Rituelle Menschenopfer in Chichén Itzá

Tempel von Kukulcán in Chichén Itzá

Nach dem Zusammenbruch des klassischen Maya-Reichs stieg Chichén Itzá zur Macht auf und gehörte fortan zu den größten und einflussreichsten Städten der alten Maya. Seine politischen Verbindungen und sein rituelles Leben waren bisher jedoch kaum erforscht. In einer aktuellen Studie berichtet ein internationales Forschungsteam über rituelle Menschenopfer in Chichén Itzá, die sich ausschließlich auf männliche Kinder konzentrierten. Enge verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den geopferten Jungen, darunter zwei eineiigen Zwillingspaaren, deuten auf eine Verbindung zum Schöpfungsmythos der Maya hin. Ein Vergleich der Genome von damaligen mit heutigen Maya belegte zudem die genetischen Auswirkungen von Epidemien aus der Kolonialzeit auf die heutigen Einwohner der Region.

Geomagnetische Messung im Wattenmeer

Eine achttägige Forschungskampagne erbringt neue Erkenntnisse zur Siedlungsgeschichte des nordfriesischen Wattenmeers. Im historischen, bei der Sturmflut von 1362 zerstörten Verwaltungsbezirk Edomsharde, zu dem auch der später mythologisch überhöhte Ort Rungholt gehörte, konnte ein interdisziplinäres Forschungsteam Spuren von 19 bislang unbekannten mittelalterlichen Warften nachweisen.

Kulturerbe
Weiterlesen
Händler und Reisende in Nepal

Handel und Kolonialismus waren wichtige Katalysatoren für die globale Ausbreitung der Malaria in den letzten 5.500 Jahren. Dies zeigt eine neue Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist.

Aus aller Welt
Weiterlesen
Jochen Griesbach-Scriba mit einer antiken Trinkschale im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg

Der Antikensammlung im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg droht der Verlust zahlreicher bedeutender Leihgaben. Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen jetzt eine Spendenaktion gestartet.

Es ist ein Szenario, das kein Museumsleiter erleben möchte: Ein Sammlerpaar hat seinem Museum über viele Jahrzehnte hinweg immer wieder kostbare Stücke als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt. Jetzt – nach dem Tod der beiden – meldet sich ein Nachkomme und verlangt die Objekte zurück. Er möchte sein Erbe zu Geld machen; dem Museum räumt er großzügig ein Vorkaufsrecht ein.

Museen & Ausstellungen
Weiterlesen
Säulenbasis unter Arkadenwand

Archäologische Untersuchungen in der Abdinghofkirche in Paderborn

Seit ihrer Weihe 1016 durch Bischof Meinwerk erlebten die Kirche Abdinghof und der anschließende Klosterbereich in Paderborn eine wechselvolle Geschichte. Sanierungsarbeiten im Laufe dieses Jahres förderten nun Befunde zutage, die für die Wissenschaftler:innen der Stadtarchäologie Paderborn weniger Antworten geben als vielmehr neue Fragen aufwerfen. Gehören die zwei im Mittelschiff gefundenen Säulenbasen zu einem frühen Vorgängerbau oder eher zu einer Chorschranke?

Ausgrabungen
Weiterlesen
Meeresgischt

Eine neue Emmy-Noether-Forschergruppe unter Leitung von Dr. Andrea Göhring an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) untersucht den sogenannten »Sea-Spray«-Effekt auf die Isotopensignatur von Organismen an der Ost- und Nordseeküste. Die Nachwuchsgruppe will dazu beitragen, bei Isotopenanalyen an archäologischen Proben den Effekt der Meeresgischt zuverlässig korrigieren zu können.

Forschung
Weiterlesen
Felszeichnung einer eisenzeitlichen Siedlung in Minusinsk, Russland

Verstreut über die eurasische Steppe stoßen Archäologinnen und Archäologen bei Ausgrabungen immer wieder auf Metallkessel aus der Bronzezeit. Wozu sie genau dienten, war jedoch bisher unklar. Nun lüftet eine internationale Studie unter Leitung der Universität Basel ihr Geheimnis im Fachjournal "Scientific Reports": Mongolische Nomaden sammelten darin Blut von geschlachteten Tieren, vermutlich für die Wurstproduktion. Außerdem könnten sie darin Milch fermentiert haben, vor allem von Yaks.

Forschung
Weiterlesen
Zentralbestattung des keltischen Grabhügels von Hochdorf

Genetische Analysen an keltischen Grabhügeln 500 vor unserer Zeitrechnung geben Einblicke in enge Verwandtschaften und in die Machtstrukturen frühkeltischer Eliten

Die keltische Kultur aus der vorrömischen Eisenzeit in West- und Zentraleuropa hat bis heute reiche Spuren hinterlassen, nicht zuletzt in Form gewaltiger Grabhügel und spektakulärer archäologischer Artefakte. Trotz dieser reichen Hinterlassenschaft ist uns vieles über diese Zivilisation bis heute verborgen. In einer Kooperation zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, das zum Regierungspräsidium Stuttgart gehört, und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wurden nun erstmals die Erbgut-Sequenzen keltischer Individuen aus mehreren Grabhügeln rekonstruiert.

Forschung
Weiterlesen
Schachfigur, Spielstein und Würfel des 11./12. Jahrhunderts. Funde der archäologischen Grabung 2022 am Burgstein

Ein Archäologisches Team hate eine fast 1.000 Jahre alte Spielesammlung samt gut erhaltener Schachfigur, Spielsteinen und Würfel entdeckt. Laboruntersuchungen zeigen, dass eine Partei mit Rot spielte. Die Laborergebnisse lassen auch Rückschlüsse auf eine erstaunliche Kontinuität der Spielregeln zu. Die detaillierte Auswertung der Funde verspricht Einblicke in die Spielewelt des mittelalterlichen Adels und die Ursprünge des europäischen Schachspiels.

Ausgrabungen
Weiterlesen
Früheisenzeitlicher Grabhügel Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen

Studie des Exzellenzclusters ROOTS belegt erstmals Wohlstandsunterschiede innerhalb der oberen Schicht prähistorischer Gesellschaften.

Der Abbau von Ungleichheit zwischen Staaten, aber auch zwischen einzelnen Menschen gehört zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Gleichzeitig ist in jüngster Zeit ein globaler Trend zu beobachten, dass eine kleine Gruppe von Menschen einen immer größeren Anteil am Wohlstand auf sich konzentriert. Was führt zu sozialer Ungleichheit und welche Auswirkungen kann sie haben? Um solche grundlegenden Fragen zu beantworten, nimmt die Forschung auch die fernere Vergangenheit menschlicher Gesellschaften in den Blick.

Forschung
Weiterlesen
Defekte in Zahnschmelzentwicklung Neandertaler

Forschungsteam der Universität Tübingen untersucht Hinweise auf schwierige Phasen der frühen Lebensjahre vor mehreren Zehntausend Jahren anhand von Zähnen

Kinder von Neandertalern, die bis vor rund 40.000 Jahren lebten, und moderne Menschen der Jüngeren Altsteinzeit vor 50.000 bis 12.000 Jahren waren wahrscheinlich vergleichbaren Belastungen ausgesetzt, jedoch lag die jeweilige höchste Intensität in verschiedenen Entwicklungsphasen. Das hat die Untersuchung von Zähnen ergeben, deren Struktur Stressphasen etwa durch Krankheiten und Mangelernährung während der frühen Lebensjahre widerspiegelt.

Forschung
Weiterlesen