines Forschungsprojektes zum Felsenmeer in Hemer (Märkischer Kreis) präsentiert. Eine Virtual Reality-Anwendung zeigt das Höhlensystem mit Spuren des mittelalterlichen Bergbaus.

Mehr lesen
 
Von der Mosel ans Mittelmeer
Dis Bissula legt ab

Das an der Universität Trier nachgebaute römische Handelsschiff »Bissula« hat sich auf den Weg nach Cannes gemacht. Knapp einen Monat lang wird es dort Daten sammeln. Die Messfahrten auf dem Mittelmeer sollen Erkenntnisse zum antiken Seehandel erbringen.

Mehr lesen
 
Mongolei zeichnet drei Forschende aus Deutschland aus
Ausgrabungen in der Mongolei

Für ihre langjährige und erfolgreiche Forschungsarbeit in der Mongolei erhielten drei deutsche Archäologen herausragende Auszeichnungen. Der Staatssekretär M. Batgerel heftete im Ministerium für Erziehung und Wissenschaft der Mongolei in der Hauptstadt Ulaanbaatar Prof. Dr. Dr. h.c. Jan Bemmann von der Universität Bonn den Polarstern, den höchsten an Ausländer zu vergebenden Orden, ans Revers. Dr. Susanne Reichert (ebenfalls Universität Bonn) und Dr. Ursula Brosseder vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) erhielten die Freundschaftsmedaille.

Mehr lesen
 
Doppelter ERC-Preisträger revolutioniert Arbeit mit antiken Texten
Peter Riedlberger

Gemeinsam mit internationalen Teams entwickelt Peter Riedlberger wegweisende Tools für Latein und Altgriechisch.

Mehr lesen
 
Balzan-Preise 2023 für Max-Planck-Forscher
Jean-Jacques Hublin

Unter anderem wird Jean-Jacques Hublin, Direktor Emeritus am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, mit dem Balzan Preis 2023 für "Evolution der Menschheit: Paläoanthropologie" ausgezeichnet.

Mehr lesen
 
Forschungsgrabung zur Chronologie der Bronze- und Eisenzeit
Ausgrabung auf dem Lochenstein

Genau 100 Jahre nach Beginn der ersten systematischen Ausgrabungen auf dem Lochenstein bei Hausen am Tann (Zollernalbkreis) durch Gerhard Bersu und das damalige Landesamt für Denkmalpflege finden an gleicher Stelle derzeit erneut archäologische Untersuchungen statt.

Mehr lesen
 
Recht und Verwaltung im Land der Pharaonen
Papyrus

Von Alexander dem Großen bis zu Kleopatra: Mit dem Alltag in Recht und Verwaltung im antiken Ägypten befasst sich ein gemeinsames Forschungsprojekt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität zu Köln. Rund 6.500 Papyrus-Fragmente werden im Rahmen des Vorhabens neu übersetzt, kommentiert und zusammengefasst. Hierfür stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) über zwölf Jahre mehrere Millionen Euro aus ihrem Fonds für Langfristvorhaben bereit.

Mehr lesen
 
Hier geht es zu den Blog-Einträgen
 
 

Neue Einträge im Guide

  • ROAD - ROCEEH Out of Africa Database
    Die Datenbank ROAD (ROCEEH Out of Africa Database) zählt zu den größten digitalen Datensammlungen zu Archäologie, Anthropologie, Paläontologie und Botanik. Sie verknüpft Informationen zu kulturellen Fundstücken und menschlichen, tierischen sowie pflanzlichen Fossilien, die in den vergangenen 150 Jahren entdeckt und erforscht wurden und ordnet diese geografisch und chronologisch ein. Die Forschungsstelle ROCEEH (»The Role of Culture in Early Expansions of Humans«) hat in der Datenbank Informationen zu 2.400 prähistorischen Fundstätten und 24.000 Fundinventaren aus über 100 paläolithischen Kulturen zusammengestellt. Die digitale Datensammlung in englischer Sprache steht Forschenden wie auch Laien kostenfrei zur Verfügung.
  • MagEIA – Magic between Entanglement, Interaction, and Analogy
    Die alten Kulturen Ägyptens, Westasiens und des östlichen Mittelmeerraums haben überaus reiche Texttraditionen hervorgebracht, die gemeinhin als »magische Texte« angesprochen werden. Die Erforschung dieser Texte erfolgt zwar intensiv aber meist in den Grenzen der jeweiligen Fachdisziplinen. Aus diesem Grund verfolgt die Kolleg-Forschungsgruppe (KFG) »MagEIA – Magic between Entanglement, Interaction, and Analogy« einen anderen Ansatz: sie soll als Forum für die Verbindung von philologischer und komparatistischer Forschung zu antiken magischen Texttraditionen dienen und die nachhaltige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Philologien sowie der Religionsgeschichte, Kulturanthropologie und Archäologie fördern.
  • Fundberichte Hessen Digital
    Das E-Journal »Fundberichte Hessen Digital« wird von der »hessenARCHÄOLOGIE des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen« (LfDH) herausgegeben. Es bildet die Nachfolgepublikation der 1961–2017 ausschließlich im Druck erschienenen »Fundberichte aus Hessen« und ist online sowie kostenfrei zugänglich.
  • roemerschiffe.de
    Im Rahmen des Forschungsprojektes »Maritime Verbindungen und ihr Einfluss auf den antiken Seehandel« an der Universität Trier wurde ein hochseetaugliches römisches Handelsschiff vom Typ Lauron II nachgebaut. Die Website »roemerschiffe.de« informiert über den Bau des Schiffes und die zugrunde liegenden Originalfunde.
  • Maritime Verbindungen und ihr Einfluss auf den antiken Seehandel – Nautische Simulationen als Grundlage historischer Forschungen
    Seeverbindungen sind eine zentrale Voraussetzung für die Entwicklung komplexer Wirtschaftssysteme. Im Gegensatz zu den archäologisch, dokumentarisch und literarisch deutlich besser belegten Landverbindungen stellen die Seewege und ihr Einfluss auf die Transportkosten insbesondere für die vormodernen Epochen ein Forschungsdesiderat dar. Mit dem Projekt »Maritime Verbindungen und ihr Einfluss auf den antiken Seehandel - Nautische Simulationen als Grundlage historischer Forschung« möchte die Universität Trier einen Beitrag zur Erforschung dieser Themen leisten. Ziel ist es, durch die Entwicklung eines Digitalen Interaktiven Maritimen Atlas zur Geschichte (DIMAG) ein Arbeitsinstrument für die Forschung, aber auch für die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, mit dem durch die Verknüpfung von Routensimulationen mit historischen und archäologischen Daten Warenströme, Wirtschafts- und Kommunikationswege erforscht werden können.
  • Amanuensis, Titivillus, Cursor - Digitale Tools zur Arbeit an lateinischen und altgriechischen Texten
    Drei digitale Werkzeuge, die die Arbeit mit lateinischen und altgriechischen Texten erleichtern, hat Prof. Peter Riedlberger von der Universität Bamberg zusammen mit internationalen Teams entwickelt. Die drei Anwendungen sind kostenlos und stehen allen Interessierten zum Download zur Verfügung: »Amanuensis« ist ein schnelles, leistungsfähiges und komfortables Programm zur Suche in einer umfangreichen Datenbank mit lateinischen und griechischen Quellen zum römischen Recht; »Titivillus« ermöglicht die Rechtschreibkorrektur für Latein und Altgriechisch in Microsoft Word; »Cursor« wurde entwickelt, um die Arbeit mit Texten zu erleichtern, die im »Cursus mixtus« verfasst wurden. Diese Texte zeichnen sich durch ein komplexes Rhythmussystem aus, das in der Kunstprosa einer begrenzten Zeitspanne gegen Ende der Antike verwendet wurde.
 
 
 

Ihre Meinung ist uns wichtig

Wie ist Ihre Meinung zu unserem Newsletter? Wünschen Sie sich mehr oder andere Informationen? Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Hinweise.

Schreiben Sie an: redaktion@archaeologie-online.de

Besuchen Sie Archäologie Online
 
 

Wussten Sie schon?

Archäologie Online ist ein Non-Profit-Projekt. Um die Kosten für Server usw. aufbringen zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.
Erfahren Sie mehr, helfen Sie mit!

Sie erhalten diesen Newsletter, da Sie ihn für die Mailadresse ###USER_email### abonniert haben. Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen, falls Sie ihn künftig nicht mehr erhalten wollen.