Jagd auf Waldelefanten war unter Neandertalern vor 125.000 Jahren weit verbreitet

Beckenknochen eines Waldelefanten vom Fundort Gröbern

Die Jagd auf den heute ausgestorbenen Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) war unter Neandertalern weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, des Leibniz-Zentrums für Archäologie, ebenfalls in Mainz, und der Universität Leiden in den Niederlanden. Funde in Ostdeutschland zeigen, dass Neandertaler große Mengen an Fleisch und Fett lagerten oder sich zeitweise zu größeren Gruppen zusammenschlossen, um diese zu verzehren.

Eckzahn eines senilen Höhlenbären, Endsee

Archäologen bergen mehr als 10.000 Tierknochen und mehrere Steinwerkzeuge

Zehntausende Jahre, zahlreiche Funde – viele offene Fragen: Während archäologischer Untersuchungen im Jahr 2022 im Landkreis Ansbach wurden Tausende von Knochen steinzeitlicher Höhlenbären sowie einige Steinwerkzeuge entdeckt. Zwischen August und Oktober dieses Jahr stießen Archäologinnen und Archäologen bei erneuten Grabungen auf weitere Funde, die vermutlich in die Altsteinzeit datieren. Für die Wissenschaft besonders interessant ist die Entdeckung von sieben erstaunlich gut erhaltenen Kieferfragmenten von bereits während der ersten Grabung entdeckten Höhlenbären. Sie vervollständigen – zusammen mit anderen Knochen – nun beinahe das gesamte Skelett des Großtieres.

Ausgrabungen
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VR-Modell einer Grabkammer

In die Ausgrabung eintauchen – ohne vor Ort zu sein? Klassische Archäologie und das Bonn Center for Digital Humanities der Universität Bonn wollen neue digitale Möglichkeiten wie 3D-Technologien und Virtuelle Realität in Forschung und Lehre nutzen. Im internationalen Projekt »Virtual Worlds in Teaching Archaeology« arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den Universitäten Amsterdam und Oslo sowie der Open University of the Netherlands zusammen. Die Europäische Union ko-finanziert das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit rund 400.000 Euro.

Digital Humanities
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Würzburger Straße bei Entdeckung des Bohlenweges

Bei Bauarbeiten im November 2023 stießen Straßenbauarbeiter in Fürth auf eine archäologische Sensation: Einen jahrhundertealten Bohlenweg unter der Würzburger Straße im Gemeindeteil Burgfarrnbach. Dieser geschichtsträchtige Pfad, auf dem einst die Franken der frühen Neuzeit ihre Karren lenkten, wird nun Stück für Stück freigelegt und gibt Einblicke in die reiche Geschichte Mittelfrankens.

Ausgrabungen
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Ausgrabung an der paläolithischen Fundstelle Ghar-e Boof

Frühmenschen des Mittelpaläolithikums ernährten sich vielfältiger als bislang angenommen. Die Analyse einer Fundstelle im iranischen Zagros-Gebirge belegt, dass Homininen vor circa 81.000 bis 45.000 Jahren sowohl Huftiere als auch Schildkröten und Raubtiere bejagten. Möglicherweise wurden auch Vögel verspeist.

Forschung
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Biber

Menschen, die vor rund 400.000 Jahren lebten, machten offenbar systematisch Jagd auf Biber, um sich von ihnen zu ernähren und möglicherweise auch, um ihre Pelze zu erbeuten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsteam der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, des Leibniz-Zentrums für Archäologie, ebenfalls in Mainz, und der Universität Leiden in den Niederlanden.

Forschung
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Rohstoffanalyse im CT

Ein internationales Team von Wissenschaftlern begibt sich auf eine Reise in die Altsteinzeit, um die Geheimnisse von 1,6 Millionen Jahre alten Steinwerkzeugen im äthiopischen Hochland zu entschlüsseln. Mithilfe modernster Technologien, darunter ein hochentwickelter 3D-Computertomograph, liefern die Untersuchungen neue Erkenntnisse über die gezielte Auswahl von Steinrohstoffen und ihre Verwendung in der Urgeschichte.

Forschung
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Blick auf die Grabungsfläche am Domplatz

Seit dem 16. Oktober 2023 führt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt eine archäologische Forschungsgrabung auf dem Magdeburger Domplatz durch. Sie soll eine Lücke zwischen zwei älteren Grabungen schließen und zur Klärung von Forschungsfragen beitragen, die derzeit in einem in Kooperation mit der Universität Heidelberg durchgeführten Forschungsprojekt erörtert werden. Mit der erstmals möglichen Identifizierung von Mauerresten eines repräsentativen und monumentalen Gebäudes der Ottonenzeit erbrachte die Untersuchung ein herausragendes Ergebnis.

Ausgrabungen
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Feine Linien im Zahnschmelz zeigen Stressphasen im Leben der frühmittelalterlichen Menschen an

Was die Zähne über Ernährung und Migration verraten

Neue Untersuchungen zeigen, dass Kinder im frühen Mittelalter Bayerns teilweise viel länger gestillt wurden als heute. Zudem stammen viele Frühbayern, die um 500 nach. Chr. im Alpenvorland bestattet wurden, ursprünglich offenbar aus ganz anderen Herkunftsgebieten, wo sie auch anders ernährt wurden. Ein Forscherteam um die SNSB-Anthropologin Michaela Harbeck und LMU-Doktorandin Maren Velte analysierte für ihre Studie menschliche Zähne aus diversen archäologischen Fundstätten in Bayern.

Forschung
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Präsentation der Funde

Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege (LAKD) hat am Mittwoch drei außergewöhnliche Funde vorgestellt, die im vergangenen Jahr von ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt wurden. Es handelt sich dabei um sieben Schwerter aus der Bronzezeit sowie 6.000 Silbermünzen und einen Schatzfund mit Reliquienbehälter aus dem 11. Jahrhundert.

Funde & Befunde
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Dokumentation der Befunde auf der Ausgrabung

Ein internationales Forscherteam untersucht im Küstenort Kalba in den Vereinigten Arabischen Emiraten Hinterlassenschaften von Besiedlungen zwischen 2500 bis 600 v. Chr. Trotz nachweislich trockener werdendem Klima bestätigen bronze-und eisenzeitlichen Funde eine 2.000-jährige, nahezu kontinuierliche Besiedlungsdauer und bezeugen florierenden Handwerks- und Wirtschaftsstandort.

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